Wenn die Kabine zum Arztzimmer wird
23.09.2024 11:43 //
hk
Zum dritten Mal nach 2022 und 2023 nutzte die Mannschaft der Eulen Ludwigshafen am 18. September 2024 das Angebot einer Hodenkrebsvorsorgeuntersuchung ohne Terminnöte und größere Wartezeiten. Der Urologe kam quasi wieder zum Hausbesuch. Dr. Dimitrios Bakolas, dessen Praxis noch in der Ludwigshafener Bahnhofstraße 3 ist, praktiziert ab 6. Januar 2025 im neuen Ärztehaus in der Horst-Schork-Straße in Oppau, führte die Untersuchung der Spieler und Mitgliedern des Staffs in einer Kabine des TSG-Sportzentrums in der Günter-Braun-Halle in Friesenheim durch.
Als 2022 bekannte Fußballer wie der damals für Borussia Dortmund spielende Sébastien Haller an Hodenkrebs erkrankten, war es Dr. Bakolas ein Anliegen in Ludwigshafen eine Aufklärungskampagne zu starten, weil vor allem junge Männer zwischen 18 und knapp 40 an Hodenkrebs erkranken. In dieser Altersklasse ist der Gang zur Vorsorge eher ungewöhnlich. „Gerade junge Menschen auf die Krankheit hinzuweisen war und ist mir wichtig. Bei Früherkennung sind die Heilungschancen sehr, sehr gut. Ich dachte, wenn sich eine bekannte, populäre Mannschaft findet, die Kampagne zu unterstützen, dann findet sie mehr Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit. Und die Eulen sind ja in der Stadt, in der Region, ein sportliches Aushängeschild“, erinnert der Mediziner wie es vor zwei Jahren zur ersten auch medial stark beachteten Untersuchung der fast kompletten Eulen-Mannschaft samt Trainerteam kam. Flugs wurde eine Kabine zum Arztzimmer auf Zeit, Bakolas und sein Ludwigshafener Kollege Dr. Mustafa Degirmenci führten die Untersuchungen durch. Das wurde in der Öffentlichkeit mit Interesse registriert. „Andere Sportvereine folgten“, sagt Dr. Bakolas. Nun war er zum dritten Mal bei „seinen“ Handballern auf Hausbesuch, allerdings fiel sein Kollege Degirmenci kurzfristig erkrankt aus. Die Handballer der Eulen hat sich Dr. Dimitrios Bakolas auch schon live in Liga 2 angesehen. Beim Saisonfinale 2023/24 gegen Coburg war er mit seinem Sohn zu Gast, erlebte die „Ebert-Hölle“ live und in Farbe. „Die Stimmung hat mir sehr gut gefallen, die Spieler sind nahbar, allesamt Jungs ohne Allüren“, betont der Urologe. Er wird wieder kommen - zu Spielen der Eulen und wenn es wieder passt, 2025 auch zur kollektiven Untersuchung von Mannschaft, Staff und Trainerteam.
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