Die Eulen müssen heute Abend gegen Hüttenberg gewinnen, damit’ s in der Kindertagesstätte Wolfsgrube in Edigheim am Montag endlich wieder Eulen-Kuchen gibt. „Eulen-Kuchen gibt’s immer, wenn ihr gewinnt“, verrät Finn, der Junge im Eulen-Trikot mit der Nummer 9. Das Original-Trikot trägt Marc-Robin Eisel, am Freitag mit Sebastian Trost zweieinhalb Stunden zu Gast beim Ausklang der Wolfsgruben-Kita-Sportwoche, die seit dem 16. Oktober lief. Seit fünf Spieltagen schon haben die Eulen in der 2. Liga nicht mehr gewonnen, der Backofen von Kerstin Ungricht, der stellvertretenden Kita-Leiterin, hatte unfreiwillig Pause. Im Spiel gegen den TV Hüttenberg werden viele Kids aus der Wolfsgrube als Einlaufkinder dabei sein – betreut und geführt von Eulen-Fan und Dauerkarteninhaberin Kerstin Ungricht.
Populär-Pate Alex Falk
„Die Kooperation mit den Eulen läuft offiziell seit 2019“, sagt Beate Willer. Die Leiterin der Kita in der Uhlandstraße hat beim TB Oppau selbst Handball gespielt und schreibt mit ihrem Team Sport in der Kita ganz groß. So wird auch eine Partnerschaft mit der BKK gepflegt und mit dem Wanderprojekt Ausdauer und Kondition gefördert. „Sport steht bei uns ganz weit vorne“, erklärt Beate Willer. Bei der Sportwoche, die am Freitag endete, können die Kids unter verschiedenen Sportarten wählen. Handball steht auf der Wunschliste ganz weit oben. Was auch an der Popularität von Eulen-Rechtsaußen Alex Falk liegt. Der angehende Grundschullehrer hat diverse berufsbezogene Praktika in der Wolfsgrube absolviert und war in der letzten Woche mit Jannek Klein und Trainer Joh Wohlrab zu Gast. An einer der Wände in der Einrichtung hängen Zeitungsausschnitte – Bilder von Eulen-Spielen, Artikel über die großen Idole der Kleinen. Die haben die Beiträge und Fotos fein säuberlich für ihre kleine Galerie ausgeschnitten.
Großes Lob für Kerstin
„Kerstin macht das mit Herzblut“, lobt Beate Willer ihre Stellvertreterin als Motor der Partnerschaft. Kerstin ist mit Marc-Robin Eisel und Sebi Trost auf Du und Du, baut mit den Profis in der kleinen Sporthalle fix einen Parcours auf, die Kids von 3 bis 5, stellen sich vor. Das tun auch Robi und Sebi. „Ich bin Sebastian Trost und ich bin 25 Jahre“, sagt der Mann, der bei den Eulen die Nummer 34 trägt. „Ohhh – schon 25 …“, lautet das Kinder-Echo. In zwei Gruppen, nennen wir sie Klein und Groß, werden Übungen mit Ball praktiziert. Treffer in die Torwand werden bejubelt. Höhepunkt sind die Torschussübungen, es motiviert und macht Laune gegen Sebi und Robin zu treffen. „Hat es euch ein bisschen Spaß gemacht“, fragt Robin am Ende der Einheit mit der Gruppe Klein in die Runde. Das Echo ist einhellig: „Jaaaaa!!!! Nicht nur ein bisschen …“ Die Kinder dürfen aber auch Fragen stellen – und nutzen die Chance. „Habt ihr nach Niederlagen auch schon mal geweint“, will einer wissen. Die beiden Profis nicken. „Ja, wenn es mal ganz schlimm kommt“, verrät Robin. Am Ende der ersten Fragerunde formuliert der Kindermund ein kollektives: „Dankeee …“ Kerstin Ungricht, an diesem Nachmittag sozusagen erziehende Co-Trainerin, lächelt zufrieden, als die Gruppe Groß die Gruppe Klein ablöst, die strahlend, jeder und jede um zwei Eulen-Autogrammkarten reicher, die kleine Halle verlässt.
Ein Lächeln in die Gesichter gezaubert
Das Gespann Eisel/Trost erhöht bei den größeren Kids die Anforderungen. Haben die Kleinen den Ball in die Luft geworfen, einmal in die Hände geklatscht und dann den Ball gefangen, was erstaunlich gut funktionierte, klatschen die Größeren zweimal in die Hände und fangen dann das Spielgerät. Das klappt gut. Beim schnellen Prellen erkennt der Beobachter, dass nicht Wenige selbst schon Handball spielen. Trikots tragen die Namen Haider, Neuhaus und Eisel. Oder weisen auch mal einen kleinen großen FCK-Fan aus. „Feuer frei“, ermuntert Eisel die Kids als Kollege Trost das Tor hütet. Mit seinen mehr als zwei Metern wirkt er wie ein Riese im Kinderparadies. Die Fragerunde der Großen, die natürlich auch ihre Autogramme bekommen, beendet einen Nachmittag „auf den sie alle den ganzen Tag hin gefiebert haben“, bilanziert Beate Willer zufrieden. „Ich hab‘ jetzt sechs Eulen-Spieler“, frohlockt ein Junge stolz und glücklich. „Warum hast du in Potsdam neben das Tor geworfen“, wird Robin Eisel gefragt. „Er hat doch getroffen“, nimmt Sebi Trost den am Mittwoch dreimal erfolgreichen Mann mit der Nummer 9 in Schutz, der selbstkritisch erklärt: „Wenn ich in die Ecke treffe, ist der Ball drin. Wenn ich auf den Torwart werfe, eher nicht …“ Am Ende weiß Nino auch, was ein Reporter so macht, die beiden Star-Gäste werden mit einem Eulen-Kuchen fürs Team verabschiedet und Eulen-Fan Kerstin Ungricht hofft und wünscht endlich wieder einen Sieger-Eulen-Kuchen für ihre Kids backen zu dürfen. „Hat Spaß gemacht“, sagt Sebi Trost als er sich verabschiedet. „Die Kinder freuen sich. Das ist doch einfach schön und wir hatten Spaß“, bilanziert Robin Eisel. Trost und er werden einige der Kids am Samstagabend als Einlaufkinder in der Ebert-Halle wiedersehen.