Fünf Tage nach dem (unnötig) 25:26 verlorenen Spiel bei Tusem Essen sieht Trainer Michel Abt seine Eulen in der Pflicht, ihre Heimstärke zu demonstrieren. Die Eulen Ludwigshafen, mit 37:27 Punkten Achter in der Zweitliga-Tabelle aus der die Resultate des HC Motor Saporischja schon herausgerechnet sind, treffen am Mittwoch (19 Uhr) auf den HC Empor Rostock. Empor ist mit 14:48 Punkten Vorletzter. Der Abstand zum HC Elbflorenz auf dem ersten Nicht-Abstiegsplatz beträgt acht Punkte. Mit dem 40:31 gegen die HSG Konstanz sendeten die Rostocker ein Lebenszeichen. „Rostock ist eine gefährliche Mannschaft, die sich an den letzten Strohhalm klammert“, urteilt Eulen-Coach Abt. Er rechnet mit einem Gast, der noch einmal alles investiert.
Hans-Peter Briegel zu Gast bei den Eulen
Sophia Janz und Rosana Sug aus Köln leiten das drittletzte Eulen-Heimspiel dieser Saison. SportDeutschland.TV überträgt live ab 18.45 Uhr aus der Friedrich-Ebert-Halle. Zu Gast bei den Eulen ist erstmals Hans-Peter Briegel, die FCK-Ikone. „Als Pfälzer habe ich viel Sympathie für die Eulen“, betont die „Walz aus der Pfalz“. Beim 1. FC Kaiserslautern hat Briegel, heute 67, Fußballgeschichte geschrieben, mit Hellas Verona wurde er 1985 italienischer Meister. Mit der deutschen Fußball-Nationalmannschaft wurde Briegel 1980 Europameister, 1982 und 1986 Vize-Weltmeister. Nach dem Eulen-Spiel gegen Rostock ist Briegel Interviewgast bei SportDeutschland-TV-Reporter Karsten Knäuper, der das Spiel unterstützt von der Eulen-Ikone Thorsten Laubscher kommentiert.
Spielzeit für Kasper
Nicht schlecht gespielt, aber verloren und letztlich an sich selbst gescheitert: So liest sich das 25:26 der Eulen am Freitag in Essen. „Wir haben eine gute Abwehr gegen einen guten Gegner gespielt, hatten speziell in der ersten Halbzeit viele Chancen, hatten viermal die Chance auf fünf Tore wegzugehen und sind dann in der zweiten Halbzeit gescheitert“, bringt Michel Abt das Ärgernis auf den Punkt. Das Hinspiel an der Ostsee haben die Eulen nach einem eindrucksvollen Sturmlauf und mit einem überragenden Žiga Urbič als Rückhalt 39:29 (22:15) gewonnen. Am Mittwoch wird Max Haider fehlen. Der Kapitän ist in Essen früh verletzt ausgeschieden und muss wegen der erlittenen Gehirnerschütterung mindestens bis Freitag Pause machen. „Ein Sieg in Essen hätte uns gutgetan. Wir wollen als Mannschaft aber gut aus der Saison rauskommen“, sagt Haider. „Das hatten wir uns garantiert anders vorgestellt“, gestand auch Pascal Durak, der die Mannschaft gerade daheim vor den eigenen treuen Fans in der Pflicht sieht. Haiders Ausfall garantiert dem 20 Jahre jungen Kasper Manfeldt Hansen, ergänzt durch Sergej Gorpishin, Spielzeit am Kreis.
Das Prinzip Hoffnung
„Wir wollen oben angreifen“ – lautete die Losung des HC Empor Rostock zu Saisonbeginn. Nach dem Fehlstart wurde Trainer Till Wiechers im Oktober beurlaubt. Nachwuchskoordinator Tristan Staat und Co-Trainer Florian Zemlin übernahmen. Im März dann wurde das glücklose Duo vom Dänen Nicolaj Andersson abgelöst. Er soll retten, was noch zu retten ist. Die Chance ist rechnerisch noch da. Mit dem Sieg im Kellerduell gegen Konstanz haben die Rostocker noch einmal ein Zeichen gesetzt. Herausragend mit neun Toren Richard Lößner. Siebenmal traf Jonas Ottsen, fünfmal Marc Pechstein. Das Prinzip Hoffnung soll in der Geburtsstadt Ernst Blochs aufleben …
Fotos: Harry Reis und Ralf Moray