35 : 32
(17 : 14)

Die Eulen Ludwigshafen

Grupe (15. Urbič) - Klein (4), Trost (1), Raguse (7) - Falk (4), Schaller (9/3) - Haider (3) – Herbel (1), Manfeldt Hansen, Meyer-Siebert, Bergner (3), Eisel (1), Leun (1), Ilic, Straub (1)

Dessau-Rosslauer HV 06

Ambrosius (25. Patzwaldt) - Oskar Emanuel (1), Sohmann (6/2), Löser (6) - Misovych (1), Hrstka (5) - Baumgart (4) – Danneberg (4), Haake, Bones (2), Pust (3)
Spielverlauf: 0:1 (2. Minute), 1:2 (6.), 3:2 (8.), 7:7 (13.), 8:8 (15.), 9:9 (16.), 10:10 (21.), 11:11 (23.), 13:11 (25.), 16:13 (29.), 17:14 (Halbzeit), 17:16 (32.), 20:16 (34.), 21:19 (35.), 23:20 (38.), 23:23 (41.), 25:23 (42.), 27:24 (44.), 29:25 (48.), 30:26 (51.), 31:27 (55.), 34:29 (58.), 35:30 (59.), 35:32 (Ende)
Siebenmeter: 4/3 - 2/2
Rote Karten: -
Zeitstrafen: 1/3
Zuschauer: 1582
Schiedsrichter: Janz/Sug

Bestnoten für Schaller und Urbič

11.12.2023 10:44 // hk

Das überzogene Punktekonto der Eulen ist wieder ausgeglichen: Mit dem 35:32 (17:14)-Heimsieg gegen den Dessau-Roßlauer HV 06 rückten die Eulen Ludwigshafen mit nun 16:16 Punkten auf Platz 10 in Liga 2. Nächsten Samstag (19.30 Uhr) geht’s zum Vorrundenfinale zum Vierten HSC 2000 Coburg. Sechs von acht Niederlagen im bisherigen Saisonverlauf kassierten Max Haider und Kollegen in der Fremde. Auswärts gelang (bisher) nur ein Sieg – bei TuS N-Lübbecke. Zeit, dass sich was dreht …

Dessau personell gebeutelt

1582 Zuschauer sahen am Sonntagabend den Heimsieg der Eulen gegen den personell arg gebeutelten Gast aus der Partnerstadt Dessau. „Wir haben keine einfache Zeit. Wir haben nur zehn Feldspieler und keinen etatmäßigen Kreisläufer“, erklärte Dessaus Trainer-Dauerbrenner Uwe Jungandreas wie binnen eines halben Jahres aus einem Fast-Aufsteiger ein um den Klassenverbleib kämpfender Verein werden konnte. Das Verletzungspech setzt den Dessauern arg zu. Sie wehrten sich in Ludwigshafen nach Kräften, führten anfangs, hielten den Gleichstand bis zum 11:11 und egalisierten nach dem 14:17-Pausenrückstand noch einmal. Das kam so: Kasper Manfeldt Hansen war in der 40. Minute frei an Janik Patzwaldt im Tor der Gäste gescheitert, Timo Löser traf ins leere Tor: Nur noch 23:22 für die Eulen. Dann vergab Max Haider eine freie Chance, Dessaus Spielmacher Vincent Sohmann traf ins verwaiste Tor: 23:23 (41.). Im Gegenzug vollendete Haider (3 von 4) zum 24:23, Mex Raguse klärte im Flug und markierte das 25:23. Lösers Anschlusstreffer beantworteten die Eulen kaltblütig: 26:24 durch Alexander Falk (4 von 4), 27:24 durch Haiders Tempogegenstoß, exzellent eingeleitet von Falk. Uwe Jungandreas: „Egal wer auf dem Feld ist, wir müssen die aussichtslosen Situationen lassen, dann kommen wir hier für einen Punkt infrage. Das Gesamtpaket war ordentlich, aber nicht sehr ordentlich …“

Tim Schaller enorm in Form

Die Eulen kamen nicht gut ins Spiel. Philip Ambrosius, Dessaus Nummer 1, parierte in den ersten vier Minuten vier Würfe der Eulen, dabei einen Siebenmeter Tim Schallers (2.). Erst in der 5. Minute trafen die Eulen, Sebastian Trost (1 von 3) erzielte das 1:1. Der für den verletzten Kian Schwarzer spielende Tim Schaller hatte einen starken Tag. „Ich bin mit 0:2 gestartet, traf dann neunmal hintereinander, da ist der letzte Fehlwurf dann verzeihlich“, sagte Schaller. Der Linksaußen machte 9 von 12. „Es hat nicht gut für Tim begonnen, dann hat er’s stark gemacht“, attestierte Kian Schwarzer, der seinen Freund von außen unterstützte und auch coachte. Als Schaller, der umgeknickt war, nach 12 Minuten behandelt werden musste, kam Gianluca Herbel, eine feste Größe beim HLZ Friesenheim-Hochdorf in der Dritten Liga, ins Spiel. In seinem zweiten Einsatz bei den Eulen traf er zum 14:12 (14.). „Ein schönes Gefühl“, beschrieb Herbel sein Premierentor.

Žiga Urbič spektakulär

Nach 15 Minuten hatten die Eulen den Torhüter gewechselt. Der zuletzt in Minden so starke Mats Grupe wurde von Žiga Urbič abgelöst, der mit einer spektakulären Fußabwehr sofort da war, auf insgesamt elf Paraden kam. Das ergab unterm Strich eine starke Quote von 33,33 % gehaltener Bälle – exakt die gleiche prima Quote hatte Grupe vor Wochenfrist geschafft. Wieder war der Torhüter, der von der Bank kam, der Bessere. „Žiga hat es gut gemacht. Ich freue mich für ihn“, sagte Torwart-Trainer Patrick Jahnke mit dem Ziel, „dass beim nächsten Mal der gleich gut hält, der beginnt“. Großartig wie Urbič in der 47. Minute eine Doppelchance von Timo Löser und Jakub Hrstka zunichtemachte, perfekt sein Pass, den „Turbo“ Falk zum 32:27 veredelte (56.). Es war die siebte Torvorlage von Urbič in dieser Spielzeit. „Ich habe gut gehalten. Ich bin zufrieden“, bilanzierte Žiga Urbič, der mit Kollege Grupe gut harmoniert. Urbič, der seine Eltern und Schwiegereltern neben seiner Frau auf der Tribüne wusste, erklärte: „Ich sage immer so: einmal der eine, einmal der andere. Wir sind zu zweit hier, wir unterstützen einander.“ Auch Dessau hatte den Torhüter gewechselt. Philip Ambrosius hatte nach seinem Traumstart nur noch eine Parade und machte nach 25 Minuten Platz für Janik Patzwaldt, der sechs Paraden hatte.

Raguse und Klein – Torjäger und Top-Vorbereiter

„Einen verdienten Sieg“ gegen einen personell gehandicapten Gegner sah Eulen-Coach Johannes Wohlrab. „Ich bin stolz auf meine Jungs“, sagte Wohlrab, erleichtert, dass seine Mannschaft den Gegner aufgrund dessen personeller Probleme nicht unterschätzt habe. „Ein paar Bälle zu viel liegen gelassen, ein paar technische Fehler zu viel“, monierte der Trainer der Eulen. Vor technischen Fehlern gefeit waren auch seine Top-Torjäger nicht. Doch Mex Raguse (7 von 11), einer der besten seines Fachs in Liga 2, prägte das Spiel seiner Farben auch durch seine entschlossene Abwehrarbeit neben „Mister Zuverlässig“ Julius Meyer-Siebert. Raguse hat bei 15 Einsätzen 87 Tore und 52 Assists auf dem Konto. Jannek Klein hatte am Sonntag eine blitzsaubere Bilanz (4 von 4), glänzte sechsmal als Torvorbereiter. Zu seinen 75 Saisontoren kommen 54 Assists. Wunderbar das Zuspiel von Marc-Robin Eisel in der 22. Minute: Der dynamische Mittelmann startete durch, die Abwehrleute versuchten ihn im Kollektiv zu blocken, Eisel schuf so Freiraum für Tom Bergner, der seine Chance nutzte: 11:10. Bergner überzeugte einmal mehr als Kraftquell der Mannschaft und wusste seine Möglichkeiten in Zählbares umzumünzen (3 von 3).

Jürgen Häfner als Glücksbringer

Als Glücksbringer für die Eulen erwies sich einmal mehr Jürgen Häfner, der Geschäftsführer von Lotto Rheinland-Pfalz. Lotto ist weiter auf der Trikotbrust der Eulen vertreten. „Einer der wichtigsten Vereine in Rheinland-Pfalz“, unterstrich Häfner beim Interview mit Hallensprecher-Original Thomas Stüber warum der Vertrag mit den Eulen erneut verlängert wurde. Eulen-Geschäftsführerin Lisa Heßler betonte den besonderen Wert der freundschaftlichen vertrauensvollen Zusammenarbeit: Lotto – für die Eulen wie eine Fünf mit Zusatzzahl. „Sponsor of the day“ war am Sonntag die GAG. Deren Vorstand Wolfgang van Vliet hatte das GAG-Maskottchen Blinki zur Freude der Kids im Gepäck. Das Auge isst mit – bewies der Fan-Klub Rheintal-Eulen #17 mit seinem stattlichen Kuchenbüffet und Gepäckangebot im Foyer der Friedrich-Ebert-Halle. Über Autogramme der Eulen-Stars und Selfies mit den Eulen-Profis freuten sich die Einlaufkinder vom rheinhessischen TuS Wörrstadt.

Fotos: Harry Reis

Pressekonferenz nach dem Spiel