Top-Torjäger Jannek Klein fällt aus

20.05.2023 08:42 // hk

Jannek Klein, mit 157 Saisontoren bisher treffsicherster Spieler der Eulen Ludwigshafen in dieser Saison, fehlt seiner Mannschaft am Sonntag (16 Uhr) im Spiel bei HC Motor Zaporizhzhia in der Düsseldorfer Castello Arena wegen einer Knieverletzung. Laura Bley und Birgit Tarka aus Schlüchtern leiten die Partie. SportDeutschland.TV überträgt live.

Ihor Turchenko zweitbester Torschütze der Liga

Seit 15 Monaten tobt durch den Überfall Russlands Krieg in der Ukraine. Der ukrainische Spitzenklub HC Motor Zaporizhzhia genießt seit Saisonbeginn Gastrecht in der 2. Handball-Bundesliga. Die Mannschaft und das Trainer- und Betreuerteam werden von der Stadt Düsseldorf beherbergt. In der Tabelle werden die Spiele und Resultate der Ukrainer am Saisonende gelöscht. HC Motor belegt im inoffiziellen Klassement mit 21:47 Punkten Platz 17. Die Eulen, die das Hinspiel 35:31 (16:9) gewonnen haben, sind mit 41:27 Punkten Tabellenachter. Mit dem Halblinken Ihor Turchenko, der 212 Tore, davon 49 Siebenmeter, auf dem Konto weiß, haben die Ukrainer den nach dem Noch-Eisenacher Fynn Hangstein, der bisher 222 mal getroffen hat, den zweitbesten Torschützen der Liga auf der Platte. Bei den Eulen sieht sich nach dem Ausfall von Top-Torjäger Jannek Klein Stefan Salger besonders gefragt und gefordert. Beim 36:27-Heimerfolg gegen Rostock zeigte sich Salger gut in Schuss, machte 4 von 6.

Vertrauen mit Leistung gedankt

„Wie schon gegen Rostock sind wir auch vor dem Spiel in Düsseldorf sehr auf uns fokussiert“, sagt Eulen-Trainer Michel Abt und lässt in der Spielvorbereitung speziell Neues einstudieren, was im Spiel dann auch probiert werden soll. Der zweite Anzug hatte am Mittwoch quasi Ausgang, gerade auch Jungs, die zuletzt wenig spielten, machten ihre Sachen gut bis sehr gut. „Es geht schon drum, die Spiele auch zu gewinnen“, sagte der Coach und sah sein Vertrauen durch gute Leistungen gedankt.

Mats Grupe auf gutem Weg

Ganz stark gehalten hat in den ersten 30 Minuten gegen HC Empor Rostock Mats Grupe. Die Acht-Tore-Führung zur Pause war vor allem auch dem gerade erst 20 Jahre alt gewordenen U21-Nationaltorhüter zu verdanken, der zehn Paraden hatte – eine stolze 56-Prozent-Quote. „Wir wissen alle, dass wir von Mats nicht immer eine 50-Prozent-Quote erwarten dürfen“, sagt Michel Abt, der den zu Jahresbeginn von den Rhein-Neckar Löwen gekommenen Torhüter auf gutem Weg sieht. „Mats muss sich noch mehr über seine Paraden freuen können“, setzt der Coach auf den weiteren Entwicklungsprozess, zu dem auch gelebte Emotion gehören soll. Abt: „Mats muss sich in einer für ihn auch noch neuen Welt finden.“

Der Kapitän lobt jungen Vertreter

Eine neue Welt hat letzten Sommer auch der damals 19 Jahre junge Kasper Manfeldt Hansen nach seinem Wechsel aus Dänemark nach Ludwigshafen kennengelernt. Der Kreisläufer, inzwischen 20, steht für positive Entwicklung und hat sich durch konzentrierte, engagierte Trainingsleistungen vermehr Spielzeit und die Anerkennung von Trainer, Mannschaft und Fans erarbeitet. Gegen Rostock hat Hansen den verletzten Max Haider gut vertreten, 4 von 4 gemacht, sein Tor-Konto auf 25 erhöht. Haider hat nach seiner Gehirnerschütterung wieder dosiert angefangen zu trainieren und attestiert seinem Vertreter große Fortschritte. „Wenn man Kasper vor acht Monaten gesehen hat und sieht ihn heute, dann hat er sich ein Riesenlob verdient. Im Angriff hat er immer schon gute Sachen gemacht, jetzt kann man ihn in der Abwehr auch problemlos auf die Drei stellen“, lobt der Kapitän Durchhaltewille und Fleiß des Talents. „Kasper hat auf seine Chance gewartet und sie auch genutzt“, betont Haider, der gerade auch die älteren Spieler in der Pflicht sieht, „viel mit den Jungen zu sprechen, um ihre Entwicklung zu unterstützen“. Einer, der das mit Rat und Tat tut, ist auch Jan Remmlinger. Der 29 Jahre Rückraum-Allrounder wechselt im Sommer nach sechseinhalb Jahren bei den Eulen zum Drittligisten HG Oftersheim/Schwetzingen.

Hier der Link zum Video-Interview mit Jan Remmlinger.

Fotos: Harry Reis