Matej Ašanin muss aufhören – Žiga Urbič bleibt - Patrick Jahnke kommt als Torwarttrainer

25.05.2023 09:37 // hk

Die Torhüterfrage wird bei den Eulen Ludwigshafen neu beantwortet: Das Torhütergespann 2023/24 heißt Mats Grupe/ Žiga Urbič und nicht wie vorgesehen Grupe/Ašanin. Matej Ašanin (29) löst seinen bis Mitte 2025 laufenden Vertrag mit den Eulen zum Saisonende wegen seines Rückenleidens auf, zieht sich aus gesundheitlichen Gründen bis auf Weiteres aus dem Profi-Handball zurück und wird mit seiner Familie nach Kroatien heimkehren. Žiga Urbič (26), dessen Abschied zum Saisonende besiegelt schien, hat einen neuen Ein-Jahres-Vertrag bei den Eulen unterschrieben. Die Torhüter der Eulen werden in der kommenden Spielzeit von einem Spezialisten trainiert: Patrick Jahnke (43) kommt von den Rhein-Neckar Löwen. Er wurde für zunächst zwei Jahre unter Vertrag genommen.

Danke, Matej!

„Ich kann wegen meiner Rückenschmerzen nicht mehr auf diesem Niveau Handball spielen. Ich muss eine Pause machen, für wie lange oder ob für immer, weiß ich heute noch nicht“, erklärt Matej Ašanin seine Entscheidung und die Bitte an die Geschäftsführung, seinen Vertrag zum 30. Juni aufzulösen. Der frühere kroatische Nationaltorhüter, 2019 einer der Helden beim „Wunder von Ludwigshafen 2.0“, war im Januar 2019 von Sporting Lissabon gekommen und wechselte Mitte 2019 zu RK Zagreb. Seit Sommer 2021 spielte Ašanin wieder bei den Eulen. „Es ist immer bitter, wenn die Gesundheit weitreichende Entscheidungen erfordert. Durch Matejs Offenheit hatten wir nun die Chance, eine gute Lösung für unser Torhüter-Duo zu treffen“, sagt Eulen-Geschäftsführerin Lisa Heßler.

Jahnke sieht Potenzial bei Žiga Urbič

„Matej ist mit seinem Wunsch herangetreten, den Vertrag aufzulösen, weil er wegen seiner Rückenprobleme nicht mehr auf Bundesliga-Niveau trainieren und spielen kann. Da Žiga Urbič noch keinen neuen Verein hatte und das Urteil unseres neuen Torwarttrainers Patrick Jahnke positiv ausgefallen ist, dass er überzeugt ist, Žiga noch besser machen zu können und auch dass die beiden gute Gespräche hatten, sind wir gemeinsam zu dem Entschluss gekommen, die Zusammenarbeit fortzusetzen. Dass Žiga sich bei uns und in der Stadt wohlfühlt und bei den Fans hohe Akzeptanz genießt, ist ohnehin kein Geheimnis“, erklärt Lisa Heßler. „Die Art wie Žiga hält, gefällt mir“, betont Patrick Jahnke. „Žigas Grundtechniken sind super, ich sehe aber auch Potenzial, das weiter entwickelt werden kann und werde versuchen, seine Leistungen zu optimieren. Wichtig ist: Er will“, betont Jahnke, der Urbič noch längst nicht am Ende seiner Entwicklung sieht.

Eine neue Seite aufgeschlagen

Žiga Urbič, seit zwei Jahren bei den Eulen, hat das neue Vertragsangebot gerne angenommen. „Die Eulen und ich haben eine neue Seite in unserem Buch aufgeschlagen“, erklärte der 26 Jahre alte Slowene. Zwischen ihm und Mats Grupe stimmt die Chemie, bestätigt Urbič, der „ein sehr positives Gefühl aus dem Gespräch“ mit Patrick Jahnke mitnahm. Urbič: „Ich habe noch nicht oft mit einem Torwart-Trainer zusammen arbeiten können. Darauf freue ich mich, weil ich weiß, dass ich mich noch verbessern kann!“

Der Förderer von Späth und Grupe

Patrick Jahnke ist am 16. April 1980 in Heidelberg geboren. Er war selbst Handball-Torhüter, spielte beim TV Großsachsen in der dritten Liga. Vor sechs Jahren kam er nach Kronau, wo seine aktive Laufbahn ausklang und die zweite Karriere begann: Jahnke trainierte die B-Jugend-Torhüter – und wurde so zum Wegbegleiter von David Späth, dem „Held“ beim Final Four-Triumph der Rhein-Neckar Löwen kürzlich in Köln, und von Mats Grupe, der seit Februar bei den Eulen in der 2. Liga spielt. Auch in der U17-Nationalmannschaft hat Jahnke, der beim DHB seit eineinhalb Jahren auf Honorarbasis mitarbeitet, die Verantwortung für die Torhüter. Bei einer wissenschaftlichen Studie an der Sportwissenschaftlichen Fakultät der Universität Heidelberg entstand das Torhüterkonzept für das Späth und Grupe quasi Modell für Jahnke standen.

Zeit für was Neues

Zuletzt war Jahnke bei den Löwen für die Drittliga-Torhüter und die Schlussmänner der A-Jugend verantwortlich. „Es gab mehrere Gründe für mich zu wechseln. Es ist nach all den Jahren an der Zeit, was Neues zu machen. Nach der Ausbildung junger Torhüter reizt mich jetzt auch die Aufgabe bei den Eulen, auf die ich mich sehr freue“, bekennt Patrick Jahnke, der Eulen-Cheftrainer Michel Abt aus gemeinsamen Tagen bei den Löwen kennt und schätzt. „Wir denken beide ähnlich über Handball“, sagt der Torwart-Trainer, von dessen Expertise sich Abt entscheidende Leistungssteigerungen seiner Torhüter verspricht. „Die Entwicklung von Späth und Grupe ist Patricks Werk“, attestiert Abt, der den Torwart-Trainer als „sehr akribischen“ Experten schätzt, der in seiner Karriere nun den nächsten Schritt machen werde, um „noch einen Tick professioneller arbeiten zu können“.

Viel Leben im Haus Jahnke

Patrick Jahnke ist promovierter Informatiker und wirkt derzeit als Leiter einer Forschungs- und Innovationsabteilung bei SAP. „Ich habe ja meinen Beruf, war bei den Löwen, bin künftig bei den Eulen und weiter beim DHB und auch noch Vater von drei Jungs. Ohne die komplette Rückendeckung meiner Frau wäre all das nicht möglich“, betont Patrick Jahnke. Die drei Buben – 5, 8 und 10 Jahre alt – sorgen daheim in Leimen bei Heidelberg für „viel Leben“ im Hause Jahnke.

Fotos: Harry Reis