Das „Weihnachtsspiel“ in der ausverkauften Rittal Arena in Wetzlar entwickelte sich, aus Sicht der Gastgeber, schnell zum Siebenmeter Festival, denn 10 der 26 Tore erzielte Wetzlar durch Strafwürfe, alle sicher verwandelt durch Maximilian Holst.
Das 1:0 in der ersten Minute sollte für längere Zeit das letzte Feldtor für die HSG sein, denn bis zum Stand von 7:4 in der 15. Minute fielen alle Tore der Gastgeber durch Siebenmeter. Unglücklicher konnte der Beginn also für die Eulen nicht sein, die sich dadurch aber nicht aus der Ruhe bringen ließen, und in der 17. Minute nach einem 5:1-Lauf durch Jerome Müller den 7:7-Ausgleich erzielten. Gorazd Skof im Eulen-Tor konnte sich mehrfach auszeichnen und ermöglichte mit seinen Paraden erst diese kleine Aufholjagd. Dieser Spielverlauf schien Eulen zu beflügeln, denn erneut Jerome Müller und Azat Valiullin trafen zur zwischenzeitlichen 8:9-Führung (20.). Die Führung hätte sogar noch ausgebaut werden können, denn Gorazd Skof parierte zwei weitere Würfe von Lindskog und Kristjansson, aber auch die Eulen trafen nicht und so war es Maximilian Holst, der mit einem weiteren Siebenmeter das 9:9 erzielte. Wetzlar war jetzt wieder im Spiel und konnte auch wieder in Führung gehen, aber nicht entscheidend davonziehen und so ging es mit 13:12 in die Kabinen.
Auch die zweiten 30 Minuten blieben zu Beginn ausgeglichen und bis zur 40. Minute beim Stand von 16:16 waren die Eulen auf Augenhöhe. Innerhalb von zwei Minuten konnte Wetzlar aber auf 19:16 erhöhen und hatte das Spiel wieder unter Kontrolle. Das lag aber auch an den Eulen, die in der Offensive jetzt Fehler machten und mehrere gute Möglichkeiten nicht nutzen konnten. Dazu kam, dass sich weder Gorazd Skof noch Martin Tomovski, die abwechselnd im Tor standen, weiter auszeichnen konnten und so lag Wetzlar in der 52. Minute mit 24:20 weiter vorne und spielte die eigenen Angriff nun lange aus, um Zeit von der Uhr zu nehmen. Beim 24:21 in der 57. Minute und eigenem Ballbesitz keimte bei den Eulen, die bis zum Schluss alles versuchten, noch einmal kurz Hoffnung auf, aber, wie konnte es anders sein, Maximilian Holst verwandelte auch seinen zehnten Siebenmeter zum 25:21 und sorgte für die endgültige Entscheidung (58.). Am Ende siegt die HSG Wetzlar verdient mit 26:23 und entschied das „Duell der Überraschungssieger“ für sich.
Die Gründe für diese Niederlage sind vielfältig. Zum einen ist es natürlich kurios, wenn man zur Pause hinten liegt, aber mehr Feldtore als der Gegner erzielt hat. Auf der anderen Seite konnten die Eulen aber auch nicht an die guten Leistungen der letzten Wochen anknüpfen und hatten eine zu hohe Fehlerquote. Die junge Eulen-Mannschaft wirkte müde und man merkte ihr die Strapazen der vergangenen Spiele deutlich an. Alle sehnen jetzt die EM-Pause herbei, aber vorher heißt es im letzten Spiel des Jahres noch einmal alle Kräfte bündeln, denn am Sonntag kommt FRISCH AUF! Göppingen in die bereits restlos ausverkaufte Eberthölle und Mannschaft und Fans möchten das Jahr 2019 gerne mit einem Sieg und zwei weiteren Punkten beschließen.
Stimmen zum Spiel:
Ben Matschke:
„Glückwunsch an die HSG Wetzlar zum Sieg. Wenn man hier etwas mitnehmen möchte, dann muss vieles bzw. alles passen und das war bei uns heute nicht der Fall. Wir hatten nicht die Torhüterleistung um gegen die HSG zu punkten. Sieben Paraden zu Beginn, aber ab der 18. Minute nur noch zwei, dann fehlen über 42 Minuten die Impulse für die Mannschaft. Außerdem waren klare Unterschiede in der Spielsteuerung und Spielgestaltung zu sehen, denn das hat Wetzlar viel besser gelöst. Das war heute viel Handballtaktik, aber man hat den Mannschaften auch die Müdigkeit angemerkt, speziell Wetzlar nach den Reisestrapazen und darin hatten wir auch eine Chance gesehen, um möglichst lange nah dran zu sein. Wenn ich die letzten beiden Spiele hier, die ein Desaster für uns waren, mit dem heute vergleiche, war das aber schon eine deutliche Leistungssteigerung von uns, denn wir konnten das Spiel lange offen gestalten. Jetzt haben wir in drei Tagen noch das Spiel gegen FRISCH AUF! Göppingen und wir werden alles geben um die Distanz zu den Mannschaften, die zwölf Punkte haben, zu verkürzen und auf die Konkurrenz Druck aufzubauen. Aktuell ist es für jeden Gegner schwer in der Eberthalle zu spielen und darauf bauen wir auch. Ich werde die Mannschaft für den Endspurt noch einmal richtig heiß machen und wir werden alles geben.“