28 : 26
(14 : 15)

Die Eulen Ludwigshafen

Ašanin (ab 10. Urbič, 49., 50. Ašanin bei zwei Siebenmetern) - Klein (3), Trost (3), Bührer (3) - Falk (3), Zacharias (4) - Haider (4) - Remmlinger (1), Eisel, Meyer-Siebert, Manfeldt Hansen (1), Keskic (2), Salger (4)

HSC 2000 Coburg

Jochems - Fuß (1), Schröder (1), Herzig (7) - Krone (5/1), Maximilian Jäger (5/1) - Bis (3) – Schäffer (2), Ossowski (1/1), Knauer (1)
Spielverlauf: 0:2 (2. Minute), 1:5 (6.), 3:5 (8.), 4:8 (11.), 6:10 (17.), 10:10 (22.), 11:13 (27.), 13:14 (28.), 14:15 (Halbzeit), 14:17 (34.), 15:19 (39.), 17:20 (44.), 20:20 (47.), 21:20 (47.), 23:21 (50.), 23:24 (52.), 27:24 (59.), 27:25 (59.), 28:26 (Ende)
Siebenmeter: 1/0 - 5/3
Rote Karten: -
Zeitstrafen: 3/2
Zuschauer: 1558
Schiedsrichter: Brodbeck/Reich

Endlich wieder eine Humba …

19.03.2023 10:46 // hk

Erster Sieg im Jahr 2023: Nach vier Niederlagen und zwei Unentschieden haben die Eulen (endlich) mal wieder gewonnen: 28:26 (14:15) hieß es am Samstagabend vor 1558 Zuschauern gegen den HSC 2000 Coburg. „Wille und Entschlossenheit haben uns den Sieg gebracht. Der Sieg ist für uns ganz wichtig – nicht wegen der Tabelle, sondern einfach für uns und unser Selbstverständnis“, sagte Pascal Bührer, der bei der Aufholjagd in der zweiten Halbzeit zu einer spielentscheidenden Größe im Spiel der Eulen wurde.

Žiga Urbič gut in Form

Es begann ungut. 0:2, 1:5, 3:7. Nach zehn Minuten machte der glücklose Matej Ašanin ohne eine Parade Platz für Žiga Urbič, der zwölf Würfe meistern sollte. Wichtig aber, dass Ašanin in der 49. Minute beim Stand von 22:21 einen Siebenmeter Jägers parierte. Kasper Manfeldt Hansen, der in der Abwehr mit tollem Körpereinsatz imponierte, traf wie aus dem Bilderbuch: 23:21 (50.). Es blieb zäh, es war auch vorher zäh gegen einen ersatzgeschwächten Gegner, der von der Wucht in den Eins-zu-Eins-Situationen lebte, in Fynn Herzig einen entschlossenen Rückraumschützen und in Billek-Ersatz Jannes Krone sowie Maximilian Jäger zwei starke Außen hatte. Zur Pause waren die Eulen wieder dran: 14:15. Mit haarsträubenden technischen Fehlern, mit vier krassen Fehlpässen und mit Wurfpech bei Aluminiumtreffern von Lion Zacharias und Max Haider machten sich die Eulen das Leben aber selbst schwer. Coburg führte 19:15, ehe Sebastian Trost verkürzte und Michel Abt nach 42 Minuten die zweite Auszeit nahm.

Stefan Salgers starker Auftritt

Nach der Auszeit kamen Stefan Salger und Enes Keskic für Jannek Klein und Lion Zacharias. „Der Knackpunkt war am Ende eine ausgeglichene Mannschaftsleistung und dass wir mit Stefan Salger einen super Wechsel gehabt haben“, kommentierte Trainer Abt. Mit vier Toren bei vier Würfen hatte Salger, der 2,07-Meter-Hüne, eine 100-Prozent-Quote. Sein 21:20 in der 47. Minute bedeutete die erste Führung der Eulen überhaupt in dieser Partie, die nach dem 23:24 in der 52. Minute und einer vergebenen Chance von Keskic, einem Pfostentreffer Haiders und einem verschossenen Siebenmeter von Alexander Falk endgültig zu kippen drohte. Dann aber parierte Žiga Urbič einen Wurf von Merlin Fuß, im Gegenzug egalisierte Falk nach Salgers Zuspiel. Wenig später das 25:24: Tempogegenstoß Falk und wieder eine Parade von Urbič. Dann wieder Salger: 26:24. Und nochmal Salger: 27:24. 70 Sekunden sind noch zu spielen, als Herzig verkürzt: 27:25. Coburg versucht die letzte Chance mit offener Manndeckung zu zwingen, angeführt von Schlitzohr Bührer aber geben die Eulen das Heft nicht mehr aus der Hand, „Eno“ Keskic sorgt für das 28:25.

Ankersens Lob

„Wir schlagen nicht genug Kapital aus dem guten Start in die zwei Halbzeiten“, moniert HSC-Coach Brian Ankersen nach dem Krimi. Der Däne aber zieht den Hut vor seinen Jungs: „Es ist ein verdienter Sieg der Eulen. Ich bin aber sehr stolz auf meine Mannschaft. Wir haben sieben Verletzte …“

Tolle Unterstützung von Olympia Rheinzabern

Bemerkenswert die fantastische Unterstützung der Eulen während der 60 Minuten durch die in grün gewandete Mannschaft des SV Olympia Rheinzabern. „Die Jungs waren überragend“, schwärmte Jan Remmlinger, der mit seinem Treffer zum 9:10 aus der Distanz ins leere Tor Augenmaß bewiesen hatte. Auch als es für die Eulen schlecht aussah, sorgten die Gäste aus Rheinzabern für Stimmung und machten sich gar zu einer Polonaise auf. Ihr „Steht auf, wenn ihr Eulen seid“ war sinnbildlich. Eingeladen von ihrem Hauptsponsor Toni Hübner ließen es die Südpfälzer so richtig krachen. „Man merkt, dass das Fußballer sind …“, schwärmte Jannek Klein. Begeistert vom Gastspiel in der Ebert-Halle war Olympia-Trainer Marc Weigel: „Bei Handball ist viel mehr Härte im Spiel als beim Fußball, aber auch viel mehr Fairness. Da bleibt keiner liegen, die stehen auf, geben sich die Hände. Und die Emotionen sind überragend …“

Vorsänger Jannek Klein

Sieg, zwei Punkte – endlich wieder eine Humba. Aber Max Neuhaus, seit dem Abschied von Kai Dippe 2020 der Vorsänger, fehlte. Er war mit sieben Treffern ein Faktor beim zeitgleichen 26:23-Sieg des HLZ Friesenheim-Hochdorf gegen die HSG Dutenhofen/Münchholzhausen in der Dritten Liga. So stimmte der euphorisierte Jannek Klein stimmgewaltig die Humba an. Er hat Lust auf mehr … Sein „Probetraining“ kam auf alle Fälle gut an. So lobte auch „Sebi“ Trost: „Jannek hat das richtig gut gemacht!“

Hier der Link zur Pressekonferenz nach dem Spiel.

Fotos: Harry Reis