Das Nachbarschafts-Duell

01.03.2024 16:00 // hk

Es ist ein Duell zweier Tabellennachbarn: Die Eulen Ludwigshafen, mit 20:24 Punkten und 683:691 Toren Elfter in Liga 2, treffen am 23. Spieltag am Sonntag (17 Uhr) auf den Tabellenzehnten TV Großwallstadt. Der Traditionsverein hat ein Spiel weniger gespielt und 20:22 Punkte bei 628:647 Toren auf dem Konto. Schiedsrichter der Partie sind Nicolas Jaros aus Waldstetten und Felix Thrun aus Lauterstein. Dyn überträgt – wie alle Spiele der 1. und 2. Handball-Bundesliga – live und auf Abruf. Bestens eingespielt ist das Reporter-Duo: Karsten Knäuper weiß mit der Eulen-Ikone Thorsten Laubscher einen kritischen Spielerversteher an seiner Seite. Die Einlaufkinder am Sonntag kommen vom HSV Alzey und dem TV Offenbach.

TVG-Coach Michael Roth fehlt nach Hüft-OP

Der TV Großwallstadt, der letzte Woche daheim der HSG Nordhorn-Lingen 35:39 unterlag, muss derzeit ohne Cheftrainer Michael „Schorle“ Roth auskommen. Der 62 Jahre alte Ex-Nationalspieler musste sich einer neuerlichen Hüftoperation unterziehen, da sich seine künstliche Hüfte schwer entzündet hatte, bei der OP entfernt und durch eine neue ersetzt werden musste. Michael Roth ist noch in Reha, wird demnächst aber wieder zu seiner Mannschaft stoßen und das Team dann auch wieder „live“ coachen, was er jetzt auch per Video tut. Povilas Babarskas, der A-Jugendtrainer der Akademie, leitet derzeit in enger Zusammenarbeit mit Michael Roth und Michael Spatz, dem Geschäftsführer und Sportlichen Leiter, das Training. Babarskas wird auch am Sonntag in der Ebert-Halle an der Seitenlinie stehen. „Nach ,Schorles‘ Rückkehr wird Povilas das Co-Traineramt bekleiden. ,Schorle‘ wird auch nächste Saison unser Trainer sein“, informiert TVG-Pressesprecherin Nina Mattes. „Die Eulen wünschen Michael Roth gute und schnelle Genesung“, sagt Geschäftsführerin Lisa Heßler.

Black-out im Hinspiel

Bei den Eulen sind bis auf Pascal Durak und Mihailo Ilic, der im März aufs Parkett zurückkehren kann, alle Mann an Bord. Trainer Johannes Wohlrab ist die 29:32-Hinspielniederlage beim TV Großwallstadt natürlich noch in unguter Erinnerung. Die Partie war nach 30 Minuten nach einem Totalzusammenbruch schon entschieden. Großwallstadt ging mit einer 19:10-Führung in die Pause. Wohlrab sprach „von einem Totalversagen auf allen Ebenen“. Johannes Wohlrab: „Mit einem 15-Minuten-Black-out sind wir total eingebrochen und haben es dann mit viel Kraft geschafft, wenigstens noch einmal ranzukommen.“

Im Hinspiel erkannte der Coach Leidenschaft als eine entscheidende Tugend, die es gilt umzukehren: „Das emotionale Duell wollen wir diesmal mit unseren Fans im Rücken ganz klar gewinnen.“ Große Stärken beim Gast aus Hessen sieht Wohlrab im Rückraum, wenn die Riesen ihre Wurfkraft ausspielen können: Auf halbrechts agiert der ehemalige Eulen-Profi Stefan Salger (2,07 Meter), auf halblinks Finn Wullenweber (1,96 Meter). Die Großwallstadter können aber auch auf die „beweglichere Variante“ mit Frieder Bandlow und Simon Strakeljahn umschalten. Bandlow ist mit 80/6 Toren der bisher erfolgreichste Werfer des TVG. Den Schlüsselspieler sieht Joh Wohlrab im „überragenden Mittelmann Mario Stark“. Ein Rückhalt der Mannschaft ist Torhüter Petros Boukovinas. Im Januar hat sich Dino Corak, der Kapitän und treffsichere Kreisläufer, zum Bundesligisten HSV Hamburg verabschiedet. Als Corak-Ersatz und Pendant zu Florian Mohr (2,07 Meter) kam im Januar Lars Röller von der SG Leutershausen. Der 2,04 Meter große Röller, 25, ist in Ludwigshafen geboren, spielte in der Jugend bei der TSG Mutterstadt, der TSG Friesenheim, dann bei den Rhein-Neckar Löwen und kam über die Jung-Löwen und HBW Balingen-Weilstetten nach Leutershausen.

Sonderlob für „Sebi“

Das Auf und Ab seiner Mannschaft ist auch für Sebastian Trost ein Rätselspiel, für das sich so leicht keine Lösung finden lässt. „Wenn es so einfach wäre, hätten wir’s abgestellt. Das ist aber die Sache, an der wir arbeiten, um es konstant gut auf die Platte zu bekommen. Wir haben ja zuletzt bei der vermeidbaren Niederlage in Hagen gut gespielt, in der Abwehr im Zusammenspiel mit einem starken Mats Grupe im Tor gut verteidigt, aber zu viele technische Fehler gemacht. Wir müssen die Zahl der technischen Fehler - wie beim Heimsieg gegen Lübbecke - gering halten, dann werden wir erfolgreich sein“, betont der 26 Jahre „Sebi“
Trost, dessen Vertrag bei den Eulen bis 2026 läuft. Er hat in dieser Saison bisher 44 Tore erzielt, 41 Treffer vorbereitet. In Hagen machte er als Mittelmann 6 von 8, zweimal stand die Torlatte im Weg. So oft hatte Trost in dieser Saison noch nicht getroffen. „Es hat sich gut angefühlt, leider haben wir das Spiel aber nicht gewonnen. Ich weiß, dass ich diese Position spielen kann, wenngleich die Hinrunde für mich nicht optimal gelaufen ist“, sagt der 2,01 Meter große Rückraum-Akteur. Der Trainer lobte seine Nummer 34: „,Sebi hat ein super Spiel gemacht. Jetzt geht es darum, konstant dieses Niveau zu halten.“

Weichenstellung läuft

Die Kaderplanung der Eulen nimmt weiter Gestalt an. Nach neun Jahren verabschieden die Eulen im Sommer Rechtsaußen Pascal Durak (31), der zur HG Oftersheim/Schwetzingen wechselt. Seinen Platz als zweiter Rechtsaußen neben Alexander Falk wird Theo Straub (19) einnehmen. Der U20-Nationalspieler ist seit November 2023 mit Zweitspielrecht bei den Eulen, verabschiedet sich im Sommer von den Rhein-Neckar Löwen. Straub hat einen Zwei-Jahres-Vertrag unterschrieben. „Ich habe mich hier gleich wohl gefühlt und will mich jetzt bei den Eulen zu einem vollwertigen Zweitligaspieler entwickeln“, sagt Theo Straub. Trainer Wohlrab lobt den Leistungswillen und die Lernbereitschaft des Talents: „Theo hat die Motivation, etwas lernen zu wollen, sich zu verbessern. Ich freu‘ mich, ihn dabei zu begleiten, wenn er in der nächsten Saison den nächsten Schritt in seiner Entwicklung macht.“ Finn-Lukas Leun (21), seit letzten Sommer als Leihgabe des SC DHfK Leipzig bei den Eulen, wechselt zur neuen Saison voll nach Ludwigshafen. Sein Vertrag läuft ein Jahr. „Finn hat sich in der Abwehr bereits währt, hat sich gut in unser System gefunden, jetzt geht es um den nächsten Schritt seiner Entwicklung im Angriff“, sagt Joh Wohlrab. „Ich fühle mich absolut wohl hier und möchte nun den nächsten Step machen“, sagt Finn Leun.

Benefizkonzert in der Friedenskirche

Zu den Partnern der Eulen Ludwigshafen gehört auch der Förderverein Hospiz und Palliativ für Ludwigshafen und den Rhein-Pfalz-Kreis. Das SAP-Sinfonie-Orchester kommt am 7. April, 19 Uhr, zum dritten Mal zu einem Benefizkonzert zugunsten des Fördervereins Hospiz und Palliativ nach Ludwigshafen. Das Konzert findet in der Friedenskirche in Friesenheim statt. Eintrittskarten können ab sofort erworben werden.

Die Karten sind an allen Vorverkaufsstellen der Friedenskirche Ludwigshafen sowie über den Online-Kartenshop der Kirche erhältlich (bit.ly/Kartenshop Friedenskirche).
Die Vorverkaufsstellen sind:
Gemeindebüro der Friedenskirche (dienstags von 9 Uhr bis 12 Uhr und freitags von 9 Uhr bis 12 Uhr, Telefon 0621 695435);
Kiosk Heidelberger, gegenüber der Friedenskirche in der Leuschnerstraße, Telefon 0621/695595;
Tabakwaren Völker, Goerdeler Platz 16, Telefon 0621/522153;
Schreibwaren Rezvani, Hohenzollernstraße 71, Telefon 0621/694745;
Buntstift-Presse-Tabak-Lotto, Niederfeldstraße 14, Telefon 0621/539121;
Schreibwaren Maudach, Silgestraße 3, Telefon 0621/554550.

Fotos: Harry Reis / Felix Mueller

Das Spieltagvideo