Das große Versprechen des Dominik Mappes

05.02.2021 09:00 // hk

„Das wird verdammt schwer!“ Klare Worte von Dominik Mappes, dem Mittelmann der Eulen Ludwigshafen, die am Sonntag (16 Uhr) bei der Saisonfortsetzung der Handball-Bundesliga bei Frisch Auf Göppingen gastieren. Sky überträgt live, Sebastian Grobe aus Braunschweig und Adrian Kinzel aus Bochum leiten die Partie in der EWS Arena.
„Das wird ein ganz schwieriges Spiel. Göppingen hat einen extrem guten Kader, der auch in der Breite sehr gut aufgestellt ist“, urteilt der Spielmacher der Eulen, so dass die Schwaben auch Ausfälle wie die von Spielgestalter Janus Smarason und Rechtsaußen Marco Rentschler vortrefflich auffangen könnten. Spekuliert wird, dass Frisch Auf versucht nach Rentschlers Zwangspause einen Rechtsaußen vom HC Erlangen loszueisen. Die Franken haben auf der Position drei Profis unter Vertrag: Johannes Sellin, Hampus Olsson und Florian von Gruchalla.

„Ich will alles geben“

„Wir hatten eine gute Vorbereitung und haben versucht, speziell die Sachen zu verbessern, die nicht so gut waren“, sagt Dominik Mappes, der nach Rundenende „aus rein privaten Gründen“ zu seinem Heimatverein TV Hüttenberg zurückkehren wird. Dass der Stratege nach zwei Jahren wieder geht, bedauert Geschäftsführerin Lisa Heßler sehr, die sich 2019 stark engagierte, um den Mittelmann vom HC Erlangen zu den Eulen zu lotsen. Trainer Ben Matschke sieht in dem 26-Jährigen „einen Unterschiedsspieler“. „Ich werde und ich will die restlichen vier Monate hier alles geben, die Zeit in der Bundesliga genießen. Ich will für die Eulen alles geben, was nur möglich ist. Jeder, der mich kennt, weiß das auch. Ich hatte bis jetzt eine schöne Zeit bei den Eulen, so soll das auch bis zum Ende bleiben. Dass ich im Sommer gehen werde, ändert nichts – auch nicht am Ziel. Ich will das mit der Mannschaft schaffen und ich bin auch optimistisch, dass wir das Ziel erreichen. Zwei Punkte Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz sind bei noch 23 Spielen im Handball fast nichts. Wir spielen gegen fast alle Mitkonkurrenten noch zu Hause, gegen Tusem Essen spielen wir noch zweimal“, rechnet Mappes hoch. Er sagt aber auch: „Du brauchst auch Glück. Du musst vom Verletzungspech verschont bleiben, gerade bei einem relativ kleinen Kader wie unserem. Da dürfen keine Schlüsselspieler ausfallen.“

Die Tempomacher

„Alle sind fit“, sagt Eulen-Coach Ben Matschke, wenngleich Jannek Klein nach einem Knocheneinriss, Gorazd Škof nach einer Knieverletzung und Christian Klimek nach Leisten-OP und Bandscheibenblessur noch Trainingsrückstand aufweisen. „Göppingen wird marschieren“, erwartet Matschke und versucht seine Mannschaft auf einen Gegner einzustellen, „der ein unfassbar schnelles Tempo gehen kann“ und „in Jacob Bagersted den vielleicht besten Abwehrspieler der Liga hat“. In der Verteidigung arbeitet Frisch Auf „sehr Mann-bezogen und aggressiv“, erklärt der Eulen-Coach. Eine besondere „Waffe“ der Göppinger sind die Tempogegenstöße von Linksaußen Marcel Schiller, in Kresimir Kozina macht Matschke einen außergewöhnlichen Typus Kreisläufer aus, in Sebastian Heymann sieht er im linken Rückraum das Talent mit den besten Perspektiven im deutschen Handball. Was bleibt bei so viel Übermacht des Gegners für die Eulen? „Wir wollen, was wir zuletzt gegen Mannschaften dieser Kategorie nicht geschafft haben, näher dran bleiben, nicht schnell in hohen Rückstand kommen“, betont Matschke. Leistungen wie zu Saisonbeginn in Lemgo, als die Eulen nah am Bonuspunkt waren, gilt es zu optimieren. Voraussetzung: gute Torhüterleistungen, wenig technische Fehler. So sieht das auch Dominik Mappes: „Wir müssen nicht von einem Sieg träumen. Wir wollen alles geben und ein gutes Spiel machen …“

Lisa Heßler auf vielen Ebenen gefordert

Geschäftsführerin Lisa Heßler ist in diesen Tagen auf vielen Ebenen gefragt und gefordert. Da gilt es zum einen der Jahresabschluss 2020 im Zusammenwirken mit Steuerberater Kevin Klier fertigzustellen, zum anderen sind bis zum 1. März die Lizenzierungsunterlagen bei der Handball-Bundesliga GmbH (HBL) einzureichen. Parallel dazu werden die Personalgespräche mit den Spielern mit auslaufenden Verträgen vorbereitet und „selbstverständlich Partnergespräche ebenso geführt, die die Basis aller Entscheidungen sind“, erklärt die Geschäftsführerin. Sportliche Priorität aber hat fortan der Kampf um den Klassenverbleib, betont sie. „Ich sehe das mit großer Zuversicht, wenn wir es selbst in der Hand haben“, sagt Lisa Heßler auch mit Blick auf die Heimspiele gegen die Mitkonkurrenten im „Klassenkampf“: „Das ist vor dem Hintergrund der aktuellen Umstände aber leider nicht immer gegeben.“ Die Rückkehr verletzter Asse wie Jan Remmlinger, Alex Falk und Christian Klimek stimmt sie optimistisch, „die nötigen Punkte zu holen und das Klassenziel zu erreichen. Jetzt freue ich mich vor allem, dass es am Sonntag wieder los geht.“