Danke!!!

26.06.2021 08:54 // kk

Die Enttäuschung ist riesig. Die Leere grenzenlos. Die Eulen Ludwigshafen tragen Trauer, nachdem der Abstieg aus der Handball-Bundesliga besiegelt ist. „Anständig verabschieden“, heißt die Losung von Trainer Ben Matschke vor dem letzten Saisonspiel gegen Frisch Auf Göppingen am Sonntag (15.30 Uhr) in der Friedrich-Ebert-Halle. Nach sechs Jahren als Trainer sagt der 38-Jährige ade, macht bei der HSG Wetzlar den nächsten Karriereschritt. Schiedsrichter sind Nils Blümel und Jörg Lopaschewski aus Berlin. Auch beim Saisonfinale vor 540 Zuschauern ist das Eulen-Web-Radio noch einmal am Start. Die Übertragung beginnt um 15.15 Uhr. Der Link dazu: https://youtu.be/DivAAirNEOI Unter dem Link https://youtu.be/TCqmfchScdE können Handballfreunde direkt im Anschluss an das Spiel die Verabschiedung von Trainer Ben Matschke und den Spielern Gorazd Skof, Martin Tomovski, Dominik Mappes und Jonathan Scholz verfolgen. Die Spieler und den so besonderen Trainer und Menschen Ben Matschke würdig zu verabschieden, ist Fans und Geschäftsführung ein besonderes Anliegen an diesem Sonntag. Das machen Fan-Klub-Vorsitzender Peter Ackermann und Eulen-Geschäftsführerin Lisa Heßler deutlich. Da heißt es dann: Danke Jungs, danke Ben! Gerade für Matschke, eine Art Jürgen Klopp des Handballs, einen unfassbar emotionalen Realo, der Fans mitzureißen vermag, Talente zu Bundesligaspielern zu formen weiß, gilt: Doch niemals geht man so ganz …

Der unbelohnte Wahnsinn

24:24 – das Unentschieden im „Endspiel“ gegen GWD Minden, das die Rettung feiern durfte, fühlt sich wie zwei Niederlagen auf einmal an. In den frühen Morgenstunden nach der Heimkehr aus Lübbecke holt der Alltag die Verantwortlichen schnell ein. Auch Trainer und Co-Trainer müssen zur Arbeit. Um 8 Uhr am Freitag ist Matschke in seinem Schwetzinger Gymnasium im Dienst: Abiturprüfungen. Interviewanfragen kommen kurzfristig – Trainer und Geschäftsführung sind gefragt und gefordert. Und reagieren, wie man Ben Matschke und Lisa Heßler kennt – professionell, freundlich. Der Trainer ist enttäuscht, weil das große Ziel verpasst wurde, obwohl die Mannschaft eine starke Rückrunde spielte, sich sehr gut entwickelte. „Uns hat der Mut gefehlt“, bilanziert Matschke nach dem Remis gegen GWD. Der Mut, aus der Distanz zu werfen, um die Sieben-Feldspieler-Taktik Frank Carstens‘ auszuhebeln. Den Mut zum Abschluss und in der hektischen Schlussphase Verantwortung zu übernehmen. Noch in der Kabine hat sich Ben Matschke bei seinen Spielern für die Arbeit, für die Leistungen, „für den großen Invest“, bedankt. Matschke: „Wahnsinn, was sie auch heute wieder geleistet haben!“ Der Wahnsinn bleibt unbelohnt …

Trainer und Spieler würdig verabschieden

Die Zukunft gestalten, die Kaderplanung für 2021/22 abschließen – das Aufgabenfeld wird Lisa Heßler mit ihrem kleinen Team und dem neuen Trainer in der Woche nach dem Saisonfinale angehen. „Rückblickend muss man keinen Hehl daraus machen, dass die Enttäuschung da ist, es auch schmerzt, einfach auch vor dem Hintergrund, weil man der Mannschaft keinen Vorwurf machen kann, die sowohl bei dem Spiel in Minden als auch über die komplette Saison hinweg ganz , ganz viel investiert hat, wirklich alles reingelegt hat. Von daher schmerzt es für den Moment sehr. Das ist die Seite des Sports, die auch dazugehört“, sagt Lisa Heßler am Tag nachdem der Abstieg besiegelt ist. Die Geschäftsführerin: „Jetzt liegt der Fokus zunächst auf Sonntag, damit die Jungs sich vor den heimischen Fans würdig präsentieren und wir auch eine würdige Verabschiedung für die Spieler, die den Verein verlassen, erleben. Was natürlich auch für Ben gegeben ist.“

Die Zukunftsplanung, längst zweigleisig im Gange, wird nach gründlicher Aufarbeitung der Saison 2020/21 forciert. Lisa Heßler: „Nach Sonntag nehmen wir uns alle mal ein, zwei Tage Zeit, um das Revue passieren zu lassen, vor allem auch die ganze Saison, um sich bewusst zu machen, was wir auch Großartiges geleistet haben in einer sehr außergewöhnlichen Saison, Corona bedingt mit vielen Herausforderungen, die wir auch gemeinsam bestanden haben. Um dann auch den Blick nach vorne zu richten auf die neue Spielzeit, die neue Herausforderungen für uns birgt, aber natürlich auch neue Chancen mit sich bringt. Da gilt es im Prinzip schon heute für alle, dass wir da noch enger zusammenrücken – mit der Mannschaft, den Fans, mit den Partnern, um uns Schritt für Schritt weiter zu entwickeln. Diese Entwicklung wird auch notwendig sein, um nach vorne zu kommen.“