Die Eulen Ludwigshafen sind am Samstag (18 Uhr) Party-Gäste in der Schwalbe Arena in Gummersbach: Seit Dienstag steht fest, dass der VfL nach drei Zweitliga-Jahren in die Handball-Bundesliga zurückkehrt. Der VfL ist Bundesliga-Gründungsmitglied und will den Wiederaufstieg gebührend begehen. Als die Eulen 2018/19 das „Wunder von Ludwigshafen 2.0“ feierten, ist der VfL erstmals aus der Bundesliga abgestiegen. 30 bis 45 Minuten nach Abpfiff der Partie gegen die Eulen fällt am Samstag der Startschuss für die Aufstiegsfete auf dem Heiner-Brand-Platz.
Ein Spiel mit Nährwert
„Wer fünf Spieltage vor Schluss als Aufsteiger feststeht, der hat das auch verdient“, sagt Eulen-Trainer Michael Biegler. „Für mich ist das höchste Gut, dass wir für uns da sind. Es gibt im Spiel der Gummersbacher einige Parallelen zu einigen kommenden Gegnern“, unterstreicht der Coach auch einen Lehr-Wert mit Nährwert.
Wagner Festspiele
Die Eulen haben das Hinspiel am 6. Dezember 2021 nach einer Galaleistung 30:25 (18:13) gegen Gummersbach gewonnen. Da sah die Welt noch rosig aus. Da war nicht an Abstiegskampf zu denken! Es war ein Hendrik-Wagner-Festspielabend. Zwölf Tore warf Wagner unter den Augen von Bundestrainer Alfred Gislason. Es war ein wahnsinniger Handball-Abend: Mit Pascal Bührer und Jan Remmlinger fehlten die etatmäßigen Mittelmänner, Max Neuhaus sah früh Rot. Dann schlug die große Stunde von Marc-Robin Eisel, der das Drehbuch umschrieb, großartig Regie führte, viermal traf. Pech: Jannek Klein erlitt just in diesem Spiel seine Meniskusverletzung und steht nach einer zweiten Meniskus-OP im Aufbautraining. „Gesellschaft leisten“ die Leidensgenossen Bührer, Haider, Remmlinger und Wagner. Christian Klimek kommt nach seiner Leisten-OP dazu.
Gummersbacher Feiertag
Der VfL Gummersbach steht mit 54:12 Punkten an der Tabellenspitze und steigt verdientermaßen auf. Die Mannschaft von Trainer Gudjon Valur Sigurdsson will den Feiertag am Samstag natürlich mit einem Heimsieg begehen. SportDeutschland.TV überträgt live. Sebastian Grobe aus Braunschweig und Adrian Kinzel aus Bochum leiten die Partie.
Lob für Job
Für die Eulen geht es angesichts der Personalsituation darum, das Gefüge weiter zu festigen, den Abschluss auch durch klares Passspiel zu verbessern, die Abwehr samt der Torhüter weiter zu stabilisieren. Stefan Job (30), der am Kreis als Nothelfer eingesprungen ist, beeindruckte bei seinem Drittliga-Debüt am Dienstag in Nordhorn. „Das ist ein Kämpfer“, lobte Trainer Michael Biegler den früheren Hochdorfer und Haßlocher. Klar ist angesichts des dünnen Kaders, dass am Ende der Spiele oft auch die Kraft fehlt. Dem lastet der Coach auch den ein oder anderen Fehler von Julius Meyer-Siebert an, mit dem Biegler an sich sehr zufrieden ist. Biegler: „Am Ende fehlte uns in Nordhorn die Physis. Ein Spieler, der müde wird, hat keinen Bock mehr auf Investment!“
Die Torfabrik der Liga
Die Gummersbacher Torfabrik hat 1067 Treffer auf dem Konto – das ist Liga-Bestwert. Mit 289 Paraden steht Tibor Ivanisevic auf Platz zwei der Torhüter-Hierarchie. Bester Torschütze des VfL ist Jung-Nationalspieler Julian Köster mit 151 Toren in 30 Spielen. In nur 27 Spielen war Eulen-Torjäger Hendrik Wagner dabei, traf 159 mal, 26 mal vom Punkt. Siebenmeterexperte des VfL ist Janko Bozovic, der 56 von 69 Möglichkeiten nutzte.