„Wir schlagen uns selbst“

16.12.2020 20:16 // hk

Das Spiel war schnell entschieden, die Eulen früh geschlagen: Der Bergische HC führte schnell klar, hatte zur Pause ein Sechs-Tore-Polster, lag nach 51 Minuten mit zehn Toren in Front. Am Ende unterlagen die Eulen Ludwigshafen 19:28 (8:14) beim BHC in der Solinger Klingenhalle. „Das Ergebnis ist leider völlig verdient“, konstatierte Geschäftsführerin Lisa Heßler, die dem Gastgeber „uneingeschränkte Qualität“ bestätigte.

Kurz-Debüt für Gorpishin

Vier Spiele, um den Eulen zu helfen, vier Spiele Zeit, um Eigenwerbung zu betreiben: Sergey Gorpishin, der Nothelfer nach Christian Klimeks verletzungsbedingtem Ausfall, will seine Einsätze nutzen, um sich einen Platz im russischen WM-Kader zu sichern. Der Kreisläufer will im Januar bei den Titelkämpfen in Ägypten dabei sein. Sein Engagement bei den Eulen ist zunächst für die Bundesligaspiele im Dezember befristet. In Solingen zählte der 23-Jährige erstmals zum Bundesliga-Kader der Eulen, denen auch Jan Remmlinger nach seinem Nasenbeinbruch weiterhin fehlt. Sergey Gorpishin kam nach 52 Minuten für Max Haider aufs Parkett, da führte der BHC 25:15. Eine Chance hatte der Neuzugang, vergab, hätte aber auch einen Siebenmeter bekommen können. In der Abwehr packte er einmal gut zu. Der Hüne kann helfen!

Zur Pause klar zurück

Das Spiel begann - wie schon in Kiel und gegen die Füchse – ganz, ganz schlecht für die Eulen, so dass Coach Matschke nach acht Minuten die erste Auszeit nahm, um den Negativlauf zu stoppen. Da führte der BHC bereits 6:1. Dem Torreigen hatte Ex-Eule David Schmidt eröffnet, der bis zur Pause viermal traf. Stark am Regiepult: Linus Arnesson und Rechtsaußen Gunnarsson. Er nutzte alle drei Siebenmeter und sorgte mit seinem fünften Treffer auch für das 14:8, als er in letzter Sekunde vor der Pausensirene nach einem Ballverlust Hendrik Wagners ins leere Tor traf. Dort hatte Martin Tomovski nach 18 Minuten Gorazd Skof abgelöst, der nur eine Parade hatte, aber auch einen allzu löchrigen, zu wenig emotionalen Abwehrblock vor sich wusste. Tomovski hatte vier Paraden bei einem zwölfminütigen Einsatz vor der Pause, sieben insgesamt. Auf der Gegenseite hatte der bärenstark ins Spiel gestartete Tomas Mrkva mit fünf Paraden in der Anfangsphase großen Anteil daran, dass sich die „Bergischen“ absetzen konnten. Die Eulen machten sich mit sechs technischen Fehlern vor der Pause viel kaputt, dazu kamen frei vergeben Möglichkeiten von „Johnny“ Scholz, Max Haider und Pascal Durak.

Klare Fehleranalyse

Lisa Heßler monierte die vielen technischen Fehler und frei vergebenen Chancen, als die Eulen auf vier Tore verkürzen konnten. „Wir schlagen uns selbst“, kritisierte Trainer Ben Matschke die verpulverten Chancen und prangerte beim Bankpersonal „zu viele schnelle Abschlüsse mit zu wenig Verantwortung an“. Am Ende war die Moral da und ein bisschen Ergebniskosmetik, als Yessine Meddeb dreimal traf. Lösungen aus dem Rückraum hatten die Eulen lange nicht gefunden. Ex-Eule David Schmidt war zufrieden: „Wir spielen über 60 Minuten eine überragende Deckung!“

Statistik
Bergischer HC: Mrkva - Schmidt (5), Arnesson (4), Gutbrod (2) - Gunnarsson (7/4), Boomhouwer - Darj (3) – Nikolaisen (1), Babak (1), Stutzke (3), Damm, Fraatz (1/1), Majdzinski (1), Bergner

Eulen Ludwigshafen: Škof (1. -18., Siebenmeter 41.), Tomovski (16. Siebenmeter und ab 18.) - Klein, Mappes (3), Valiullin (1) - Durak (3/3), Scholz (1) - Haider (1) – Dietrich (1), Wagner (2), Meddeb (3), Neuhaus (3/1), Falk (1), Bührer, Gorpishin

Spielverlauf: 1:0 (2. Minute), 6:1 (8.), 9:3 (15.), 12:7 (27.), 14:8 (Halbzeit), 15:10 (33.), 21:10 (42.), 25:15 (51.), 28:19 (Ende) - Siebenmeter: 5/5 - 5/4 - Zeitstrafen: 5/4 - Zuschauer: keine - Schiedsrichter: Hartmann/Schneider (Magdeburg/Irxleben).