Rückenwind aus dem Pokal in die Bundesliga mitnehmen

04.10.2019 12:54 // kk

Wenn das Spiel in der Eberthalle angepfiffen wird, geht es für beide Teams nicht nur um zwei ganz wichtige Punkte, denn die Mannschaft, die die Platte am Ende als Sieger verlässt, erhöht damit auch den Druck auf alle anderen Mannschaften in der unteren Tabellenregion.

Der Gegner aus Stuttgart tritt die Reise nach Ludwigshafen mit gemischten Gefühlen an. Gelang mit dem Sieg im DHB Pokal gegen Erlangen (30:26) ein erster kleiner Befreiungsschlag, folgte nur vier Tage später mit der deutlichen Niederlage im Bundesligaspiel in Göppingen (31:22) prompt wieder die Ernüchterung. Mit nur einem Punkt aus sechs Spielen kommen die Stuttgarter zwar als Tabellenvorletzter in die Eberthalle, wollen aber gegen die Eulen mutig und entschlossen auftreten und nicht mit leeren Händen die Heimreise antreten.

In der letzten Saison gab es in beiden Partien zwischen den Mannschaften keinen Sieger. Im Hinspiel trennte man sich 26:26 und das Rückspiel in der Eberthalle endete 23:23. Der Fokus in der Spielvorbereitung bei den Stuttgartern lag in der vergangenen Woche auf der Abwehrarbeit, die Trainer Jürgen Schweikardt wieder stabilisieren möchte und mit Jogi Bitter im Tor steht ein erfahrener Spieler dahinter, der an guten Tagen ein Spiel entscheiden kann.

Waren am Donnerstag in den sozialen Netzwerken der Eulen die Freude und Euphorie über das Heimspiellos TBV Lemgo Lippe im DHB Pokal-Viertelfinale (03. oder 04. Dezember 2019) auch groß, hat die Vorbereitung auf das Spiel gegen Stuttgart in der Liqui Moly HBL für die Mannschaft von Trainer Ben Matschke direkt mit der Rückkehr vom Pokalspiel aus Hamm um 02.00 Uhr in der Nacht zum Donnerstag begonnen und schon im Bus lag der Fokus wieder auf dem nächsten Gegner. Die Eulen konnten nach dem enttäuschenden Auftritt in Berlin mit dem Pokalsieg (24:25) beim Zweitligisten ASV Hamm-Westfalen verlorenes Selbstvertrauen zurückgewinnen und wollen den Schwung mit in die Partie gegen Stuttgart nehmen. Dabei ist allen Beteiligten klar, dass es über die kompletten 60 Minuten ein hart umkämpftes Spiel werden wird und am Samstag vieles stimmen muss, um den 2. Saisonsieg zu erreichen.

Wie wichtig dabei die Unterstützung der Fans ist, konnten die Eulen im Pokalspiel erleben, wenn man als Auswärtsmannschaft gegen eine rote Wand und 2000 lautstarke Zuschauer spielen muss. Sicherlich erwischte auch der Gegner aus Hamm einen guten Tag in der Westpress Arena, aber viele gute Aktionen, Sequenzen und der bis zur letzten Sekunde spannende Spielverlauf waren nur mit der Unterstützung der eigenen Zuschauer möglich.

Dieses Faustpfand liegt am Samstag wieder auf Seiten der Eulen, denn die Mannschaft braucht in diesem wichtigen und schweren Spiel nicht nur eine gute Leistung auf der Platte, sondern auch die bedingungslose Unterstützung der Zuschauer. Was zusammen in der Eberthölle möglich ist, haben Mannschaft und Fans in der Vergangenheit schon oft bewiesen.

Stimmen zum Spiel:

Ben Matschke:

„Stuttgart ist eine sehr erfahrene Mannschaft, die einen großen Umbruch und speziell zu Beginn viele verletzte Spieler hatte, die aber nach und nach zurückkommen, speziell auch die Linkshänder. Jetzt ist der Kader wieder voll, stabilisieren sie die Leistungen und haben auch im Pokal gegen Erlangen gewonnen. Die Mannschaft ist gut und Stuttgart hat mit Jogi Bitter einen überragenden Torwart. Für uns wird es sicherlich schwer, aber wir haben ein Heimspiel, in dem wir sicherlich größere Chancen haben, als in anderen Partien in der Eberthalle. Wir sind schon die ganze Woche sehr fokussiert auf dieses Spiel und haben uns gut vorbereitet. Wir wollen das jetzt einfach auf die Platte bekommen und in Kopfarbeit, Plantreue und jede einzelne Aktion viel investieren. In Verbindung mit den Fans hoffen wir, dass wir ein gutes Spiel haben werden, denn das hat sich die Mannschaft verdient. Wir müssen investieren und unsere Aufgaben erfüllen, nur darum geht es.

Jerome Müller:

„Ich denke, wir können uns auf ein Spiel freuen, das sicherlich über 60 Minuten sehr hitzig werden wird und ein Gegner auf uns zukommt, der sich den Saisonstart bestimmt anders vorgestellt hat. Stuttgart wird alles in die Waagschale werfen. Wir müssen gut dagegenhalten, über die gesamten 60 Minuten volle Leidenschaft auf die Platte bringen und kampfbereit sein. Und dann müssen wir mit den Zuschauern im Rücken, die hoffentlich einen entscheidenden Impuls bringen können, ein gutes Spiel zeigen.“