Keine 48 Stunden liegen zwischen der bitteren Pokalniederlage gegen Lemgo und der nächsten schweren Auswärtsaufgabe in der Liqui Moly HBL. Da allerdings auch Melsungen am Dienstag im DHB-Pokal spielen musste, hat keine der beiden Mannschaften einen Vor- oder Nachteil.
Die Gefühlswelten könnten aber unterschiedlicher nicht sein, denn die Gastgeber konnten sich in einem packenden Spiel mit 33:30 gegen die Füchse Berlin durchsetzen und lösten mit diesem Sieg das Ticket zum REWE Final4 in Hamburg. Aber nicht nur aufgrund des jüngsten Erfolges geht die Mannschaft von Trainer Heiko Grimm als klarer Favorit in die Partie gegen die Eulen. Melsungen belegt in der Tabelle den siebten Platz, hat dabei aber nur drei Punkte Rückstand auf Platz drei. Auch die Statistik der bisherigen Spiele gegeneinander spricht klar für die MT, die alle neun Duelle gegen die Eulen für sich entscheiden konnte. Ebenso kann sich die Bilanz in der heimischen Rothenbach-Halle Kassel sehen lassen, denn sechs Siegen (u.a. gegen Hannover-Burgdorf und die Rhein-Neckar Löwen), stehen nur zwei Niederlagen gegen Flensburg und Leipzig gegenüber.
Einer dürfte sich besonders auf das Spiel freuen, denn Stefan Salger stand letzte Saison noch im Eulen-Kader. “Was wir in der letzten Saison mit dem Klassenerhalt in letzter Minute geschafft haben, war schon etwas Einmaliges. Daran erinnert man sich immer wieder gern. Gleichwohl spiele ich jetzt mit Melsungen gegen diese Mannschaft und wir wollen am Donnerstag natürlich unbedingt gewinnen”, sagt Salger.
Auch die 2.350 Zuschauer in der ausverkauften Eberthalle erlebten am Dienstagabend ein packendes Pokalspiel beim 23:26 gegen den TBV Lemgo Lippe, leider mit dem besseren Ende für die Gäste. Die Enttäuschung über die bittere Niederlage war bei allen Beteiligten natürlich riesig, auch wenn Ben Matschke in der anschließenden Pressekonferenz betonte, dass seine Mannschaft in dem Spiel nicht die schlechtere, sondern lediglich die unglücklichere war. Vor der Partie bei der MT Melsungen ist der Eulen-Trainer darum auch mehr als Psychologe gefragt, damit die Spieler die Enttäuschung schnell aus den Trikots schütteln können und den Fokus direkt wieder auf Donnerstag legen.
Mit dem Pokalaus ist ein großer Traum der Eulen geplatzt, aber das ganz große Saisonziel mit dem erneuten Klassenerhalt in der Liqui Moly HBL bleibt und dafür werden Mannschaft, Trainer und Verein in den kommenden Wochen und Monaten alles geben.
Stimmen zum Spiel:
Ben Matschke:
„Das Spiel in Melsungen ist natürlich eins mit unterschiedlichen Vorzeichen. Die MT hat ihr Pokalspiel gewonnen und wir leider verloren. Wir hatten noch eine taktische Einheit und haben uns wie immer gut vorbereitet. Wir fahren da hin und wollen wieder das unter Beweis stellen, was wir seit Wochen machen, nämlich um jede Situation kämpfen, denn das wird von uns erwartet, auf der anderen Seite erwarten wir das aber auch selbst von uns. Das Spiel vom Dienstag müssen wir abhaken, auch wenn es für meine junge Mannschaft ein schönes Erlebnis war und wir den Traum von Hamburg gerne realisiert hätten. Leider waren wir in den entscheidenden Situationen nicht clever und konstant genug. Das müssen wir akzeptieren und ist eine Motivation, dass wir von Tag zu Tag besser werden. Und wenn wir dann noch Mal so eine Chance bekommen, wollen wir sie nutzen. Jetzt fahren wir nach Melsungen, haben das nächste Bundesligaspiel und wollen versuchen dran zu sein.“
Pascal Bührer:
„Natürlich war die Niederlage gegen Lemgo sehr bitter und es war direkt nach dem Spiel auch schwierig Worte zu finden, weil die Enttäuschung bei allen riesengroß war. Wir sind aber professionell genug, um uns jetzt direkt auf Melsungen einzustellen. Es wird wichtig sein, wie wir uns da präsentieren, denn wir wollen Handball-Deutschland zeigen, dass wir mit so einem Nackenschlag trotzdem gut umgehen können. Wir wollen Melsungen Paroli bieten und werden auch wieder top vorbereitet sein, auch wenn es nur eine kurze Vorbereitungsphase war, denn der Trainer wird uns gut auf dieses Spiel einstellen. Wir wollen das zeigen, was wir die letzten vier Wochen auch gemacht haben, eine kompakte Abwehr stellen und clever im Angriff spielen. Wenn es eine Chance gibt, werden wir den Gegner ärgern und schauen dann, was dabei herauskommt.“