Traum vom Comeback

28.08.2020 10:30 // hk

Die Knieverletzung im Januar 2020 – ein Schock. Die Überzeugung aber schon damals – ich komme wieder: ganz sicher und ganz stark. Die Eulen Ludwigshafen haben den diesen Sommer auslaufenden Vertrag mit Linksaußen Jannik Hofmann um ein Jahr verlängert. Im neuen Jahr will der 25-Jährige aufs Bundesliga-Parkett zurückkehren.

Hüttenberger Lehrjahre

Begonnen hat das alles bei der SG Rechtenbach. In der D-Jugend zog Jannik ein Dorf weiter – zum TV Hüttenberg. „Es gab noch eine andere Möglichkeit, aber meine Eltern sagten, Hüttenberg, da kannst du mit dem Fahrrad hinfahren“, erzählt Hofmann, der bis auf ein einjähriges Gastspiel in Pforzheim/Eutingen dem TVH bis 2018 die Treue hielt, dann dem Ruf der Eulen folgte.

Sensationelle Zeiten

Bei den Ludwigshafenern ist Hofmann schnell heimisch geworden. „Ich kann zu 100 Prozent sagen, ich habe hier zwei sensationelle Jahre erlebt – bis auf die Verletzung. Die braucht kein Mensch“, schwärmt der Linksaußen, der ich gerade in seinem zweiten Jahr weiter verbessert zeigte, ohne das eigene Schicksal zu dramatisieren. Alles war gut - bis ihn die Verletzung stoppte, brutal ausbremste. Die Reha bei „Sportomed“ in Mannheim läuft. „Es ist mein Job, mich fitzumachen“, sagt Hofmann, der mit seiner Frau in Mannheim lebt und studiert. Er ist im vierten Semester Grundschul-Lehramt. „Es macht Spaß“, sagt Hofmann. Um bald wieder Handball spielen zu können ist er täglich vier Stunden in der Reha – manchmal am Stück, manchmal in zwei Schichten. „Es ist ein langer Prozess, wo man sich klar machen muss, wenn es einem nicht schnell genug voran geht, was man schon alles erreicht hat“, sagt der Mann mit der Nummer 22. Er will sich nicht mit Zeitdruck stressen. In der Mannschaft besitzt er einen hohen Stellenwert – als Spieler, aber auch als guter Geist, als Spaßvogel, einer, der dem Team auch auf der Bank und in der Kabine gut tut. „Er bringt viel Empathie für die Mannschaft mit“, anerkennt Trainer Ben Matschke, der alles tun will und wird, um Hofmann auf dem Weg zurück zu unterstützen.

Golf in Dackenheim

Jannik Hofmann gehört zu den Eulen-Spielern, die golfen. „Ich spiele ganz gern mit den Jungs in der schönen Pfalz“, verrät der 25-Jährige, der die Runden auf dem Dackenheimer Golfplatz-Idyll zu genießen weiß. Entspannen, Spaß haben, Geselligkeit mit Freunden pflegen. Aktives Team-Building. Freiwillig!

Der Traum

„Ich freue mich tierisch auf mein Comeback“, sagt Jannik Hofmann – und malt sich immer mal wieder gerne aus, wie das denn sein könnte: „Ich hatte es schon oft vor Augen, wie ich in einer vollen Ebert-Halle meine ersten Tore werfe …“ Und Hallensprecher Thomas Repp wird’s zelebrieren: „26:25 – Schluss – aus – Ende. Tor durch unsere Nummer 22 – Jannik Hofmann. Er ist zurück!“ Und dann die Sieger-Humba …

Glaube macht stark 

Natürlich gehören zu einer Reha auch die nicht ganz so einfachen Tage, weiß jeder Sportler. Die Leiden des Jannik H.. Auf „Hofmannovics“ Instagram-Profil kündet der Hinweis auf einen Bibelvers (Jesaja 40, 29-31) von seinem Glauben. „Ja, das stimmt! Mein Glaube gibt mir die Möglichkeit genau dann Ruhe und Kraft zu tanken. Der Vers spricht genau in meine Situation. Alles wird gut.“  Jesaja schreibt: „Den Erschöpften gibt er neue Kraft, und die Schwachen macht er stark. Selbst junge Menschen ermüden und werden kraftlos, starke Männer stolpern und brechen zusammen. Aber alle, die ihre Hoffnung auf den Herrn setzen, bekommen neue Kraft. Sie sind wie Adler, denen mächtige Schwingen wachsen. Sie gehen und werden nicht müde, sie laufen und sind nicht erschöpft.“