Gäste-Portrait VfL Eintracht Hagen
Es ist ein schnelles Wiedersehen mit den Gästen aus Hagen, die erst vor knapp zwei Wochen die Zweitrunden-Pokalpartie bei den Eulen nach Verlängerung erfolgreich bestreiten konnten. Im bisherigen Saisonverlauf war der Erfolg im Pokal aber auch der erst zweite Sieg überhaupt, bei bereits fünf absolvierten Spielen. Damit finden sich die Südwestfalen mit 2:6 Punkten in der direkten Abstiegszone wieder, wobei in der frühen Phase der Saison die Tabellenplatzierung nur eine bedingte Aussagekraft besitzt.
Betrachtet man den Kader des VfL Eintracht Hagen, so sollte der Abstieg zumindest nominell kein Thema in dieser Runde sein. Denn mit Tim Stefan (TV Emsdetten) gab es nur einen Abgang zu vermelden. Dafür kamen aus Willstätt der Portugiese André Alves, von Erstliga-Absteiger GWD Minden Niklas Pieczkowski und zuletzt vom VfL Gummersbach der Isländer Hákon Daði Styrmisson. Somit steht Trainer Steffen Neff ein äußerst eingespieltes Team zur Verfügung, bei dem auch einige Spieler bereits Erstliga-Erfahrungen sammeln konnten. Auf dem Spielfeld wird das Team angeführt vom ehemaligen Nationalspieler Niklas Pieczkowski, der nach einer erfolgreichen Erstliga-Laufbahn nun wieder zu seinem Jugendverein, in dem er bis 2010 aktiv war, zurückgekehrt ist. Besonders in den Fokus gespielt hatte sich zuletzt aber ein anderer Spieler: Jan-Lars Gaubatz, wie Alexander Becker und Frederic Stüber mit Eulen-Vergangenheit, warf im Pokalspiel, genauso wie kurz zuvor beim 26:24 Heimerfolg gegen den HSC 2000 Coburg 10 Tore und war damit maßgeblich am Erfolg seiner Grün-Gelben beteiligt.
Für die Tabellensituation wäre eine Wiederholung des Pokalerfolgs freilich hilfreich, um an die beiden erfolgreichen Spielzeiten seit dem Wiederaufstieg im Jahr 2021 anzuknüpfen. Trotz zwischenzeitlich großer Verletzungssorgen hatte man nur kurzzeitig Kontakt zur Abstiegszone und fuhr mit den Plätzen 7 und 10 in der Endabrechnung zwei ungefährdete Mittelfeldplatzierungen ein. Aufgrund der punktuellen Verstärkungen gibt man auch in dieser Saison mit einem einstelligen Tabellenplatz ein realistisches Saisonziel an. Tatsächlich würde es auch nicht überraschen, wenn die Eintracht in dieser Spielzeit auch für die ein oder andere Überraschung sorgen könnte.
Perspektivisch, sollte die sportliche Entwicklung ähnlich positiv wie in den letzten beiden Jahren verlaufen, besteht für den Handball-Standort Hagen aber vor allem in Sachen Infrastruktur noch weitere Entwicklungsbedarf, möchte man vielleicht auch nach höherem streben. Mit gerade einmal 1.300 Plätzen gehört die in die Jahre gekommene Krollmann Arena zu den kleineren Spielstätten der Liga und ist mit einer Auslastung von rund 80% bereits heute nahe der Kapazitätsgrenze bei Eintracht-Heimspielen. Der Neubau einer mind. 3.000 Zuschauer fassenden Arena zieht sich aber schon seit Jahren hin, wäre aber vor allem für die wirtschaftliche Entwicklung der Grün-Gelben enorm wichtig.
