Ein Blick auf die aktuelle Tabelle der LIQUI MOLY HBL reicht aus, um zu erahnen, was die Eulen beim Spiel in der Phoenix Contact-Arena erwartet, denn beide Mannschaften trennt nur ein einziger Punkt.
Richtet man den Blick auf den Gegner, fallen direkt Parallelen zu den Eulen auf, denn auch der TBV war in der Saison in mehreren Spielen gleichwertig, ohne am Ende zählbares mitzunehmen.
Die Verletztensituation hat sich beim TBV mit der Rückkehr von Kogut und Theuerkauf zwar wieder entspannt, aber bei der jüngsten Auswärtsniederlage in Göppingen haderte Trainer Florian Kehrmann besonders mit der schlechten Chancenverwertung seines Teams, denn trotz einer 2-Tore-Führung zur Pause, wurde das Spiel am Ende deutlich verloren. „Wir hatten um die 18 Fehlwürfe allein in der zweiten Halbzeit. Wir hatten unsere Chancen, sowohl gegen die 6:0-Abwehr als auch gegen die 5:1-Abwehr und haben die Bälle einfach nicht reingemacht. Dazu haben wir aufgehört Abwehr zu spielen und Göppingen dadurch ins Spiel gebracht. Das Ergebnis war am Ende sehr hoch. Das Spiel war knapper, aber es hat für uns heute einfach nicht gereicht“, so der TBV-Trainer nach dem Spiel. Nach 10 Ligaspielen ohne Sieg kommt dem Heimspiel gegen die Eulen eine große Bedeutung zu, denn der erste und letzte Saisonsieg bei der HSG Wetzlar liegt schon mehr als zwei Monate zurück.
Mit einem Punkt weniger, aber frischem Rückenwind und neu gewonnenem Selbstvertrauen aus dem letzten Heimspiel gegen den Bergischen HC (27:27), in dem die Mannschaft von Trainer Ben Matschke nach eigentlich aussichtlosem Rückstand noch einen wichtigen Zähler erkämpfen konnte, treten die Eulen bereits am Samstag die Reise nach Ostwestfalen an, um sich optimal auf das Spiel und den Gegner vorzubereiten. Mitten in diese Vorbereitung platzte die Nachricht, das Torwart Stefan Hanemann mit einer Lungenembolie mehrere Monate ausfallen wird. Die Eulen mussten schnell reagieren und haben den 42-jährigen Gorazd Škof vom österreichischen Erstligisten SG Kelag Ferlach verpflichtet, der bereits voll im Training ist und schon am Sonntag die Mannschaft verstärken soll. Wenn es der Mannschaft von Trainer Ben Matschke gelingt, an die letzten Minuten aus dem Spiel gegen den Bergischen HC anzuknüpfen, die Tabellensituation auszublenden und sich nur auf das Spiel zu fokussieren, kann sie mit einer geschlossenen Teamleistung in Lemgo bestehen und auch im Hinblick auf die nächsten schweren Aufgaben, die im November folgen, ein wichtiges positives Signal setzen.
Stimmen zum Spiel:
Ben Matschke:
„Mit Blick auf die Tabelle ist es natürlich für beide Mannschaften ein wichtiges Spiel, wobei Lemgo als Heimmannschaft sicherlich den größeren Druck hat. Es wird ein schweres Spiel für uns, denn beim TBV kommen die Verletzten zurück und auch in der Vergangenheit hat Lemgo gute Spiel gezeigt und war oft nah dran zu punkten. Wir wollen da weitermachen, wo wir gegen den BHC aufgehört haben. Wir haben gut trainiert und mit der Verpflichtung von Gorazd Škof war auch noch Mal eine andere Dynamik zu spüren in Bezug auf das Spiel. Um in Lemgo zu bestehen, brauchen wir viele gute Sequenzen und müssen über die kompletten 60 Minuten dranbleiben. Wir wollen für die Chance, die sich uns bietet kämpfen, unsere beste Leistung abrufen und sehen, was am Ende dabei rauskommt.“
Alex Falk:
„Beim TBV kommen langsam die verletzten Spieler zurück und werden auch gegen uns spielen. Dadurch wird der Kader natürlich enorm verstärkt und bekommt wieder eine ganz andere Qualität. Aber wir müssen auf uns und unsere Leistung schauen. Wenn ich an die letzten 10 Minuten gegen den BHC denke, können wir auf jeden Fall in dieser Liga mithalten und jede Mannschaft schlagen. Nur dieses Mal brauchen wir das direkt von Anfang an, um nicht wieder in Rückstand zu geraten und diesem dann ewig hinterherlaufen müssen. Das gilt es zu verhindern, dann werden wir auch in Lemgo unsere Chance bekommen.“