26 : 29
(15 : 17)

TuS Vinnhorst

Hanemann (1. - 16., ab 48.), Langerud Kristoffersen (16. - 48.) - Hild (4), Siegler (1), Hagen (6) - Mileta (1), Ruddat (4) - Mazic (2) – Timm, Schröder (3), Lungela (4/1), Durmaz, Müssner (1) – Nicht eingesetzt: Buntic, Gertges, Stasch

Die Eulen Ludwigshafen

Grupe (15. Urbič) - Klein (2), Trost (3), Raguse (7) - Straub (2), Schwarzer (1/1) - Haider (4) – Meyer-Siebert (3), Bergner (3), Leun (2), Eisel (2), Schaller
Spielverlauf: 0:1 (1. Minute), 1:3 (7.), 4:7 (11.), 5:8 (12.), 9:9 (16.), 11:13 (22.), 14:14 (27.), 15:15 (28.), 15:17 (Halbzeit), 16:19 (33.), 20:19 (38.), 20:23 (44.), 22:23 (45.), 22:27 (52.), 23:28 (54.), 26:28 (58.), 26:29 (Ende)
Siebenmeter: 1/3 - 1/1
Rote Karten: -
Zeitstrafen: 3/3
Zuschauer: 700
Schiedsrichter: Baumgart/Dinges

Nach drittem Auswärtssieg Weihnachtsspiel gegen Bietigheim

24.12.2023 12:18 // hk

Erfolgreicher Eulen-Start in die Rückrunde: Beim Tabellenvorletzten TuS Vinnhorst holen die Ludwigshafener am Samstagabend mit einem hart erkämpften 29:26 (17:15) ihren dritten Auswärtssieg in dieser Saison. Mann des Abends ist Žiga Urbič, der nach 16 Minuten ins Tor rückt, 14 Paraden hat, davon zehn nach der Pause. Zwei Siebenmeter wehrt Urbič ab, den ersten von Maurice Lungela bei 19:16-Führung in der 34. Minute, den zweiten grandios samt Nachschuss von Fran Mileta vier Minuten vor Schluss bei eigener 28:23-Führung. Žiga Urbič darf sich über eine Traumquote von 43,75 % gehaltener Bälle freuen.

Lob für Theo Straub

Drei Lücken im Kader der Eulen: Mihailo Ilic fehlt verletzt, Alexander Falk und Kasper Manfeldt Hansen müssen erkrankt passen. Das heißt am Kreis teilen sich die gut aufgelegten Max Haider und Tom Bergner den Job, auf Rechtsaußen startet Theo Straub. Und der macht’s gleich richtig gut. In der 11. Minute trifft der 19-Jährige zur 7:4-Führung des Gastes, eine Minute später ganz cool mit elegantem Heber zum 8:5. „Das habe ich in der Jugend öfter probiert“, verrät die Löwen-Leihgabe den Kunstwurf lächelnd. Dann wird Straub allerdings völlig frei vom Rückraum übersehen. Ähnlich geht’s Kian Schwarzer, dem fast komplett vergessenen Linksaußen. Seine Siebenmeterchance nutzt er. Für Tim Schaller ist es ein merkwürdiger Arbeitstag. Er kommt nach dem Seitenwechsel, quittiert sofort eine Zeitstrafe und vergibt zwei Minuten vor Schluss gegen den früheren Eulen-Schlussmann Stefan Hanemann. Der hat nach 16 Minuten mit zwei Paraden erstmal fertig, löst Thomas Langerud Kristoffersen, der nur drei Würfe abwehrt, dann wieder ab und hat in diesen zwölf Minuten insgesamt vier Paraden, dabei neben der gegen Schaller zwei tolle gegen Mex Raguse und Max Haider. Lob gibt’s für den jungen Straub. „Theo ist ein Riesentalent. Ich habe kein Bauchweh, ihn zu bringen. Natürlich hat ,Falko‘ mit seiner Persönlichkeit einen großen Stellenwert für die Mannschaft und hat auch schon sehr viel für den Verein geleistet“, sagte Trainer Johannes Wohlrab. Hinter dem Einsatz von Falk und Manfeldt Hansen am 2. Weihnachtsfeiertag gegen Bietigheim stehen Fragezeichen.

Pausenführung dank Mex Raguse

Die Eulen versäumen es, sich im Sportzentrum Vinnhorst nach dem 8:5 entscheidend abzusetzen. Den glücklosen Mats Grupe löst Žiga Urbič nach 16 Minuten ab. Der Wechsel greift zunächst nicht. Nach einem super Kreisanspiel von Mex Raguse trifft Max Haider - 14:13 für die Eulen. Aber Vinnhorst gleicht durch Kapitän Lungela aus – 14:14. Melf Hagen gelingt in dieser Phase fast alles, so auch das 15:15. Raguse antwortet mit dem 16:15. Acht Sekunden vor der Pausensirene die vierte Urbič-Parade, Raguse handelt blitzschnell – 17:15. Zur Pause sind die Eulen mit zwei Toren vorne.

4:0-Lauf für Vinnhorst, 4:0-Lauf für die Eulen

Vinnhorst kämpft sich wieder heran, verkürzt auf 18:19, dann trifft Raguse nur den Pfosten, Trost (3 von 7) nur die Latte. Hild mit dem 19:19 und Hagen mit dem 20:19 komplettieren bis zur 38. Minute einen 4:0-Lauf der Hausherren. Max Haider (4 von 5) aber markiert nach perfektem Raguse-Zuspiel den raschen Ausgleich und sorgt mit einem Steal in der 40. Minute für die neuerliche Eulen-Führung (21:20). Die baut Marc-Robin Eisel nach Top-Pass von Raguse aus: 22:20. Urbičs Paraden lassen die Eulen mit ihrem 4:0-Lauf durch den Zwischendurch-Rechtsaußen Finn Leun auf 23:20 erhöhen (44.). Jetzt geht Mex Raguse (7 von 13) seine Treffsicherheit verloren, aber er beweist sich auch mit seinen blitzsauberen Torvorlagen, so auch beim 24:22 durch den starken Tom Bergner (3 von 3) seinen absoluten Mehrwert für die Eulen. Erfreulich, dass Julius Meyer-Siebert (3 von 3) das Umschaltspiel von Abwehr auf Angriff gut gelingt.

Entscheidung durch Jannek Klein

Sechs Minuten vor Schluss führen die Eulen deutlich, als Sebastian Trost mit einem klasse Wurf das 28:23 erzielt. Aber der Vorsprung schmilzt, weil kollektive Sorglosigkeit die Konzentration raubt. Yannik Müssner, Elias Ruddat und Nils Schröder treffen – 26:28. Es ist wieder eng. Für die Entscheidung sorgt Jannek Klein (2 von 4) 53 Sekunden vor dem Abpfiff des Kampfspiels mit wuchtiger Entschlossenheit: 29:26. „Vinnhorst hat nie aufgegeben, uns einen großen Kampf geliefert. Wir machen dann ein, zwei doofe Fehler und machen es unnötig spannend“, erklärt Klein, die Kampfmaschine. Der Linkshänder weiß nun 82 Tore auf dem Konto und ist mit 60 Assists der beste Torvorbereiter der Eulen. Mex Raguse hat 58 Assists, führt die interne Torjägerliste mit 101 Toren vor Kian Schwarzer (85/30) an. „Wir hatten über 60 Minuten eine sehr gute Abwehr und in der zweiten Halbzeit auch einen überragenden Torhüter“, lobt Joh Wohlrab, der mit der Zwischenbilanz von 18:18 Punkten nicht zufrieden ist: „Zufrieden bin ich fast nie. Zufriedenheit führt zu Stillstand.“ Zufrieden sein darf Žiga Urbič, der Garant des Auswärtserfolges. Urbič: „Es sind wichtige zwei Punkte. Die gute Mannschaftsleistung ist ganz wichtig für unsere Köpfe. Wir haben sonst zwei Gesichter, eins zuhause, eins auswärts. Heute haben wir das von zuhause gezeigt …“ Stocksauer nach der Heimniederlage zeigt sich TuS-Coach Davor Dominikovic: „Ich bin so enttäuscht, frustriert, deprimiert!“ Er wirft seiner Mannschaft vor, das Spiel erst nach zwölf Minuten begonnen zu haben. „Ich bin in der Halbzeit gar nicht in die Kabine gegangen …“, wettert Dominikovic.

Weihnachtsspiel gegen Aufstiegsanwärter Bietigheim

Nach dem Spiel ist vor dem Spiel: Drei Tage nach dem Rückrundenstart beim TuS Vinnhorst wartet das letzte Spiel in diesem Jahr auf die Eulen Ludwigshafen. Am 2. Weihnachtsfeiertag (18.30 Uhr) stellt sich Aufstiegskandidat SG BBM Bietigheim in der Friedrich-Ebert-Halle vor. Das Hinspiel haben die Bietigheimer, die den fünften Anlauf zum Wiederaufstieg unternehmen, 31:25 (14:10) gegen die Eulen gewonnen. Die Partie am 26. Dezember leiten Thomas Hörath aus Zirndorf und Timo Hofmann aus Bamberg. Dyn überträgt – wie alle Spiele der 1. und 2. Handball-Bundesliga – live und auf Abruf. Reporter Karsten Knäuper wird durch den einstigen Eulen-Halbrechten Thorsten Laubscher als Co-Kommentator unterstützt.

Top-Team Bietigheim patzt

Bietigheim hat zum Rückrundenbeginn daheim überraschend 33:36 gegen Eintracht Hagen verloren und ist mit 28:8 Punkten nun Tabellenzweiter. Zweitliga-Spitzenreiter ist der 1. VfL Potsdam mit 30:6 Punkten. Die Eulen sind mit nun 18:18 Punkten Tabellenneunter. Die HSG Nordhorn-Lingen, die mit Aufstiegsambitionen in die Runde gestartet ist, hat nach der 31:34-Niederlage in Aue den zum Saisonende vorgesehenen Abschied von Trainer Daniel Kubes vorgezogen. Co-Trainer Frank Schumann übernimmt ab sofort, zur neuen Saison kommt Mark Bult (41), derzeit noch Co-Trainer der SG Flensburg-Handewitt. Für die Eulen heißt es jetzt gut regenerieren, Heiligabend mit den Familien genießen, am 1. Weihnachtsfeiertag um 18 Uhr ist Training, am 2. Weihnachtsfeiertag (18.30 Uhr) geht’s vor großer Kulisse in der Ebert-Halle gegen Bietigheim. Joh Wohlrab: „Die Marschroute lautet ganz klar: Derby-Sieg!“

1500 Euro Spende für die Tafel

Sponsor of the day ist am 2. Weihnachtsfeiertag der Eulen-Club 100. Der von Dieter Mayer als Vorsitzendem, Dr. Henry Distler und Christian Hasert als Vize sowie Schriftführerin Angelika Bischof geführte Verein hat sich die Förderung und Unterstützung der Bundesliga-Handballer als Ziel und Leitmotiv gegeben. Soziale und karitative Projekte zu unterstützen, schließt das nicht aus – im Gegenteil, erklärt Dieter Mayer die Philosophie. So hat sich der Eulen-Club 100 am 5. Dezember im Globus Einkaufsmarkt in Oggersheim für die Tafel Ludwigshafen engagiert, um Lebensmittel- und Geldspenden gebeten. Mit dabei die drei Eulen-Profis Alexander Falk, Tim Schaller und Kian Schwarzer, die drei Einkaufswägen bis zum Anschlag füllten. Die Rechnung von 502,36 Euro beglich der Eulen-Club 100. Er stockte die Bar-Spenden auf 1500 Euro auf, die beim Weihnachtsspiel an Stephanie Zimmer und Manfred Böser vom Vorstand der Tafel übergeben werden. Stephanie Zimmer und Manfred Böser wurden vom Eulen-Club 100 mit zehn weiteren Gästen zum Spiel eingeladen. „Die Eulen leisten hervorragende Arbeit. Wir sind ihnen für diese großartige Unterstützung sehr, sehr dankbar“, erklärte Juergen Hundemer, seit 2008 Vorsitzender der Tafel. Sie versorgt in Ludwigshafen regelmäßig 2500 Menschen mit Lebensmitteln, darunter 900 Kinder. Im ausklingenden Jahr kamen 500 Menschen dazu, bilanziert Hundemer.

Karsten Knäupers Buch gibt’s beim Eulen-Club 100 – auf Wunsch auch mit Signatur

Am Stand des Eulen-Clubs 100 kann auch das gerade erschienene Buch „Ich habe immer noch Puls oder meine ganz persönlichen Geschichten und Erlebnisse als Eule“ von Karsten Knäuper erworben werden. Es ist ein Buch für und über Fans, geschrieben von einem Fan, der seine ersten Eulen-Jahre von 2019 bis 2021 Revue passieren lässt. Knäuper gehört zum Medien-Team der Eulen und ist nach zwei Spielzeiten als Live-Reporter der Eulen-Heimspiele bei SportDeutschland.TV nun für Dyn am Mikrophon. Der Wahl-Pfälzer, in Osnabrück geboren, signiert vor dem Weihnachtsspiel zwischen 17 und 18 Uhr auf Wunsch auch gerne Bücher am Stand des Eulen-Clubs 100. Das Buch kostet 14,80 Euro, umfasst 180 Seiten, darunter sind auch Gastbeiträge von Eulen-Geschäftsführerin Lisa Heßler und von Kult-Trainer Ben Matschke.

Fotos: Wilma Art

Das Spieltagsvideo