Die 2050 Zuschauer in der Eberthalle konnten nach 60 Minuten nicht glauben, dass die Eulen am Ende mit leeren Händen dastanden, denn gegen den großen Favoriten SC Magdeburg hielten die Eulen lange mit und zeigten eines der besten Heimspiele in dieser Saison.
Vom Anwurf an zeigten die Eulen, dass sie sich viel vorgenommen hatten und nicht zum Spielball der Magdeburger werden wollten. Kai Dippe eröffnete das Spiel mit seinem Tor zum 1:0 und diese Führung sollte lange Bestand haben, denn die Mannschaft von Ben Matschke verteidigte mit viel Einsatz und Leidenschaft und hatten dahinter einen starken Gorazd Škof im Tor, der mit vielen Paraden die Magdeburger verzweifeln ließ. Nach 15 Minuten lagen die Eulen beim 7:5 mit zwei Toren vorne und erst nach fast 25 Minuten gelang den Gästen beim Stand von 8:8 erstmalig der zwischenzeitliche Ausgleich und das sie diesen überhaupt erzielen konnten, hatten die Magdeburger größtenteils ihrem Keeper Jannick Green zu verdanken, der vier freie Würfe über Außen parieren konnte. Die Eulen blieben aber weiter konzentriert und fokussiert und konnten nach 30 Minuten mit einer 10:9-Führung in die Kabine gehen.
Viele rechneten jetzt mit einer schnellen Antwort der Magdeburger, aber die besseren Lösungen im Angriff hatten weiterhin die Eulen und konnten durch Alex Falk und Dominik Mappes auf 12:9 erhöhen. Auch weil bei Siebenmetern mittlerweile Martin Tomovski ins Tor kam und direkt auch den zweiten halten konnte. Am Ende sollte seine Quote in dieser Statistik bei 100 Prozent liegen. Bis zur 45. Minute konnten die Eulen ihren Vorsprung konstant bei zwei bis drei Toren Vorsprung halten. Aber dann gab es einen Bruch im Eulen-Spiel. Jetzt nutzte Magdeburg jeden Fehler eiskalt aus und konnte innerhalb von nur zwölf Minuten das Spiel komplett drehen und zogen mit einem 6:0-Lauf bis zur 58. Minute auf 16:19 davon. Damit waren auch die Moral und der Glaube an sich selbst bei den Eulen gebrochen und am Ende setzte sich der Favorit mit 17:20 durch.
Wenn man gegen eine Mannschaft, wie den SC Magdeburg nur 20 Gegentore bekommt, wurde vieles richtig gemacht. Es wurde leidenschaftlich gekämpft und zusammen mit zwei gute aufgelegten Torhütern stand die Abwehr sicher und stabil. Auch in der Offensive wurden viele Angriffe gut abgeschlossen, aber in der letzten Viertelstunde hatte man das Gefühl, mit der Überraschung vor Augen und zum Greifen nah, zitterten die Hände bei jedem Abschluss. Es waren am Ende Kleinigkeiten, die dieses Spiel zu Gunsten des Favoriten entschieden haben. Trotz dieser Niederlage war dieses Spiel ein Schritt nach vorne in der Entwicklung der jungen Eulen-Mannschaft und die Spieler dürfen sich über die gezeigte Leistung freuen. Aber schon mit dem Schlusspfiff wurde das Spiel abgehakt und die Vorbereitung auf das DHB Pokal-Viertelfinale am kommenden Dienstag gegen den TBV Lemgo Lippe hatte eigentlich schon begonnen, denn dann können die Eulen großes erreichen.
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Stimmen zum Spiel:
Ben Matschke:
„Am Ende waren es heute Kleinigkeiten, die das Spiel entschieden haben. Aber schön, dass wir nur über Kleinigkeiten sprechen, denn wir haben heute gegen die vielleicht individuell beste Mannschaft in der Handball-Bundesliga verloren. Uns ist es gelungen, eine richtig gute Abwehr zu stellen. Unser Hauptaugenmerk lag auf den Tempogegenstößen und da ein großes Lob die Mannschaft, das hat sie sehr gut gelöst und über 60 Minuten hervorragend gemacht. Ich möchte mich auch bei den Zuschauern bedanken, denn es war von Anfang an Atmosphäre in der Halle. Wir dürfen uns jetzt aber nicht ablenken lassen, denn unser Fokus liegt voll auf Dienstag und dem Pokal-Viertelfinale gegen Lemgo. Es ist eine große Chance für den ganzen Verein, dass wir dann vielleicht ein Halbfinale in Hamburg spielen dürfen. Und wir werden alle alles, aber auch wirklich alles geben, damit wir das schaffen.“
Jannik Hofmann:
„Wir spielen eine Bombenabwehr, denn wenn man den SC Magdeburg bei 20 Gegentoren halten kann, ist das schon richtig stark. Nur leider machen wir die Dinger vorne nicht rein. Das hat schon in der ersten Halbzeit mit freien Würfen begonnen, denn wir hätten sogar mit zwei oder drei Toren mehr Vorsprung in die Pause gehen können. Anfang der zweiten Halbzeit haben wir einen super Lauf, wo wirklich vieles richtig gut klappt und wir mit Mut in den Aktionen gespielt haben. Dann schaffen wir es aber in fast 14 Minuten kein Tor zu machen und das müssen wir jetzt analysieren. Auf unser Abwehrverhalten, auch gerade bei Tempogegenstößen, können wir aufbauen, denn da ist der Gegner sehr selten zum Erfolg gekommen. Trotzdem ist Magdeburg eine Top-Mannschaft, die sich kaum technische Fehler erlaubt. Ich glaube, wir hätten den Sieg heute verdient gehabt, aber haben ihn nicht eingeschnürt.“