„Fokus liegt auf dem Weg, der zum Ergebnis führt“

06.03.2020 13:07 // kk

Die Enttäuschung bei den Eulen-Spielern war groß nach der Heimniederlage gegen Lemgo, denn sie hatten sich im 1-Euro-Spiel besonders viel vorgenommen. Aber schon einen Tag später gingen die Blicke wieder nach vorne, denn mit dem Auswärtsspiel in Leipzig wartet ein unangenehmer Gegner und die nächste schwere Aufgabe in der Liqui Moly HBL.

Am Sonntag treffen in der QUARTERBACK Immobilien ARENA in Leipzig zwei Verlierer des letzten Spieltages aufeinander, die beide auf Wiedergutmachung aus sind und in die Erfolgsspur zurückwollen. Das Handballjahr 2020 lief bisher durchwachsen für die Gastgeber, denn der Bilanz mit zwei Siegen und einem Unentschieden, stehen auch zwei schmerzliche Niederlagen im Derby beim SC Magdeburg und am Dienstag bei den Rhein-Neckar Löwen gegenüber. Besonders die Anfangsphase in der SAP Arena weckte bei Trainer Andre Haber Redebedarf, denn seine Mannschaft war nach 20 Minuten beim Stand von 13:5 fast schon aussichtslos hinten, auch wenn Leipzig anschließend wieder ins Spiel fand, wurde am Ende mit 26:23 verloren. Die Niederlage bedeutete in der Tabelle ein Abrutschen auf den 9. Platz, allerdings mit einem Spiel weniger als die Konkurrenz. Auch an das Hinspiel hat man in Leipzig keine guten Erinnerungen, denn die Partie im vergangenen September in der Eberthölle konnten die Eulen mit 34:27 deutlich für sich entscheiden und damit ihren ersten Saisonsieg einfahren. Die Gesamtbilanz, bei sieben Siegen SC DHfK Leipzig, einem Unentschieden und drei Eulen-Siegen in den bisherigen Duellen gegeneinander, spricht aber weiterhin für die Gastgeber, die am Sonntag auch als klarer Favorit in die Partie gehen.

Nach dem mit 29:36 (13:21) verlorenen Spiel gegen den TBV Lemgo hörte man in den Kabinengängen der Eberthalle einen Satz immer wieder: „Wir hatten heute keinen Zugriff…“ Eine Selbsteinschätzung, die insbesondere auf die erste Halbzeit zutraf, denn das Spiel war mit acht Toren Rückstand nach den ersten 30 Minuten praktisch schon zugunsten der Gäste entschieden.

Trainer Ben Matschke hat die wenigen Tage und Trainingseinheiten u.a. zur Analyse genutzt, um der Mannschaft die Fehler aufzuzeigen und sie auf den nächsten Gegner neu einzustellen.  Spieler und Trainer sehen es als Vorteil, dass die Pause bis Sonntag nur sehr kurz ist, auch wenn es für die Eulen das dritte Spiel innerhalb von zehn Tagen ist, denn mit der Auswärtsaufgabe in Leipzig ist das Lemgo-Spiel auch schon wieder Geschichte und muss schnell abgehakt werden.

Die erste Halbzeit am Dienstag war sicherlich eine der schlechtesten in der bisherigen Saison, aber auch das gehört zur Entwicklung und zum Lernprozess einer jungen Mannschaft dazu. Wozu die Eulen eigentlich in der Lage sind, haben sie in den letzten Wochen und Monaten gezeigt und daran will das ganze Team in Leipzig anknüpfen, um mit einem guten Gefühl in die kurze Länderspielpause zu gehen.

Die Liqui Moly HBL biegt langsam aber sicher auf die Zielgerade ein und der Druck auf alle Mannschaften, besonders im Abstiegskampf, wird von Spiel zu Spiel größer, denn niemand will und darf sich im Endspurt einen Ausrutscher erlauben. „Endspurt-Erfahrung“ haben die Eulen, das hat die Mannschaft im letzten Jahr eindrucksvoll bewiesen, auch wenn die Aufgabe in der, in dieser Saison noch ausgeglicheneren, Handball-Bundesliga, bei nur noch drei verbleibenden Heimspielen, ungleich schwerer wird. Aber es ist schon als Erfolg zu werten, dass die Eulen, angesichts der starken Konkurrenz, im Kampf um den Klassenerhalt immer noch alle Chancen haben und aktuell auf einem Nichtabstiegsplatz stehen. Und dieser Kampf wird auch noch bis zum letzten Spieltag weitergehen, egal, wie das Spiel am Sonntag in Leipzig ausgeht.

 

Stimmen zum Spiel:

Ben Matschke:

„Lemgo hat uns sicherlich geerdet und wir haben das Spiel und die Fehler analysiert. Gut war, dass wir in der Analyse auch gleich kritisch mit uns selbst umgegangen sind. Wichtig wird sein, nicht das Ergebnis im Blick zu haben, sondern der Fokus liegt auf dem Weg, der zum Ergebnis führt. Nur darum geht es, auch am Sonntag in Leipzig und darauf liegt unsere ganze Konzentration. Wir treffen auf eine sehr, spiel- und heimstarke Mannschaft, die einen schnellen Ball spielt, aktuell wahrscheinlich sogar den schnellsten in der ganzen Liga. Unser Rückzugsverhalten muss viel besser sein als gegen Lemgo, speziell in der ersten Halbzeit gegen den TBV, denn in der zweiten Hälfte war es dann in Ordnung.“

Pascal Bührer:

„Das Spiel gegen Lemgo haben wir aufgearbeitet und analysiert, denn mit 36 Gegentoren kann man in der 1. Handball-Bundesliga kein Spiel gewinnen. Wir haben uns jetzt aber gut auf Leipzig eingestellt und werden am Sonntag wieder eine kompakte Abwehr stellen, da bin ich mir zu 100 Prozent sicher. Gegen Leipzig haben wir bis jetzt immer ganz gut ausgesehen und werden da auch auswärts mit breiter Brust auftreten. Wir wissen, was wir können, aber nach dem Lemgo-Spiel auch besser machen müssen, daran haben wir gearbeitet. Wichtig wird sein, dass die Mechanismen wieder greifen, die wir brauchen, um erfolgreich zu sein. Und wenn dann jeder Mannschaftsteil noch Prozente drauflegen kann, haben wir auch in Leipzig eine Chance. Ich erwarte ein hart umkämpftes Spiel, denn auch Leipzig will zuhause gewinnen, aber auch wir werden alles dafür tun, um zu punkten.“