34 : 27
(20 : 12)

HBW Balingen-Weilstetten

Sejr (53. Ruminsky) - Ingason (4), Vistorop (3), Schoch (3) - Strosack (8), Gretarsson (4) - Danner (1) – Heinzelmann (7), Saueressig, Beciri, De Souza (1), Hildenbrand (1), Fuoß (1/1), Huber (1)

Die Eulen Ludwigshafen

Ašanin (19. Urbič) - Klein (3), Trost (2), Eisel (5) – Durak, Zacharias (2/2) - Gorpishin (3) - Salger (2), Neuhaus, Meyer-Siebert (3), Remmlinger (1), Falk, Schaller (2), Manfeldt Hansen (4)
Spielverlauf: 3:0 (4. Minute), 4:1 (5.), 6:3 (7.), 7:7 (10.), 11:7 (16.), 16:8 (22.), 19:10 (28.), 20:12 (Halbzeit), 25:15 (42.), 28:20 (48.), 30:20 (49.), 32:25 (58.), 34:27 (Ende)
Siebenmeter: 2/1 - 4/2
Rote Karten: Beciri (33.)
Zeitstrafen: 3/1
Zuschauer: 2011
Schiedsrichter: Christian vom Dorff/Fabian vom Dorff

Fehlstart in die Rückrunde – Gorpishin verletzt

12.02.2023 11:17 // kk

Die Rückrunde begann für die Eulen wie die Hinserie endete: mit einer happigen Schlappe. Eine Woche nach dem 30:35 in Dessau verlor der Ludwigshafener Zweitligist am Samstagabend beim Tabellenführer HBW Balingen-Weilstetten 27:34 (12:20). „Balingen hat sich die Punkte mehr als verdient“, sagte Eulen-Coach Michel Abt. HBW-Trainer Jens Bürkle wurmte nach der Gala und dem „auch in dieser Höhe verdienten Sieg“, dass seine Mannschaft in der Schlussphase die Zügel etwas schleifen ließ. Ärger auf hohem Niveau! Bitter für die Eulen, dass Sergej Gorpishin nach 34 Minuten mit einer schweren Fußverletzung ausschied. Auf Krücken verließ der Kreisläufer am Ende die Halle.

Auszeit mit deutlicher Ansage

Die Vorzeichen für die Eulen – nicht eben günstig. Für Pascal Bührer kam ein Einsatz noch zu früh, daneben aber fehlte auch Max Haider wegen einen Rückenverletzung, die sich der Kapitän im Abschlusstraining zugezogen hatte. Im Tor begann Matej Ašanin, der glücklos agierte, aber auch die Fahrlässigkeit der Kollegen im Abschluss und das schlechte Abwehrverhalten ausbaden musste. Die Eulen legten kopflos einen klassischen Fehlstart hin – 0:3 nach vier Minuten, 1:4 in der 5. Minute. Nach 4.48 Minuten nahm Trainer Abt die erste Auszeit, versuchte die Mannschaft mit einer für ihn ungewohnt lauten Ansprache aus der Lethargie zu reißen. Es schien zu fruchten: 2:4 durch Marc-Robin Eisel, 3:5 durch Jannek Klein, 4:6 durch Klein, 5:7 durch Eisel, 6:7 durch Kleins letzten Treffer an diesem Abend, 7:7 durch Gorpishin nach feinem Eisel-Zuspiel in der 10. Minute. Doch wie gewonnen, so zerronnen. Mit einem 4:0-Lauf setzten sich die Gallier bis zur 16. Minute auf 11:7 ab.

Zur Pause 20:12

Die Eulen wurden zum Spielball. Und das ging so: Pfosten Gorpishin – 9:7 durch Tobias Heinzelmann, der siebenmal traf. Nach dem vierten technischen Fehler der Eulen nutzte Moritz Strosack den Tempogegenstoß zum 10:7. Es war nicht sein letzter Streich – acht Tore ließen ihn zum umjubelten Mann des Abends werden. Die vergebenen Chancen, die technischen Fehler, die krassen Fehlpässe der Eulen – Einladungen zu Tempogegenstößen. So traf Stefan Salger in der 22. Minute den Pfosten, Oddur Gretarsson ließ postwendend das 16:8 folgen. Ihre ersten beiden Siebenmeter, von Max Neuhaus erarbeitet, ließen Lion Zacharias und Tim Schaller aus, sie scheiterten an Simon Sejr. Zur Pause führte Balingen 20:12 – die Partie war de facto entschieden.

Michel Abt enttäuscht

„Ich bin massiv enttäuscht, wie wir so ein Spiel angehen“, wurde Eulen-Coach Michel Abt nach der Niederlage deutlich und wusste nicht zu erklären, was nach der Aufholjagd zum 7:7 geschah. „Wir gehen auf 7:7, waren richtig gut …“, sagte Abt und sah dann, wie die Mannschaft sich selbst ein Bein stellte, schwach in der Abwehr, fehlerhaft im Abschluss: „Wir haben alles weggeworfen!“
Nach nur zwei Paraden in den ersten 19 Minuten wurde Matej Ašanin beim Stand von 8:13 von Žiga Urbič abgelöst. „Wir konnten unseren Torhütern in der Abwehr nicht helfen …“, machte Jannek Klein, gleichfalls tief enttäuscht, am Ende deutlich, wie alleingelassen sich die Keeper fühlen mussten. Unterm Strich standen acht Paraden für Urbič. „Ich kann das nicht erklären. Wir haben gut trainiert, haben uns viel vorgenommen, dann mach‘ ich gleich den Fehler, dann ein anderer …“, rätselte Jannek Klein.

Gute Besserung, Sergej!

Ganz bitter die Verletzung von Sergej Gorpishin, der Max Haider am Kreis gut vertreten hatte (vier Würfe, drei Tore). Vier Minuten nach der Pause aber erlitt Gorpishin, als Nothelfer nach dem Ausfall von Christian Klimek kurz nach dem Saisonstart verpflichtet, bei einer Abwehraktion eine schwere Fußverletzung. Er wurde lange auf dem Parkett behandelt, dann vom Platz geführt, und verließ auf Krücken die Halle. Wie alle im Eulen-Lager wünschen auch die Balinger Gastgeber Sergej gute Besserung! Für ihn kam der 19 Jahre alte Kasper Manfeldt Hansen, traf viermal bei fünf Versuchen. „Er hat es ordentlich gemacht“, attestierte sein Trainer. Wie es weitergeht klärt sich in Abstimmung mit der ärztlichen Abteilung, sagte der Pechvogel am Sonntag. Sergej Gorpishin: „Ich hoffe, dass ich bald wieder auf der Platte stehe!“

Hier der Link zur Pressekonferenz mit beiden Trainern.

Minister Ebling kommt zum Tag der Vielfalt

Die Mannschaft, kollektiv enttäuscht, bedankte sich bei den Anhängern für den Support, ungebrochen auch in Balingen die Unterstützung bis zum bitteren Ende. Der Fan-Klub, unterstützt vom Eulen-Club 100, hatte die Fahrt mit dem Fan-Bus organisiert. Jetzt folgen drei Heimspiele: Am Sonntag, 19. Februar (16 Uhr), gegen den auf einer Erfolgswelle befindlichen Tabellenzweiten ThSV Eisenach, am Mittwoch, 22. Februar (19 Uhr), gegen den 1. VfL Potsdam, und am Sonntag, 26. Februar (16 Uhr), gegen die SG BBM Bietigheim. Beim Spiel gegen Potsdam, am Tag der Vielfalt, wird Michael Ebling, der rheinland-pfälzische Minister des Inneren und für Sport, zu Gast bei den Eulen sein.

Fotos: Thomas Schips