Der Zusammenhalt verleiht Flügel

12.05.2021 10:00 // hk

Der Bergische HC hat sich – auch dank seines emotionalen Trainer-Dauerbrenners Sebastian Hinze, der 2022 zu den Löwen geht – prächtig in der Handball-Bundesliga etabliert. Ex-Eule David Schmidt spielt halbrechts eine Hauptrolle im Team, ähnlich stark schätzt Eulen-Coach Matschke Fabian Gutbrod auf halblinks ein. Dazu kommen zwei starke Torhüter, und ein Weltklassemann am Kreis. Am Donnerstag (19 Uhr) gastiert der BHC bei den Eulen Ludwigshafen. Die „Bergischen“ belegen augenblicklich mit 29:23 Punkten Platz acht. Tabellen-17. sind die Eulen mit 15:39 Punkten. Momentan beträgt der Rückstand auf HBW Balingen-Weilstetten auf dem ersten Nicht-Abstiegsplatz fünf Zähler. HBW hat zwei Spiele mehr gespielt und 20:38 Punkte. Einen Platz davor rangiert GWD Minden mit 20:36 Punkten. Schiedsrichter der Partie in der Friedrich-Ebert-Halle sind Fabian Baumgart aus Neuried und Sascha Wild aus Offenburg. Sky überträgt live. Reporter ist Sascha Roos.

Der Teamgedanke dominiert

Sehr gut in Schuss präsentiert sich bei den Eulen in einem zuletzt sehr funktionstüchtigen Kollektiv der junge Hendrik Wagner. Beim 24:19-Sieg in Nürnberg gegen HC Erlangen machte er sieben Tore bei zehn Versuchen. In der Bundesliga-Torschützenliste belegt der 23-Jährige mit bislang 107 Treffern aktuell Platz 28. Angeführt wird die Torjägerliste von Linksaußen Marcel Schiller (Frisch Auf Göppingen; 193/92) vor Rechtsaußen Robert Weber (HSG Nordhorn-Lingen; 191/88) und dem Magdeburger Halbrechten Omar Ingi Magnusson (182/90). Bei den Feldtorschützen ist Wagner 14. – er hat alle seine Tore aus dem Spiel heraus erzielt. Die Feld-Torjägerliste sieht Julius Kühn (MT Melsungen) mit 152 Treffern vor dem Balinger Vladan Lipovina (136) und Mindens Christoffer Rambo (134) an der Spitze. Wagner, der daran arbeitet, hohe Konstanz zu erreichen, lassen die Schlagzeilen kühl – für ihn stehen Mannschaft und Verein an erster Stelle. „Für mich persönlich läuft es gut – das freut mich auch, klar. Aber aktuell geht es nur darum, Spiele zu gewinnen, mit den Eulen drin zu bleiben“, betont der gelernte Halblinke, der bei den Eulen in dieser Spielzeit aber meist auf halbrechts aushilft. „Ich freue mich auch, dass ich auf meine Position, auf halblinks, wechseln darf, wenn da einer Pause braucht“, sagt Wagner: „Ich bin froh, dass es so gut läuft, dass ich der Mannschaft helfen kann, die mich so fantastisch unterstützt.“

Tolle Stimmung beflügelt

„Wir brauchen jeden Punkt! Wir haben zwei Spiele weniger als Balingen. Ich habe aber stets ein gutes Gefühl und sehe uns auf einem guten Weg", schildert Wagner sein handballerisches Seelenleben, der auch den Kontakt zu Hanna Gerber, der Mentaltrainerin schätzt. "Bei uns sind viele dabei, die den Abstiegskampf mit den Eulen erfolgreich bestanden haben. An die versuchen wir Jungen uns jetzt dran zu hängen. Was toll ist, ist unsere Stimmung – trotz aller Rückschläge. Der Zusammenhalt ist überragend.“

„Nur die Eulen zählen“

Der Respekt vor dem BHC ist groß – nicht nur, weil der das Hinspiel gegen damals schwache Eulen 28:19 gewonnen hat. „Sie haben ein überragendes Kreisspiel über Max Darj, das müssen wir in den Griff bekommen“, weiß der Torjäger der Eulen. „Mit Darj hat der BHC den derzeit vielleicht weltbesten Kreisläufer, der dem Spiel seinen Stempel aufdrückt, das Kreisläuferspiel ein stückweit wieder auf eine ganz andere Ebene hebt“, schwärmt Trainer Matschke. „Für uns zählt nur die Gemeinschaft. Bei uns muss alles über das Kollektiv gehen. Wenn wir nicht eng zusammen stehen, geht es nicht. Das haben wir im Dezember gesehen“, erinnert die Nummer 28 der Eulen an einige herbe Rückschläge. Sein Studium lässt Wagner derzeit ruhen: „Die nächsten zwei Monate sind extrem wichtig. Ich konzentriere mich in der Zeit total auf Handball. Es geht nur darum, dass die Eulen in der Bundesliga bleiben!“

Fragezeichen Mappes

„Im Hinspiel hatten wir keine Chance“, bekennt Ben Matschke. Um dran zu bleiben, „das Spiel eng zu halten“, müssen die Eulen natürlich ein anderes Gesicht zeigen, weiß der Coach. Seine Ansage ist sonnenklar: „Ähnlich wie am Sonntag in Erlangen brauchen wir sehr gute Torhüterleistungen, eine sehr gute Abwehr. Jeder muss sich einbringen, es geht nur über das Kollektiv. Der Gegner hat uns in der Hinrunde klare Grenzen aufgezeigt. Wir müssen uns anders präsentieren. Das können wir auch!“ Dazu würde Dominik Mappes gerne beitragen. „Ich bin derzeit ein bisschen vom Pech verfolgt“, sagt der Spielmacher. Wasser im Knie machte seinen Einsatz am Sonntag gegen Erlangen unmöglich. Jetzt hoffen Trainer und Regisseur, dass das Knie hält. Nach dem Abschlusstraining weiß man mehr …