Der Klassenkampf!

23.06.2021 10:00 // hk

Es geht um alles für die Eulen Ludwigshafen! Die Tabelle der Handball-Bundesliga nach 36 von 38 Spieltagen macht das sonnenklar: Die Eulen haben 24:48 Punkte und belegen Abstiegsplatz 17. HBW Balingen-Weilstetten ist nach dem 30:26 gegen TSV Hannover-Burgdorf mit jetzt 29:45 Punkten gerettet. Auf dem für die Eulen noch erreichbaren Nicht-Abstiegsplatz 16 liegt GWD Minden mit 27:45 Punkten. Am Donnerstag (19 Uhr) sind die Eulen in der Kreissporthalle Lübbecke zu Gast bei den Mindenern. Robert Schulze und Tobias Tönnies aus Magdeburg leiten die Partie. Gewinnen die Eulen, können sie mit einem Heimsieg gegen Frisch Auf Göppingen am Sonntag (15.30 Uhr) den Klassenverbleib schaffen, wenn Minden in Wetzlar nicht gewinnt. Bei Punktgleichheit wären die Eulen durch den direkten Vergleich gerettet.

Zwischenziel Hannover

„Wir sind gut vorbereitet“, sagt Eulen-Trainer Ben Matschke. „Minden ist brandgefährlich beim Gegenstoß, das Umschaltspiel beherrschen sie perfekt. Da gilt es, technische Fehler zu vermeiden“, weiß Matschke und fordert das entsprechende gedankenschnelle Rückzugsverhalten gegen die Mannschaft um Nationalspieler Juri Knorr ein, der zur neuen Saison zu den Rhein-Neckar Löwen wechselt. Das Hinspiel haben die Eulen 30:24 (15:10) gewonnen.
Ben Matschke möchte seinem Nachfolger Ceven Klatt nach sechs unfassbar intensiven Jahren unbedingt eine Erstliga-Mannschaft übergeben. „Die Eulen sind mein Verein, die Eulen sind Herzenssache. Ich habe hier als Spieler und Trainer ein Drittel meines Lebens verbracht“, macht der 38-Jährige die besondere Beziehung zum Klub deutlich. Nach dem Training startet die Mannschaft heute Mittag in ihrem Bus, gesteuert von Dietmar Mayer, in Richtung Hannover, wo übernachtet wird. Morgen geht’s weiter nach Lübbecke, wo GWD Minden Asyl genießt. Sky überträgt live. Das Fan-Radio der Eulen geht um 18.45 Uhr auf Sendung. Der Link dazu: https://youtu.be/PUL3HBblWLE

Abwehr als Schlüssel zum Erfolg

Für Max Haider, der sich in dieser Saison als Kreisläufer und Führungsspieler gut entwickelt hat, ist die gute Abwehrarbeit der letzten Monate der Schlüssel zum Erfolg. „Da nehme ich die letzten zwei Spiele gegen Magdeburg und Kiel etwas aus“, sagt der 25-Jährige. „Wir müssen in der Abwehr genauso stehen wie wir das – die zwei genannten Spiele ausgenommen - in der Rückrunde getan haben. Wir hatten da eine überragende Abwehr, wir haben super fair verteidigt. Wir sind gut drauf“, betont der Mann mit der Nummer 14, der fantastische körperliche Voraussetzungen in die Waagschale zu werfen weiß. Haider: „Das Schöne ist, wir haben eine Riesenchance, es in der letzten Woche der Saison zu schaffen. Es geht noch um was! Das war das Ziel vor Beginn der Saison. Das Ziel ist in Reichweite. Das ist grandios!“

Kampf - Kampf - Kampf

„Natürlich werden wir einen Plan haben, natürlich auch eine Taktik. Bei dem Spiel geht es um Kampf, da geht es darum, wer mehr will. Die Mannschaft, die es mehr will, wird gewinnen. Wir hatten in den letzten Jahren vieler solcher Spiele“, sagt Max Haider, der sich ansonsten aber klar im Hier und Heute bewegt: „Ich bin ein Mensch, für den die Gegenwart wichtig ist, nicht die Vergangenheit. „Wir müssen gut verteidigen. Minden wird Tempo machen, wir brauchen einen schnellen Rückzug“, weiß Haider. „Das Spiel wird in der Abwehr entschieden“, betont der 25-Jährige. Nur fünf Mannschaften haben in dieser Saison bisher weniger Gegentore als die Eulen kassiert.

Mentale Herausforderung

Klassenkampf ist auch ein Nervenspiel. „Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass das mental spurlos an mir vorbeigeht“, gesteht Max Haider, der seinen Vertrag bei „seinen“ Eulen ligaunabhängig um zwei weitere Spielzeiten verlängert hat: „Bei uns geht es um die Existenz, da geht es darum, wo wir nächstes Jahr spielen. Das ist eine Riesenbelastung. Aber es ist schon so, wie das Filip Jicha, der Kieler Trainer, letzte Woche nach dem Spiel sagte: Natürlich ist da auch großer Druck da, aber das sind die Spiele, die man dann auch am meisten genießen kann…“