Bührer und Klimek – zwei perfekte Eulen-Botschafter

05.06.2022 10:00 // hk

Die Eulen Ludwigshafen, höchstklassigster pfälzischer Handballverein, zeigten am Samstag an Fuße des Donnersbergs, mit 686,5 Metern höchster Berg der Pfalz, Flagge: Pascal Bührer und Christian Klimek waren zu Gast beim „Tag des Donnersberger Sports“ im nordpfälzischen Göllheim. Dort präsentierten sich 25 Vereine mit ihren vielfältigen Angeboten bei Kaiserwetter auf einer super Sportanlage. Da staunten auch die zwei Eulen nicht schlecht! Einer der 25 Mitmach-Vereine: die Nordpfälzer Wölfe, die Handballer mit Keimzellen in Göllheim und Eisenberg.

Mitmach-Training mit zwei Profis

Pascal Bührer und Christian Klimek waren bei wunderbarem Sommerwetter die Stars zum Anfassen beim Mitmach-Training auf dem Kunstrasen-Handballfeld. Begrüßt von Johannes Finck, dem Nordpfälzer Handball-Urgestein, wie das Moderator Sebastian Stollhof so treffend formulierte, zeigten die beiden Bundesliga-Profis Kids im Alter von fünf bis zehn wie der Ball geführt, gepasst, geprellt, geworfen werden kann. Das kleine Einmaleins des Handballspiels – von zwei Könnern nahegebracht. Schnell waren Bührer und Klimek mit den Kindern „auf Augenhöhe“. Auch die Wurfkraft konnte auf der schmucken Anlage gemessen werden. Hendrik Wagner, der Eulen-Profi mit dem härtesten Wurf, komme wohl auf 140 Stundenkilometer, schätzte Christian Klimek. Sich selbst stufte der Kreisläufer, der nach seiner Leisten-OP noch Trainingsrückstand aufweist, „mit so um die 90“ gut ein. 95 km/h zeigte die elektronische Messung, Bührer kam auf 107 km/h.

Wiedersehen mit „Stolli“

Organisiert wurde der „Tag des Donnersberger Sports“ samt Sportlerwahl von Sebastian Stollhof, der seit September 2021 unter anderem für Öffetlichkeitsarbeit, Veranstaltugen und Ehrenamt beim Donnersbergkreis verantwortlich zeichnet. Stollhof war von April 2020 bis September 2021 Ressortleiter Sport der RHEINPFALZ und so auch geschätzter Wegbegleiter der Eulen in der Bundesliga. Stollhof, den die Sportwelt gerne einfach „Stolli“ nennt, moderierte auch den interessanten Talk mit Klimek und Bührer gekonnt.

Das Ende der Leidenszeit

Thema am Tag nach der Rettung natürlich auch der „Klassenkampf“ der Eulen, die auch im Donnersbergkreis nicht wenige Fans haben. „Wir kommen wieder in die Halle“, versprachen einige Besucher. Pascal Bührer, der am 11. November 2021 einen Achillessehnenriss erlitten hatte, war am Freitag im Spiel gegen Rostock erstmals wieder beim Aufwärmprogamm mit seiner Mannschaft auf dem Parkett. Er wurde von den Zuschauern gefeiert. „Es war schon etwas besonderes, nach sechs Monaten wieder auf der Platte zu stehen. Es war eine kleine Belohnung für die Leidenszeit“, sagte Bührer und gewährte auch Einblick in das Seelenleben während seiner sechsmonatigen Reha: „Das war auch mental kräftezehrend.“

Riesige Erleichterung für „Klimo“

„Ich hatte vor drei Wochen eine Leisten-OP, ich bin noch nicht so fit“, berichtete Christian Klimek. „Mental ist einem ein Riesenbrocken vom Herzen gefallen“, schilderte der Kreisläufer die Erleichterung über das 32:26 gegen HC Empor Rostock: Der Klassenverbleib ist gesichert. So kann Klimek sich in Ruhe auskurieren, um beim Start in die Vorbereitung auf 2022/23 Mitte Juli am Start zu sein. Nach der Rettung hat er einen riskanten Plan verworfen: „Ich hatte angesichts unserer Situation schon mit dem Gedanken gespielt, nächste Woche in Emsdetten zu spielen …“

Aus Fehlern lernen

Die Ursachen der Eulen-Talfahrt liegen tiefer, sagte Christian Klimek beim Talk mit Sebastian Stollhof, der sich als perfekter Moderator der „Donnersberger Sport-Schau“ präsentierte. „Es hat mit Corona angefangen. Wir hatten in den letzten zwei Jahren höchstens sechs Wochen Pause, hatten wenig Regeneration“, erklärte der Turm vom Kreis. „Vielleicht haben wir uns die Zwiete Liga auch einfacher vorgestellt“, rät „Klimo“ zur reflektierenden Selbstkritik und detailierter Saisonanalyse. „Es heißt ja: Aus Fehlern lernt man“, sagt er mit Hinweis auf Physis, Mentalität und Emotion. Klimek nachdenklich: „Vor der Saison haben wir über was anderes geredet …“

Abt macht Köpfe frei
„Der Vorteil von Michel Abt war, dass man sich kannte“, erklärte Pascal Bührer das erfolgreiche Wirken des dritten Eulen-Trainers in dieser Saison. Der Coach habe dem Team seine Spielphilosophie nahegebracht, ohne die Mannschaft mit zu viel Neuem zu überfrachten. Bührer: „Es ging darum, den Kopf freizubekommen. Handball spielen konnten wir, haben es nur nicht auf die Platte gebracht.“

Sympathiepunkte gesammelt

Beeindruckt zeigten sich die beiden Bundesliga-Profis von den Sportstätten in Göllheim, die vor allem dem segensreichen Wirken des langjährigen Verbandsbürgermeisters Hans Appel in der 50 Jahre alt gewordenen VG zu verdanken sind: drei Sporthallen mit Kraftraum, was Klimek besonders imponierte, Handball-Kunstrasenfeld, Kunstrasenplatz, Rasenplatz mit Laufbahn. „Mega, dass das hier stattfinden kann. Dass so was stattfinden kann, das ist ganz groß“, lobte Pascal Bührer die tolle Veranstaltung mit einem Riesenprogramm. Lob, das die Macher stolz machte. Freundliche Worte des Regisseurs, der mit Kollege Klimek in Göllheim Sympathiepunkte für die Eulen sammelte.

Ehre wem Ehre gebührt
Klimek und Bührer waren dann auch bei der Ehrung der Leichtathleten Jördis und Jointe Jauß vom SV Börrstadt, den „Talenten des Kreises“, mit auf der Bühne. Die „Sportler des Jahres“ werden im Donnersbergkreis im Zusammenwirken des Kreises mit der RHEINPFALZ und deren Lesern gekürt. Die Ehrung nahmen Landrat Rainer Guth und Uwe Renners, stellvertretender Chefredakteur der RHEINPFALZ, vor. Sportlerin des Jahres ist die Lang- und Bergläuferin Josefa Matheis von der TSG Eisenbeg, Sportler des Jahres der Kick-Boxer Fynn Mager vom Kickbox-Team Kirchheimbolanden. Zur Mannschaft des Jahres gewählt wurde das Laufteam der TSG Eisenberg. Die ist auch Verein des Jahres. Einen Ehrenpreis verliehen bekam Helmut Schwarz aus Gundersweiler. Er ist seit 43 Jahren Fußball-Schiedsrichter.

Grillen im „Behler Haisl“
Ein Wetter wie am Samstag in Göllheim haben sich die Eulen auch für diesen Sonntag, den Pfingstsonntag, gewünscht: Von 12 bis 18 Uhr lädt das Zweitliga-Team im „Behler Haisl“ zum Grilltag. Der Reinerlös geht in die Mannschaftskasse.

Fotos: Christian Kirstges