„Bobby“ schnuppert Nationalmannschaftsluft

14.10.2021 10:00 // hk

Fit vom dreitägigen Trainingslehrgang der deutschen Handball-Nationalmannschaft in Hennef ist Hendrik Wagner zurückgekehrt.Seit Mittwoch ist der 24-Jährige wieder seinen Eulen im Training, die am Freitag (19.30 Uhr) zu Gast bei Tusem Essen sind. Die Partie in der Sporthalle „Am Hallo“ leiten Leonard Bona (Remscheid) und Malte Frank (Radevormwald). SportDeutschland.TVüberträgt live. Tusem rangiert mit 8:2 Punkten auf Platz vier, die Eulen sind mit 2:6 Zählern Tabellensiebzehnter.

Aufregende Begegnung mit der Trainer-Legende

„Es war total aufregend für mich und ich muss gestehen, ich war auch etwas nervös vor dem Sonntag. Ich hatte ja noch nie Kontakt mit Alfred Gislason, Mattias Andersson und Erik Wudtke“, verrät „Bobby“ Wagner mit Blick aufs Trainerteam. Andere Jungs, die bereits in den Nachwuchsmannschaften des DHB spielten, kannte Wudtke, der Assistent Gislasons ist, und für die Jugend-Nationalmannschaft verantwortlich zeichnet. „Es hat richtig viel Spaß gemacht“, schwärmt Wagner von den Trainingstagen in Hennef. „Ich bin überglücklich, dass ich da dabei sein durfte“, betont Wagner, der noch keine Einschätzung seiner Leistungen bekommen hat. Wagner: „Ich denke, der Bundestrainer wollte sich einen Überblick für die Zukunft verschaffen. Ceven Klatt wird mit Alfred Gislason sprechen, um ein Feedback zu bekommen, um dann in unserem Training auch auf Dinge eingehen zu können, die ich verbessern sollte.“ Das Gespräch zwischen der Trainer-Legende aus Island und dem Eulen-Trainer gab es schon. „Hendrik hat einen guten Eindruck hinterlassen“, ließ Klatt wissen.

Gisalson ist begeistert

Der Trainingslehrgang in der Sportschule Hennef hat Bundestrainer Alfred Gislason begeistert, heißt es in einer Pressemitteilung des Deutschen Handball-Bundes (DHB). Von Sonntag bis Dienstag hatte Gislason viele junge und neue Spieler um sich versammelt – zum Kennenlernen im praktischen Trainingsbetrieb für weitere Nominierungen. In der Aufarbeitung der Olympischen Spiele in Tokio hatte der Coach um zusätzliche Zeit für die Nationalmannschaft gebeten. Der Trainingslehrgang in Hennef war ein erster Schritt auf diesem Weg. Ob sich die drei Tage von Hennef auch schon im Aufgebot für den kommenden Lehrgang der A-Nationalmannschaft Anfang November niederschlagen, ist offen. Alfred Gislason will an diesem Freitag den Vereinstrainern Einblicke in den Ablauf des Trainingslehrgangs geben. Dann findet laut DHB zum ersten Mal ein DHB-HBL-Coaches-Call statt, um die Kommunikation weiter zu intensivieren.

Dank den Vereinen

„Das war eine wertvolle Maßnahme, die das Trainerteam begeistert hat“, wird Axel Kromer, Vorstand Sport des Deutschen Handballbundes, auf der Homepage des Verbandes zitiert. Kromer: „Unser Bundestrainer Alfred Gislason war sehr angetan angesichts der Qualität des Unterbaus der Nationalmannschaft und der Begeisterung der Spieler. Wir sind der Liga und den Vereinen dankbar für den zusätzlichen Freiraum und hoffen sehr, solch einen Trainingslehrgang wiederholen zu können.“ Um Hendrik Wagner die Teilnahme am Lehrgang zu ermöglichen hatten die Eulen ihr für Dienstag terminiertes Heimspiel gegen ASV Hamm-Westfalen verlegen lassen. Einen neuen Termin gibt es noch nicht. „Es freut mich sehr für Hendrik, dass er die Chance bekommen hat. Ich bin davon überzeugt, dass er sie auch genutzt hat, sich zu zeigen. Das hat er mit seiner Leistung und auch mit seiner Einstellung absolut verdient und gibt ihm als Sportler auch wieder neue Impulse“, sagte Eulen-Geschäftsführerin Lisa Heßler mit Blick auf den etwaigen Nationalspieler in spe. Der letzte Eulen-Spieler, der in die deutsche A-Nationalmannschaft berufen wurde, war Erik Schmidt. Der Kreisläufer debütierte am 20. September 2014 in Göppingen im Länderspiel gegen die Schweiz. 2015 wechselte Schmidt zum TSV Hannover-Burgdorf, wurde 2016 mit der deutschen Mannschaft Europameister. Nach Stationen bei den Füchsen und beim SC Magdeburg trägt der 28-Jährige seit 2020 das Trikot der Kadetten Schaffhausen.

Guter Rückzug gefragt

Konzentriert und engagiert – so ist Hendrik Wagner am Mittwoch wieder ins Training bei „seinen“ Eulen eingestiegen. Am Freitag wartet in
Essen die nächste Herausforderung auf die Mannschaft. „Essen hat zwei Mittelleute, die unheimlich gut im Eins-zu-Eins sind. Essen kommt, wie schon in der Bundesliga, übers Tempo. Da brauchen wir einen guten Rückzug“, betont der Mann mit der Nummer 28, der weiß, dass der Schlüssel zu einem Erfolg in der Abwehr liegen dürfte. Einem würden „Bobby“ und Kollegen den Sieg gerne zum Geburtstag schenken: Günter Thomas, der beherzte Betreuer, wird am Freitag 69 Jahre alt.