Besser als das Ergebnis besagt

23.04.2021 10:00 // hk

„Im Großen und Ganzen war es vorne ein gutes Spiel, hinten kein gutes Spiel!“ Das Schlussfazit von Dominik Mappes, dem Spielmacher der Eulen Ludwigshafen, nach der 29:35 (16:17)-Niederlage bei der SG Flensburg-Handewitt. Beim „Geisterspiel“ in der „Hölle Nord“ waren die Eulen 42 Minuten ein gleichwertiger Gegner, am Ende aber unterlagen sie dem Tabellenführer der Handball-Bundesliga doch noch deutlich. Da GWD Minden bei der HSG Nordhorn-Lingen 22:20 gewann und HBW Balingen-Weilstetten im Kellerduell gegen Tusem Essen mit 31:28 die Oberhand behielt, liegen die Eulen mit 13:39 Zählern nun fünf Punkte hinter Minden und vier Punkte hinter Balingen, das ein Spiel mehr ausgetragen hat, auf den ersten Nicht-Abstiegsplätzen. Hinter den Eulen platziert sind Nordhorn (13:41), Essen (11:41) und der HSC 2000 Coburg (8:42).

Starke erste Halbzeit

„Ich glaube, dass die Niederlage um das ein oder andere Tor zu hoch ausgefallen ist. Wir hätten ein besseres Ergebnis erspielen können und auch verdient gehabt. Sicher haben wir auch das ein oder andere Tor zu viel bekommen “, meint Lisa Heßler. Die Geschäftsführerin: „Insbesondere in der ersten Halbzeit haben wir im Angriff gute Lösungen gefunden, hatten auch die ein oder andere Parade von Škof, die uns geholfen hat. Insgesamt ist Flensburg durch seine individuelle Qualität einfach clever und nutzt unsere Fehler nach einem Tick zu schneller Abschlüsse aus.“

Der Kapitän fehlt

Bis Dienstag hat Trainer Matschke seinen Jungs nach der stressigen Rückfahrt mit dem Mannschaftsbus frei gegeben, dann beginnt die Vorbereitung auf den Schlussspurt und die nächste Herausforderung mit dem Spiel beim HC Erlangen. „Wir sind richtig gut in das Spiel gestartet, konnten es eng halten und haben speziell in der ersten Halbzeit einen sehr effektiven Angriff gespielt, haben 16 Tore geworfen, was für uns außergewöhnlich ist. Da hat ganz viel gepasst, da haben wir sehr geduldig gespielt“, analysiert der Coach. Kritisch beleuchtet er das Abwehrverhalten: „Über das ganze Spiel war ich nicht zufrieden mit dem zentralen Deckungsverhalten. Da hat man schon gemerkt, dass Gunnar Dietrich gefehlt hat. Die Kommunikation muss da einfach besser werden, wenn Gunnar weiter nicht zur Verfügung stehen sollte. Wir haben es nie geschafft, beim Sechs gegen Sechs Zugriff zu bekommen, hatten wenig Fouls. Beide Torhüter – in Ordnung, aber da gab es natürlich auch sehr schwere Würfe. Sechs Zeitstrafen, sechsmal Unterzahl, das ist in Flensburg brutal, das war eine Hypothek.“ Die Statistik belegt: Die SG hatte nur eine Zeitstrafe. Sie bekam fünf Siebenmeter zugesprochen, die Eulen keinen einzigen… Zufrieden war Matschke auch mit dem Einsatz des siebten Feldspielers und dem Rückzugsverhalten beim Einsatz dieser taktischen Variante. Der Coach: „In der Abwehr, speziell zentral, müssen wir besser kommunizieren und besser verteidigen!“

Mappes ist wieder da

Pascal Bührer startete in der „Hölle Nord“ als Mittelmann, hatte mit drei Treffern eine optimale Quote. Stark das Comeback von Dominik Mappes nach auskurierter Schulterblessur: sechs Versuche, fünf Treffer. „Ich denke, wir haben eine sehr, sehr gute Angriffsleistung gezeigt, haben in Flensburg 29 Tore geworfen, das passiert dort nicht so oft. Negativ ist natürlich die Abwehrleistung, wir haben 17 Tore in der ersten, 18 Gegentore in der zweiten Halbzeit bekommen, das ist viel zu viel. Daran müssen wir arbeiten, um es in Erlangen, gegen Nordhorn und den Bergischen HC besser zu machen“, bilanzierte der Spielmacher mit Blick auf die nächsten Aufgaben. Nach der Länderspielpause geht’s für die Eulen am Sonntag, 9. Mai (16 Uhr), in Erlangen weiter. Die nächsten Heimauftritte folgen am Donnerstag, 13. Mai (19 Uhr), gegen den Bergischen HC und am Sonntag, 16. Mai (12 Uhr), gegen die HSG Nordhorn-Lingen. Für Ben Matschke ist klar: „Die Pause tut uns gut, auch Škof tut die Woche gut, wenn er mal Pause hat, um dann für den Endspurt bereit zu stehen. Tomovski geht zu seiner Nationalmannschaft, mit dem Rest der Mannschaft werde ich die Zeit ab Dienstag schon intensiv nutzen wollen. Bis dahin haben sie ein bisschen Luft, dann geht es in die heiße letzte Phase.“