Ist Ludwigshafen für den VfL Eintracht Hagen eine Reise wert? Fakt ist: Am Mittwoch (19 Uhr) sind die Hagener im DHB-Pokal Gast der Eulen, die terminbedingt ins Sportzentrum des TV Hochdorf ausweichen. Am 1. Oktober (16 Uhr) kommt es in der Friedrich-Ebert-Halle in Ludwigshafen im Kampf um Zweitligapunkte zum raschen Wiedersehen mit der Mannschaft mit dem früheren Eulen-Fan-Liebling Freddy Stüber.Dyn überträgt alle Spiele der 1. und 2. Bundesliga – auch auf Abruf – und berichtet am Mittwoch live vom Pokal-Duell. Reporter – wie immer – Karsten Knäuper, der kühle Klare aus dem Norden. Stammplatzgarantie als „Co“ genießt Thorsten Laubscher, eine besonders treue Eulen-Seele. Die Pokal-Partie leiten Markus Hehn und Felix Mayer aus Pfullingen.
Ex-Eule Gaubatz gut in Schuss
Hagen hatte die ersten beiden Spiele der neuen Zweitliga-Saison in den Sand gesetzt: Dem 26:32 gegen SG BBM Bietigheim folgte in Dessau eine 19:26-Schlappe. Den dritten Spieltag am Montagabend aber beschlossen die Hagener mit einem 26:24 (10:10)-Heimsieg gegen HSC 2000 Coburg. Mann des Abends war Jan-Lars Gaubatz. Der gebürtige Mainzer, von 2008 bis 2011 bei den Eulen, warf zehn Tore. Gaubatz, inzwischen 34, war 2005 vom TV Alzey in die Akademie des VfL Gummersbach gewechselt. 2011 gehörte der Linkshänder zum Kader der Eulen, die unter der Regie von Thomas König den Bundesliga-Aufstieg schafften. Gaubatz kehrte nach Gummersbach zurück, blieb vier Jahre und wechselte nach einem halbjährigen Zwischenspiel beim ASV Hamm-Westfalen 2016 nach Hagen.
Qualitativ top besetzter Gast
Eulen-Trainer Johannes Wohlrab schreibt dem Team aus Hagen, seit 2019 von Stefan Neff trainiert, „brutale individuelle Qualität“ zu. „Die Mannschaft ist in der Breite qualitativ hoch besetzt, die Mannschaft ist auf jeder Position dreifach besetzt“, urteilt Wohlrab, der den aus Minden zurückgekehrten Ex-Nationalspieler Niclas Pieczkowski als Top-Verstärkung in einem Team mit starken Individualisten wie Valentin Schmidt, Kim Voss-Fels und dem gegen Coburg am Montag sechsmal erfolgreichen Philipp Vorlicek sieht. Pouya, der Halblinke mit eingebauter Torgarantie, kam in dieser Spielzeit verletzungsbedingt noch nicht zum Einsatz.
„Ich liebe diesen Wettbewerb“
Eine „ziemlich harte erste englische Woche“ sieht Joh Wohlrab auf seine Mannschaft zukommen: 49,5 Stunden nach dem Pokalspiel gegen Hagen folgt die brisante Auswärtsaufgabe beim Aufstiegsfavoriten TuS N-Lübbecke. „Unser Fokus ist voll auf das Pokalspiel ausgerichtet“, betont der Eulen-Coach. „Ich liebe diesen Wettbewerb. Du hast ein Spiel, es geht um Alles oder nichts“, bekennt Wohlrab, der seine Mannschaft nach dem 40:29-Sieg am Freitag gegen Aue gut regeneriert sieht. Hagen hat zwischen dem Montagsspiel und der Pokalpartie in Hochdorf nur knapp 48 Stunden Zeit, um den Akku wieder aufzuladen. Kann, muss aber kein Vorteil für die Eulen sein. So sieht das auch Torjäger Jannek Klein, der seinen Pokal-Ehrgeiz nicht verhehlen möchte, mit Blick auf Freitag, wenn den Eulen nur ein Tag zur Regeneration bleibt: „Englische Wochen sind anstrengend. Der Coach und der Trainerteam haben sich in Sachen Belastungssteuerung aber was einfallen lassen. Und ich spiele gerne Handball, lieber als dass ich trainiere.“
„Das wird brutal schwer“
Der Sieg gegen Aue mit einer starken Angriffsleistung und Top-Wurfquote stimmt den Eulen-Trainer zufrieden, der aber schon Minuten nach dem klaren Erfolg die Euphoriebremse trat. „Jeder hat seinen Teil dazu beigetragen. Die Mannschaft entwickelt ein Gemeinschaftsgefühl, um die gesteckten Ziele zu erreichen“, lobt Joh Wohlrab. Das Nahziel ist der Einzug in die 3. DHB-Pokalrunde am Mittwoch gegen Hagen in Hochdorf. „Das wird brutal schwer“, orakelt der Trainer. Pascal Durak bleibt verletzungsbedingt weiter außen vor.
Fotos: Harry Reis