Von Spiel zu Spiel denken

04.06.2021 12:00 // hk

Klassenerhaltskampf ist eine Herausforderung an Körper und Geist. Dem stellen sich die Eulen Ludwigshafen.
Am Samstag (20.30 Uhr) kämpfen Gunnar Dietrich und Kollegen in Essen gegen Gastgeber Tusem um Punkte. Dort sind erstmals wieder Zuschauer zugelassen, 500 Fans dürfen in der 2278 Zuschauer fassenden Sporthalle „Am Hallo“ dabei sein. Durch den 32:30-Sieg des HBW Balingen-Weilstetten gegen die Rhein-Neckar Löwen haben die Balinger auf Rang 16, dem ersten Nicht-Abstiegsplatz, 24:42 Punkte. Die Eulen haben ein Spiel weniger ausgetragen und folgen mit 21:43 Punkten auf Platz 17. Das Hinspiel gegen Tusem haben die Ludwigshafener mit 25:26 verloren. Ramesh und Suresh Thiyagarajah aus Gummersbach leiten morgen die Partie. Sky überträgt live. Ab 20.15 Uhr geht das Webradio der Eulen auf You Toube live auf Sendung. Das ist über die Story der Eulen auf Facebook oder über https://youtu.be/NXtwUfHMlrk möglich. Das Live-Webradio wird präsentiert von Immo-Credit-Consult Marco Bussi.

Respekt vor Tusem

Wichtig für die Vorbereitung der Eulen ist aus Sicht von Ben Matschke speziell jetzt auf der Zielgeraden der Saison die Trainingssteuerung – gerade auch angesichts der plötzlich sehr hohen, sommerlichen Temperaturen. Die wirken sich natürlich auch in der Trainingshalle aus. Dazu kommt das eng getaktete Programm mit noch sechs Spielen bis zum 27. Juni. „Das ist schon eine Herausforderung“, sagt Matschke. Tusems Spielstil, schneller Handball einer jungen, begeisterungsfähigen Mannschaft, beeindruckt den Eulen-Coach. „Tusem war in dieser Saison immer am besten, wenn die Mannschaft befreit aufspielen konnte“, sagt Matschke. Das können die Essener jetzt wieder, deren Abstieg nach der 25:37-Niederlage bei THW Kiel besiegelt ist. Mit 11:55 Punkten rangiert Tusem auf dem vorletzten Platz. Trainer Jamal Naji hat noch in Kiel den direkten Wiederaufstieg als Ziel des einstigen Europacupsiegers ausgerufen und einen Heimsieg gegen die Eulen als Nahziel ausgegeben.

Das Kollektiv lebt

Bei den Eulen hat der beim 27:22-Heimsieg gegen Balingen nach 32 Minuten verletzt ausgeschiedene Dominik Mappes wieder das Training aufgenommen. Letzte Klarheit über das Mitwirken des Regisseurs liefert das Abschlusstraining. Im Kombinat mit Pascal Bührer ist Mappes aber eine Schlüsselfigur beim Aufschwung der Eulen. „Es ist wichtig, bei allem Druck auch Spaß am Handball zu haben“, sagt Ben Matschke, der sich zuletzt über eine herausragende Defensive und überragende Torhüterleistungen freuen durfte. Das Kollektiv lebt.

Sonderlob für „Tomo“

„Tomo war einfach überragend, besser geht’s nicht“, schwärmt Alex Falk ob der jüngsten Leistungen von Martin Tomovski im Eulen-Tor. Gegen Balingen kam er auf 17 Paraden, wehrte gleich vier Siebenmeter der Gallier ab. Falk, der auf Rechtsaußen ein perfekt harmonierendes Gespann mit Pascal Durak bildet, erlebt eine schwierige Saison. Nach einer im Training erlittenen schweren Knieverletzung ist er monatelang ausgefallen. „Es war meine erste schwere Verletzung“, sinniert der Grundschullehrer in spe. Es wurde ein langer, ein steiniger Weg zurück. „Ich fühle mich aber wieder gut, ich bin fit“, sagt der 23-Jährige. Falk sagt aber auch: „Ich weiß, dass das nicht meine beste Saison ist …“ Aber er gibt sein Bestes – so wie beim Sieg gegen Balingen, als er zwei sehenswerte und wichtige Treffer beisteuerte. Dann verballerte er zwei Bälle. Zwei Chancen, die der Mann mit der Nummer 20 normalerweise nutzt. „Das muss dann schnell aus dem Kopf. Man nimmt sich vor, es beim nächsten Mal besser zu machen“, erklärt der Rechtsaußen. Er glaubt daran, dass er mit den Eulen am 27. Juni wieder über dem Strich steht, dass die Eulen erstklassig bleiben. „Wir haben alles in der eigenen Hand“, betont das Eulen-Eigengewächs vor dem Gang nach Essen. Von Spiel zu Spiel denken – eine Floskel, die Arbeitsauftrag ist.