Titelkandidat zu Gast

05.10.2020 19:30 // hk

Derby-Zeit in Ludwigshafen: Am Dienstag (19 Uhr), dem 2. Spieltag der Handball-Bundesliga-Saison 2020/21, treffen die Eulen Ludwigshafen auf die Rhein-Neckar Löwen. Die Behörden haben grünes Licht für die Zulassung von 500 Zuschauern in der Friedrich-Ebert-Halle gegeben, 250 mehr als beim Eulen-Test gegen SG BBM Bietigheim.

„Natürlich haben wir auf mehr gehofft. Aber das ist ein Schritt voran. Wir hoffen, dass sich die Besucher genauso diszipliniert verhalten wie beim Testlauf gegen Bietigheim und wir in den kommenden Heimspielen gegen Magdeburg und Hannover mehr Zuschauer begrüßen dürfen“, sagt Lisa Heßler, die Geschäftsführerin der Eulen. Sie muss mit ihrem Geschäftsstellen-Team in diesen Tagen unglaubliche Herausforderungen meistern. Die 500 Tickets wurden je zur Hälfte an VIP-Karteninhaber und Inhaber der Dauerkarte plus vergeben - einige Partner haben gar zugunsten der Fans auf eigenes Kontingent verzichtet. In der Halle mussten die Plätze, die wegen der geltenden Abstandsregelungen nicht besetzt werden dürfen, markiert werden. Auch der VIP-Raum musste gerichtet werden, darf wegen der geltenden Corona-Richtlinien aber nur vor dem Spiel und in der Halbzeitpause genutzt werden.

Wernig debütiert

Julian Köppl (Düsseldorf) und Denis Regner (Nieder-Olm) leiten die Partie in der Ebert-Halle. Neuzugang Daniel Wernig, befristet bei den Eulen unter Vertrag bis Rechtsaußen Alexander Falk wieder fit ist, gibt gegen die Löwen sein Pflichtspieldebüt. Mit Wernig hat Matschke einen dritten Siebenmeterwerfer neben Pascal Durak und Max Neuhaus im Aufgebot. „Daniel macht sich keinen Kopf und wird es genießen, in der Endphase seiner Karriere noch einmal Bundesliga spielen zu dürfen“, sagt Trainer Ben Matschke, der die 19:27-Niederlage von Leipzig mit seiner Mannschaft aufgearbeitet hat. „14 technische Fehler, allein vier in den letzten fünf Minuten, zwei Siebenmeter vergeben, freie Chancen liegen gelassen“, erklärt der Coach die Niederlage. Dass die Löwen als Top-Favorit auf die Platte gehen ist klar. Aber Matschke formuliert eine klare Erwartungshaltung ans Team. Lernen aus Fehlern ist die Devise: „Mir ist diese Woche mit zwei Spielen innerhalb von zwei Tagen wichtig. Ich möchte, dass wir an die Grenzen unseres Leistungsniveaus gehen!“

Klein selbstkritisch

„Mich ärgert immer noch, dass ich mir mit den letzten acht Minuten vor der Pause eine bis dahin gute Leistung kaputt gemacht habe“, sagt Jannek Klein. Der Halbrechte war zunächst gut im Spiel und will gegen die Löwen an diese Phase anknüpfen. „Ich weiß, was ich besser machen muss. Ich weiß, dass ich weiter mehr Zug zum Tor entwickeln muss, ich will auch unbedingt erstmals in unserer Halle Tore machen. Die Niederlage in Leipzig fiel einfach zu hoch aus“, sagt der 21-Jährige. Tore zu verhindern ist der Job von Torhüter Gorazd Škof. „Ich habe die Löwen am Sonntag spielen gesehen. Das ist eine absolute Top-Mannschaft“, sagt der 43-Jährige mit Blick auf das 30:20 der Rhein-Neckar Löwen gegen den TVB Stuttgart.

Sonderlob für Palicka
„Die Löwen haben personell mit den stärksten Kader der Liga. Sie haben sich trotz Corona-Zeiten mit ihren starken Nachverpflichtungen noch einmal breiter aufgestellt. Ich glaube schon, dass sie ein ernsthafter Meisterschaftsfavorit sind“, betont Ben Matschke, der in Löwen-Coach Martin Schwalb eine großartige Persönlichkeit sieht, einen unglaublich sympathischen Menschen. „Martin hat als Spieler und als Trainer alles gewonnen“, weiß Matschke, der in Andreas Palicka den derzeit besten Torhüter der Liga sieht. „Palicka hatte am Sonntag eine Quote von 53 Prozent“, attestiert Matschke. Pech für die Löwen: Mikael Appelgren, wie Palicka ein Torwart von Weltklasseformat, fällt wegen einer Schulterverletzung bis zum Jahresende aus.