Niederlage mit Nachwehen

06.12.2020 12:00 // hk

Die 19:29 (7:16)-Niederlage bei Handball-Bundesliga-Spitzenreiter THW Kiel am späten Samstagabend hat Nachwirkungen für die Eulen Ludwigshafen. Jan Remmlinger schied nach elf Minuten mit Nasenbeinbruch aus. Pascal Bührer, der Remmlinger auf Linksaußen abgelöst hatte, mit fünf blitzsauberen Treffern in 40 Minuten aufhorchen ließ, musste mit einer Knieverletzung nach 51 Minuten das Handtuch werfen. Nach Einschätzung der Kieler Ärzte „ist die Nase durch“, erklärt Remmlinger, am Montag einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt aufsuchen wird. „Ich habe Schmerzen im Knie, ich muss das MRT am Montag abwarten“, sagt Bührer, der nach den Ausfällen von Jonathan Scholz und Jan Remmlinger sowie dem Fehlen von Nothelfer Philipp Grimm Linksaußen Nummer vier der Eulen in dieser Spielzeit war. Am Samstag (20.30 Uhr) im Heimspiel gegen die Füchse Berlin will „Johnny“ Scholz wieder dabei sein.

Aus Fehlern lernen

Wenn Ben Matschke nach fünf Minuten die erste Auszeit „zieht“, dann ist jedem klar, dass etwas grundlegend schief läuft. So war das am Samstag an der Förde. „Wir kommen schlecht rein, das 5:1 in der Abwehr hat nicht geklappt, ,Tomo‘ kann nichts greifen, dann viele technische Fehler …“, listet der Coach die Mängel auf, die seine Eulen schnell hoffnungslos zurück warfen. Die Ausfälle mochte Matschke nicht als Alibi für die schwache erste Halbzeit gelten. „Wenn jemand ausfällt, ist das immer auch eine Chance für andere. Die Jungs sollen weiter lernen. So hatten Max Neuhaus, ,Bene‘ Damm und Yessine Meddeb mehr Spielzeit“, macht Matschke wichtige Sequenzen auf dem Lernprozess hin zu vollwertigen Bundesligaspielern aus. Da geht es darum, den richtigen Moment für den Torabschluss abzuwarten, geduldig zu bleiben, den Rückzug zu verinnerlichen. Faktoren, die in der Umstellung auf 6:0 besser wurden, als Gunnar Dietrich in der Abwehr den Trainer durch starke Kommunikation zufrieden stellte, Martin Tomovski fünf Paraden hatte. Nur zwei Siebenmeter wurden von den Eulen verursacht, das Kieler Spiel mit den zwei Weltklasse-Kreisläufern Patrick Wiencek und Hendrik Pekeler bekamen die Ludwigshafener nach ihrem Fehlstart besser geregelt. Die sechs Aluminiumtreffer seiner Mannschaft – THW hatte nur zwei - mochte Ben Matschke aber nicht nur mit Pech erklären. „Latte ist kein Pech, sondern fehlende Präzision. Die Latte ist kein Innenpfosten“, rügt der Trainer. Als Mittelmann müsse der begabte Max Neuhaus in der Regie eine andere Tonlage finden. Erkenntnisse einer Dienstreise.