Herzlich willkommen, Enes!

02.07.2021 16:00 // hk

Aus der Hauptstadt in die Chemiestadt: Heute hat Enes Keskic, der neue Linksaußen der Eulen Ludwigshafen, seinen Antrittsbesuch in der künftigen Heimat gemacht. Schlüsselübergabe in der Luitpoldstraße 42. Im Herzen von Friesenheim wird der 21-Jährige wohnen. Über der Geschäftsstelle bezieht er die Wohnung, deren Mieter sich gerade verabschiedet hat: Martin Tomovski. Der Torwart ist nach Nordmazedonien heimgekehrt. Keskic, seit Kindesbeinen bei den Füchsen Berlin am Ball, sieht bei den Eulen in der Zweiten Bundesliga seine große Chance. Sein Vertrag läuft zwei Jahre, seine Ziele sind klar umrissen: „Das ist der nächste Schritt in meiner Karriere. Ich will mich hier weiter entwickeln. Das ist die perfekte Mannschaft, um anzugreifen.“

Mit Mama und Papa in der neuen Heimat

Begleitet von seinen Eltern ist Enes Keskic von Berlin nach Frankfurt geflogen, mit dem Auto geht‘s weiter nach Ludwigshafen. In der Geschäftsstelle begrüßt Geschäftsführerin Lisa Heßler den Neuzugang, er lernt die Mitarbeiter kennen, ein erster Pressetermin. Willkommen in Lu! Interview mit RHEINPFALZ-Sportredakteur Marek Nepomucky, seit vielen Jahren Eulen-Wegbegleiter, Videoaufnahmen mit Praktikant Andreas Krasusky und Eulen-Pressemitarbeiter Karsten Knäuper. Enes Keskic zeigt sich offen, interessiert, höflich, sehr freundlich, zielorientiert. Lisa Heßler nutzt die Zeit zu einem Spaziergang mit Enes‘ Eltern, es geht auch zur Trainingshalle. Enes‘ Mutter scannt schon mal die Einkaufsmöglichkeiten. „Hier bekommst du alles in der Nähe, da ist zum Teil auch bis 22 Uhr offen, es gibt einen Italiener, wo die anderen Jungs auch mal essen, dann das Vereinslokal“, erzählt Enes‘ Mutter. „Ich bin die Mama“, sagt sie strahlend bei der Begrüßung – erstmals geht ihr Sohn von daheim weg: „Für mich als Mutter ist das nochmal anders als für meinen Mann. Für Enes ist es schwer, er wurde daheim schon ein bisschen verwöhnt. Aber für seine Entwicklung wird das gut sein, wenn er auf eigenen Füßen steht, selbstständig wird. So wie sich das alles darstellt, wird er sich wohlfühlen. Leistung kann er nur bringen, wenn das alles so passt. Das sieht gut aus …“ Enes strahlt – er ist angekommen.

Der Kuchenbäcker

„Ich habe sehr viel Respekt davor, erstmals von daheim weg zu sein, allein zu leben. Aber ich freue mich auch darauf, das wird mich als Persönlichkeit weiterbringen“, sagt Enes Keskic, der Max Neuhaus und Jannek Klein recht gut kennt. 2016 ist Enes mit den Füchsen deutscher B-Jugendmeister gegen Flensburg mit Klein geworden. 2018 wurde Enes mit den Berlinern deutscher A-Jugendmeister. Im Finale hieß der Gegner SC Magdeburg – mit Neuhaus. Jetzt freut sich der neue Linksaußen über eine nette Botschaft von Neuhaus, Hendrik Wagner und Leon Hoblaj: „Wir freuen uns auf dich!“ Sie sollten sich schon einmal auf bosnische Kuchenspezialitäten freuen, die Enes gerne bäckt und genießt.

Die neue Nummer 11

Keskic übernimmt im Eulen-Kader die Rolle von Jonathan Scholz (29), der nach vier Jahren bei den Eulen zum Drittligisten SG Leutershausen wechselt. So ist auch die Nummer 11 frei für Keskic, der die auch bei den Füchsen trug. Eulen-Betreuer Günter Thomas, der am Freitag auch kurz vorbeischaute, weiß Bescheid … Keskic, am 29. Dezember 1999 in Berlin geboren, hat bosnische Wurzeln. Er besitzt einen deutschen und einen bosnischen Pass, er ist seit gut einem halben Jahr bosnischer Nationalspieler. „Unsere Nationalmannschaft wird verjüngt“, sagt der Eulen-Neuzugang und ist zuversichtlich, beim Neuaufbau eine Rolle zu spielen. Seit 13 Jahren spielt er Handball, 13 Jahren spielte er bei den Füchsen. Der 1,83 Meter große Linksaußen gehörte dem Drittliga-Kader der Berliner an, hat in dieser Saison aber auch sechsmal in der Bundesliga gespielt. „Die Füchse waren von Anfang an mein Verein. Von den Minis bis in die Jugend, dann in die zweite Mannschaft, in letzter Zeit war ich dann auch einige Male in der Bundesliga dabei“, schildert Keskic seinen sportlichen Werdegang. In der Bundesliga stehen bislang sechs Einsätze und drei Treffer für ihn zu Buche - beim 28:21 gegen die Eulen war er mit dabei. „Ich hatte noch ein abschließendes Gespräch mit Bob, habe mich bei ihm bedankt für alles was er für mich getan hat“, sagt Keskic, der Bob Hannig, den Geschäftsführer der Füchse, sehr schätzt: „Er hat mir viel geholfen. Er tut viel für die jungen Spieler.“

Tolle Ausbildung im Fuchsbau

Die Top-Ausbildung von Keskic im Fuchsbau streicht Lisa Heßler heraus: „Enes hat bei den Füchsen Berlin mit die beste handballerische Ausbildung genossen, die es deutschlandweit gibt. Er ist mit 21 ein junger Spieler, für den es jetzt wichtig ist, den nächsten Schritt zu gehen und sich auf hohem Niveau durchzusetzen. Wir freuen uns sehr, dass Enes mit Jannik Hofmann das Duo auf Linksaußen bilden wird, er sich für die Eulen entschieden hat und wir so Teil seiner Weiterentwicklung sein werden.“ „Klar, da ist Konkurrenzkampf, da freue ich mich drauf. Wichtig ist, dass ich viel spiele“, betont der Neuzugang aus Berlin. Er sieht große Qualität der Mannschaft – speziell auch in der Abwehr. „Die Erfahrung wird sich auf dem Feld widerspiegeln“, urteilt Enes, der die drei Mitabsteiger Coburg, Essen und Nordhorn, dazu Gummersbach, Bietigheim und ein Überraschungsteam als Hauptkonkurrenten ausmacht. Keskic: „Das macht die Zweite Liga so spannend …“

Enes liebt Fußball

Enes Keskic, der Fußball liebt, Bayern-Fan ist, die Hertha mag, „Eisern Union“ schätzt, ist in der Freizeit gerne mit Freunden unterwegs. „Gerade auch nach Niederlagen und Rückschlägen“, sagt er. Er kocht und backt gerne, schläft auch gerne: „Das ist wichtig für die Regeneration.“ Am Abend ist Enes nach einer kleinen Stadtführung mit Lisa Heßler nach Berlin zurückgereist. Heute fliegt er mit einem Kumpel für acht Tage nach Antalya. Dann bleiben noch eineinhalb Wochen Berlin mit der Familie und um Freunden tschüss zu sagen. Am 19. Juli, zwei Tage vor dem Trainingsstart, bezieht Enes dann sein neues Domizil in Ludwigshafen. Die Vorfreude ist groß!