28 : 25
(12 : 13)

HSG Nordhorn-Lingen

van der Merwe (1) - Bandlow (3/2), Zintel (9), Pöhle (1) - Lux (3), Jaeger (1) – Sajenev (2) – Firnhaber (2), Marschall (4), Ruddat, Erlingsson (2/2) – Nicht eingesetzt: Budalic, Potgeter, Stricker

Die Eulen Ludwigshafen

Mats Grupe (3. Urbič) - Leun (1), Eisel (2), Trost (2) - Falk (2), Schwarzer (2) - Stüber (2) – Ilic (3), Waldvogel (1), Magnus Grupe, Schaller (3/2), Romdhane (2), Haider (1), Straub (4)
Spielverlauf: 1:0 (1. Minute), 1:1 (2.), 2:1 (6.), 6:4 (14.), 8:5 (18.), 9:7 (21.), 10:10 (23.), 10:11 (27.), 12:12 (29.), 12:13 (Halbzeit), 13:13 (33.), 14:16 (37.), 15:17 (39.), 17:17 (42.), 18:17 (43.), 20:17 (45.), 22:19 (48.), 23:21 (50.), 23:22 (50.), 25:22 (51.), 25:23 (52.), 26:23 (54.), 27:25 (58.), 28:25 (Ende)
Siebenmeter: 6/4 - 2/2
Rote Karten: Erlingsson (52.)
Zeitstrafen: 2/6
Zuschauer: 1769
Schiedsrichter: Fedtke/Wienrich

Chancenwucher kostet die Eulen zwei Punkte

27.10.2024 09:43 // hk

Die Eulen Ludwigshafen verlieren ein Spiel, das sie nicht verlieren mussten. Beim 25:28 (13:12) am Samstagabend bei der HSG Nordhorn-Lingen scheitern die Gäste vor allem am Mann mit der Nummer 1: Kristian van der Merwe pariert sage und schreibe 19 Würfe. „Wir hatten eine gute Torhüterleistung, Nordhorn hatte eine überragende“, kommentiert Eulen-Cheftrainer Johannes Wohlrab. Für den guten Žiga Urbič stehen elf Paraden zu Buch. Nach drei Minuten musste Mats Grupe nach seiner ersten Parade verletzt das Tor der Eulen räumen. Der 21-Jährige erklärt, was passiert ist: „Bei der Parade ist der Daumen nach hinten abgeknickt und Haut um das Daumengelenk gerissen. Das wurde direkt in der Kabine mit sechs Stichen genäht.“ Die Zeit bis zum nächsten Eulen-Spiel ist knapp: Am Mittwoch (19.30 Uhr) geht’s daheim gegen den VfL Lübeck-Schwartau.

Zur Pause knapp in Führung

Der HSG fehlt gegen die Eulen die Kreisläufer-Wuchtbrumme Dominik Kalafut. Er kuriert einen Muskelfaserriss aus und verdiente sich als (fairer) Co-Kommentator bei Dyn. Den Eulen fehlt ihr Ausnahmekönner Mex Raguse, der sich am Mittwoch beim 32:24-Sieg in Dessau eine Verletzung in der Kniekehle zugezogen hat. Im Mittelpunkt steht HSG-Schlussmann Kristian van der Merwe. Der Ex-Coburger zieht den Eulen an diesem Abend den Zahn und darf am Ende jubeln: „Ich bin einfach nur stolz. Wir hatten die Köpfe oben und haben Spaß!“ „Sebi“ Trost, in Raguses Rolle auf halblinks gestartet, hat im Abschluss (2 von 8) nicht die Fortune vom Mittwoch, auch Finn Leun (1 von 7) schließt unglücklich ab, Freddy Stüber (2 von 4) scheitert früh zweimal am überragenden Keeper der HSG. Bis zur Pause hat der Däne bereits neun Paraden. Dennoch führen die Eulen nach 30 Minuten 13:12. Das ist dann auch Freddy Stüber zu verdanken: Bei seinem dritten Wurfversuch setzt der Kreisläufer auf eine neue Variante, trifft mit einem herrlichen Heber zur 13:12-Pausenführung. Bemerkenswert: In der 19. Minute, die Hand der Schiedsrichter ist oben, Zeitspiel droht, Mihailo Ilic nimmt den letzten Wurf und trifft zum 8:6. Ein Ausrufezeichen des 22-jährigen Halblinken (3 von 5).

Chancen, Chancen, Chancen …

Auffällig in den ersten 40, 45 Minuten, dass die Eulen nach Paraden und Fehlwürfen immer wieder zweite Bälle erbeuten. Nach 36 Minuten führen sie 15:14 durch Finn Leun, nach 37 Minuten 16:14 durch Mihailo Ilic. In der 39. Minute stellt Marc-Robin Eisel (2 von 3) auf 17:15. Alles ist möglich, als HSG-Rechtsaußen Lux auf 16:17 verkürzt - noch 20 Minuten. Das Spiel kann so oder so kippen. Aber Theo Straub findet in van der Merwe seinen Meister, Lux auf der Gegenseite in Urbič. Dann ein Fehlpass von Trost – Tarek Marschall gleicht aus und erhöht per Gegenstoß auf 18:17 (43.). Joh Wohlrab setzt auf den siebten Feldspieler, aber Trost verfehlt das Ziel. Teufelskerl Kristian van der Merwe besitzt ein gutes Auge und trifft ins verwaiste Eulen-Tor: 19:17. Trosts Pässe bringen nun vor allem auch Rechtsaußen Theo Straub (4 von 7) gut ins Spiel. Er verkürzt auf zwei Tore: 18:20 (45.). Ilic bringt die Eulen ran – 20:22 (48.). Die Chance zum Anschluss gibt Tim Schaller (3 von 4) in der 49. Minute aus der Hand, die bei beiden Siebenmetern ruhig bleibt. In der Schlüsselszene aber steht auch dem Linksaußen van der Merwe im Weg (49.). Aber Trost findet nochmals Freddy Stüber - nur noch ein Törchen im Hintertreffen: 21:22. Zehn Minuten vor dem Ende verkürzt Sadok Ben Romdhane auf 22:23. Wenig später aber unterläuft ihm ein Fehlpass, der Bumerang-Wirkung zeitigt: 22:24. Beim Stand von 23:25 und einem von Urbič abgewehrten Erlingsson-Siebenmeter ist Theo Straub nah dran – und scheitert am Innenpfosten (53.). Tim Schallers 24:26 fünf Minuten vor Schluss lässt nochmals Hoffnung keimen, die Björn Zintel, der überragende Spielmacher, mit dem 27:24 raubt: Vom Innenpfosten springt der Ball über die Linie. Zintel macht 9 von 10. Die sieben im Eulen-Rückraum eingesetzten Spieler kommen bei 32 Würfen auf gerade mal elf Treffer …

Zu viele freie Bälle verworfen

„Die Enttäuschung ist groß, weil mehr drin war“, sagt Eulen-Coach Wohlrab nach der Niederlage im Euregium zu Nordhorn. „Wir haben kein schlechtes Spiel gemacht, aber wir verwerfen zu viele freie Bälle. Wir wussten, dass sie den besten Torhüter der Liga haben. Das war im Endeffekt der Unterschied“, erklärt Wohlrab. Und hofft, dass am Mittwoch daheim gegen Lübeck Mex Raguse und Mats Grupe wieder spielen können.

Fotos: HSG Nordhorn-Lingen