„Wir sind ein verschworener Haufen!“

25.03.2023 09:00 // hk

Nächste Ausfahrt Hagen: Am Sonntag (16 Uhr) sind die Eulen Ludwigshafen zu Gast beim VfL Eintracht Hagen. Die Eintracht kämpft als Tabellensechzehnter mit 18:32 Punkten gegen den Abstieg. Schiedsrichter der Partie in der 1200 Zuschauer fassenden Krollmann-Arena sind Leonard Bona aus Remscheid und Malte Frank aus Radevormwald. SportDeutschland.TV überträgt live.

Wiedersehen mit Becker, Gaubatz und Stüber

Das Hinspiel – ein Krimi. Hagen führte zur Pause 18:15. Nach dem 17:21 gab’s einen 6:0-Lauf der Eulen, die Tim Schaller 23 Sekunden vor Schluss per Siebenmeter zum 34:33-Sieg geschossen hat. „Eine starke Mannschaft, die kann mehr liefern als der Tabellenplatz besagt“, betont Eulen-Trainer Michel Abt, der seine Jungs auf einen Gegner einstellt, der mit allem was er zu bieten hat, um den Klassenverbleib kämpfen wird. Am Mittwoch hat Hagen in Bietigheim 28:31 verloren, mit elf Treffern bei 17 Versuchen war Pouya Norouzi der überragende Spieler der Mannschaft von Trainer Stefan Neff, der seit 2019 im Amt ist. Einen Stabilisator sieht Abt in Alexander Becker, dem Hagener Abwehrchef, der von 2010 bis 2012 für die Eulen spielte, 2020 aus Gummersbach nach Hagen gekommen ist. Eine glorreiche Eulen-Vergangenheit hat auch Frederic Stüber. Von 2017 bis 2020 war der wuchtige Kreisläufer in Ludwigshafen unter Vertrag und ein Baustein beim „Wunder von Ludwigshafen 2.0“. Zu Beginn der laufenden Saison kam der inzwischen 28-Jährige vom Zweitliga-Absteiger TV Emsdetten nach Hagen. Auch Jan-Lars Gaubatz trug einmal das Trikot der Friesenheimer. 2011 ging er nach drei Jahren bei der TSG nach Gummersbach, seit bald sieben Jahren ist er in Hagen.

Sonderlob für Lion Zacharias

Das 37:37 vom Mittwoch in Konstanz hat Michel Abt zusammen mit der Mannschaft aufgearbeitet. Die Spieler selbst waren in die Analyse der Partie, in der die Eulen mehrfach mit sechs Toren im Hintertreffen waren, gefragt. „Jeder hat seine Gedanken geäußert. Was war gut? Was war schlecht? Was können wir besser machen? Wir haben es geschafft, immer weiterzumachen, ohne auf die Spielstände zu achten und deshalb war der Punkt am Ende auch verdient“, sagt der Coach. Auch er stimmt ein ins Sonderlob für Lion Zacharias, der völlig cool in der Schlusssekunde mit seinem fünften verwandelten Siebenmeter den Punkt rettete. „Lion macht das super gut, Respekt vor der Leistung“, betont Abt, der aber auch schwächere Szenen, Schlüsselmomente, heranzieht, um den Spieler noch besser zu machen, ihn maximal zu fördern. So vergab Zacharias, der 12 von 15 machte, in der 34. Minute beim Stand von 16:19 einen Tempogegenstoß. „Besser geht immer“, sagt der 19 Jahre alte Linksaußen.

Ohne Remmlinger und Schaller

Matej Ašanin, der in Konstanz fehlte, ist ebenso wie Torhüter-Kollege Žiga Urbič, der angeschlagen auf der Bank saß, wieder im Training. Urbičs Hüftverletzung ist aber noch nicht völlig auskuriert. Fit ist Mats Gruppe, der in Konstanz im Eulen-Tor debütierte. Wieder gesund ist Enes Keskic. Weiterhin verletzt ausfallen werden Tim Schaller und Jan Remmlinger.

Der Eulen-Geist…

„Wenn du vier Minuten vor Schluss mit vier Toren zurück liegst, hast du eigentlich verloren. Wir haben aber immer dran geglaubt“, sagt Alexander Falk bei der Rückschau auf das 37:37 am Mittwoch in Konstanz. Der Rechtsaußen machte 37 Sekunden vor Schluss das 36:37, ehe Lion Zacharias den Punktgewinn perfekt machte. „Am Ende war’s Glück. Mats Grupe hat uns da mit seinen Paraden geholfen, als er den Konter vereitelte, den Siebenmeter gehalten hat. Für Mats war’s zunächst extrem schwierig. Er hatte in der ersten Halbzeit keine Parade. Aber kein Vorwurf an ihn, wir hatten keine Abwehr, wir haben ihm nicht geholfen, hatten einen schlechten Rückzug“, sagt Falk, der weiß, was am Sonntag gefragt ist. „Hagen hat einen extrem guten Kader! Die werden um alles kämpfen“, erklärt der Rechtsaußen. Der 25-Jährige setzt – wie bei der erfolgreichen Aufholjagd am Bodensee – auf den besonderen Eulen-Geist. Falk: „Wir sind ein verschworener Haufen!“

Hier der Link zum Video-Interview mit Jannek Klein.

Fotos: Harry Reis