34 : 33
(16 : 15)

VfL Eintracht Hagen

Grzesinski - Voss-Fels (6), Pouya Norouzinezhad (10), Spohn (3) - Busch (3), Bürgin (1) – Pröhl (2) – Becker, Stüber (3), Vorlicek (2), Schmidt (2), Jukic (2) – Nicht eingesetzt: Mahncke, Dragunski

Die Eulen Ludwigshafen

Urbič - Klein (4), Trost (6), Bührer (5) - Falk (8), Zacharias (3/1) - Haider (1) - Meyer-Siebert (2), Keskic (1), Manfeldt Hansen, Eisel (3/3), Neuhaus - Nicht eingesetzt: Ašanin, Durak, Gorpishin
Spielverlauf: 1:0 (2. Minute), 2:4 (5.), 6:4 (11.), 7:5 (12.), 12:10 (20.), 13:14 (26.), 16:15 (Halbzeit), 17:18 (34.), 19:21 (37.), 20:22 (39.), 21:23 (40.), 23:24 (43.), 24:25 (43.), 26:25 (47.), 27:25 (49.), 27:27 (50.), 30:27 (52.), 31:28 (54.), 32:31 (57.), 33:32 (60.), 34:32 (60.), 34:33 (Ende)
Siebenmeter: 0/0 - 7/4
Rote Karten: Zacharias (18.)
Zeitstrafen: 9/2
Zuschauer: 834
Schiedsrichter: Bona/Frank

Sand im Getriebe

27.03.2023 12:23 // hk

Zwei herausragende Torhüter prägten die Partie: Žiga Urbič von den Eulen Ludwigshafen gewann das Duell gegen Hagens Mats Grzesinski 19:16. Der VfL Eintracht Hagen aber gewann das Spiel 34:33 (16:15).

Rot für Zacharias

Die Eulen mussten in Hagen neben Tim Schaller und Jan Remmlinger, der am Sonntag gegen HC Elbflorenz wieder einsatzfähig sein dürfte, auch ohne den verletzten Linkshänder Stefan Salger auskommen. Nach der 4:2-Führung der Eulen in der 5. Minute parierte Žiga Urbič, der zuvor schon zweimal gehalten hatte, vier weitere Würfe. Aber Max Haider und Kollegen konnten daraus kein Kapital schlagen und gerieten durch inkonsequentes Verteidigen und fahriges Angriffsspiel, gepaart mit fahrlässigen Ballverlusten, ins Hintertreffen. Hagen setzte sich auf 12:9 ab. Lion Zacharias, der einen Siebenmeter genutzt hatte (2:2, 4. Minute), zwei Feldtore warf, scheiterte in der 18. Minute ein zweites Mal vom Siebenmeterstrich am starken Mats Grzesinski und sah wegen des Kopftreffers Rot. Dank Urbič, der bis zur Pause elf Paraden hatte, blieben die Ludwigshafener aber dran, führten nach 26 Minuten durch Enes Keskic fabelhaften Tempogegenstoß nach Julius Meyer-Sieberts schlauem Ball-Klau gar 14:13. Zur Pause aber war Hagen wieder vorn: 16:15.

Pouya Norouzinezhad überragt

Nach dem Seitenwechsel schienen die Eulen auf der Siegerstraße. Pascal Bührer mit kernigen Abschlüssen, Sebastian Trost mit satten Würfen und Alexander Falk sorgten für die Führung. Hagen, im Rücktraum exzellent besetzt, aber blieb dank des überragenden Pouya Norouzinezhad dran, der am Ende zehn Treffer auf dem Konto hatte. Er sorgte auch für den wichtigen Anschluss zum 20:21 (37.) in dessen Folge Falk an Grzesinski scheiterte. Den Nachschuss setzte Max Haider an die Latte, einer von drei Fehlversuchen des Kapitäns. Als die Eulen erneut mit zwei Toren vorne lagen (23:21, 40.) mobilisierte Eintracht-Coach Stefan Neff mit dem selbstbewussten Josip Jukic, dem wiedergenesenen Philipp Vorlicek und Routinier Valentin Schmidt drei neue Rückraumkräfte. Jeder des Trios machte zwei Tore. Das Spiel kippte nach 46 Minuten, als Kim Voss-Fels egalisierte (25:25) und Pouya Norouzinezhad für das 26:25 sorgte (47.). Sekunden später vergab Kasper Manfeldt Hansen, der am Kreis die mitunter schmerzhafte, aber vor allem lehrreiche Bekanntschaft mit den früheren Eulen-Assen Alexander Becker und Freddy Stüber machte.

Licht und Schatten

Die Eulen fabrizierten zu viele technische Fehler und hatten doch auch immer mal wieder Glanzlichter im Spiel, so in der 49. Minute, als Falk einen von Keskic initiierten Kempa abschloss, für den 26:27-Anschluss sorgte. Bührer glich mit einem Wurf ins leere Tor aus (27:27, 50.). Den Ausgleich hatte beim Stand von 27:28 Jannek Klein in der Hand, scheiterte am Tag nach seinem 24. Geburtstag aber an Grzesinski. Hagen setzte sich ab, führte 30:27 (52.) und 30:28 (52.), als Trost übereilt den Abschluss suchte und das leere Tor verfehlte (53.). Statt 30:29 hieß es kurz drauf 31:28 und dann 32:28. Aber Trost (6 von 11), Bührer (5 von 6) und Klein (4 von 10) brachten die Eulen, die nun erfolgreich auf den siebten Feldspieler setzten, bis zur 57. Minute wieder dran (31:32). Die Chance zum neuerlichen Ausgleich vergab Falk, der in Grzesinski seinen Meister fand. Nach dem 33:31 durch Pouya Norouzinezhad scheiterte Marc-Robin Eisel vom Siebenmeterstrich an Grzesinski, verkürzte aber 57 Sekunden vor dem Ende per Siebenmeter nochmals, doch Schmidt ließ Hagen 30 Sekunden vor Schluss jubeln: 34:32. Nach Urbičs 19. Parade traf Falk, der acht von elf machte – zu spät!

Am Sonntag gegen HC Elbflorenz

„Zu viele technische Fehler“ nannte Jannek Klein einen Grund für das Stolpern. Warum die Mannschaft - inklusive er selbst - ausrutschte, wusste auch der Halbrechte nicht so recht zu erklären. „Es war auch nicht so meins …“, zeigte sich der Torjäger auch unzufrieden mit der eigenen Leistung. An der Einstellung, am Wollen und am Willen liegt es nicht, versicherte Klein. „Immer wieder die gleichen Fehler“ machte Max Haider aus. „Wir waren nicht clever genug“, trauerte der Kapitän den verpulverten Chancen nach, als es die Mannschaft - beispielsweise beim Stand vom 4:2 - versäumte sich abzusetzen. Sieben Siebenmeter bekamen die Eulen zugesprochen, die Gastgeber keinen. Neun Zeitstrafen hatten die Hagener zu verkraften die Eulen nur zwei, was Eintracht-Coach Neff merklich nervte. „Knapp und dramatisch“ nannte Eulen Co-Trainer Andrej Kogut den Spielverlauf. „Am Ende lassen wir ein paar Chancen mehr liegen. Hagen hatte am Ende eine Antwort mehr parat“, sagte der Co-Trainer. „Wir haben eine überragende Hinrunde gespielt“, sagte Kogut. „Wir sind eine Flow-Mannschaft“, erkannte der einstige Mittelmann. „Ein bisschen Sand im Getriebe“ aber bringe die Jungs allzu schnell aus dem Tritt. Mit 29:23 Punkten sind die Eulen weiterhin Achter. Am Sonntag (16 Uhr) ist HC Elbflorenz zu Gast in der Friedrich-Ebert -Halle. Die Dresdner haben am Sonntag gegen HC 2000 Coburg 29:30 verloren. Sie haben 22:32 Punkte und kämpfen gegen den Abstieg.

Hier der Link zur Pressekonferenz.

Fotos: VfL Eintracht Hagen