Markus Merk hat als Schiedsrichter in den heißesten Arenen der Welt Fußballspiele geleitet. Dreimal war Merk Welt-Schiedsrichter. Er pfiff schon mit zwölf Fußballspiele, er war in 339 Bundesligaspielen an der Pfeife, 78 mal in Liga zwei gefordert, er pfiff 78 Europacupspiele und 50 Länderspiele. Er war WM- und EM-Referee, er pfiff ein EM-Finale, ein Champions-League-Endspiel und einmal das DFB-Pokalfinale. Heute ist Merk 60, arbeitet als gefragter Referent und Motivationscoach, lebt mit seiner Frau Sabine seit einigen Jahren „am Meer, am Rebenmeer“, wie er mit schwärmerischem Blick in seinem wunderschönen Zuhause in Weisenheim am Berg sagt. Die Merks haben eine gemeinsame Leidenschaft: Sie sind Extremsportler – je höher umso besser.
Die neue Liebe verbindet …
Längst aber hat Merk, der FCK’ler von Kindesbeinen an, eine neue Liebe entdeckt, die er mit seiner Frau teilt: die Eulen Ludwigshafen. „Die Eulen – das sind für uns Emotionen, das ist Leidenschaft, das ist so viel Ehrlichkeit, das ist bodenständig“, schwelgt Markus Merk. Am 1. Dezember 2019 hat er bei „seinem“ FCK Verantwortung übernommen, als der in die Dritte Liga abgestiegene einstige Fußball-Stolz der Pfalz sportlich und wirtschaftlich am Boden war. Merk war in der schlimmsten und schwersten Krise des FCK das Gesicht des Vereins – der personifizierte Rettungsanker. Er war Beiratsvorsitzender der Management GmbH, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender des FCK e.V. und Mitglied im Aufsichtsrat der Kapitalgesellschaft. Es gelang im Schulterschluss mit den regionalen Investoren – aber auch dank seines guten Namens - in einer Planinsolvenz den FCK vor dem Aus zu bewahren. Am 21. Dezember 2021 zog sich Merk zurück, ist noch stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Kapitalgesellschaft. Er steht seinem Verein aber noch immer mit Rat und Tat zur Seite. Er ist Fan der Roten Teufel geblieben – in der ersten Halbzeit auf der Nordtribüne, vor dem Match und in der Halbzeit im VIP-Raum dient er auch gerne als Ansprechpartner für Sponsoren. Nach der Pause dann fiebert Merk „in der West“, dort wo das Herz des FCK am heftigsten schlägt.
„Ihr müsst mal in die Ebert-Hölle“
Zu Merks „roter Welt“ passt die „Ebert-Hölle“: Das schnelle Spiel, zwei Mannschaften für die Reklamieren fast ein Fremdwort ist, null Schwalben, die Leidenschaft der Fans und die heiße Atmosphäre haben die Merks gepackt. „Meine Frau ist noch mehr Fan als ich. Ich hätte nie im Leben daran gedacht, ihr mal ein Vereinstrikot zu schenken“, sagt „MM“ lachend. Passiert ist’s zum Saisonstart – bei ALLE IN ROT wollte Sabine Merk nicht nur in Rot anfeuern, sondern stilecht im Eulen-Dress dabei sein. War sie und wird es wieder sein! „Ich sage Freunden und Bekannten, die noch nicht da waren – ihr müsst mal in die Ebert-Hölle gehen, das müsst ihr miterleben, diese einmalige Atmosphäre. Alles in Rot – FCK und die Eulen, das passt zur Pfalz“, schwärmt Merk. Gegen Balingen hatten die Merks Karten für die Plätze dicht hinter den Spielerbänken gekauft. Merk wollte ganz nah dran sein, aufsaugen, was sich auf den Bänken, beim Coaching, alles so abspielt. Es war ein dramatisches Spiel mit vier Roten Karten – eher ungewöhnlich auch im Handball. „Ich hab‘ die Spieler und die Trainer für ihre Disziplin bewundert“, zollte der einstige FIFA-Referee Eulen-Coach Michel Abt und seinen Jungs Respekt für ihre Haltung trotz mancher mehr als nur umstrittener Pfiffe. „Ich hätte mich am liebsten eingewechselt …“, bemerkte Markus Merk augenzwinkernd …