Dem Trend mit heißem Herz und kühlem Kopf trotzen

17.05.2022 10:00 // hk

Das Wort Abstiegskampf ist nicht mehr tabu. Die Tabelle lügt nicht, macht der Coach seit Beginn seiner Mission am Ostermontag deutlich. „Die Situation ist dringlich und ernst zu nehmen“, sagt Geschäftsführerin Lisa Heßler in Übereinstimmung mit Trainer Michael Biegler. Die neun Niederlagen in den letzten zehn Spielen haben die personell arg gebeutelten Eulen an den Liga-Abgrund gebracht. Am Mittwoch, in dem auf 18 Uhr vorverlegten, Nachholspiel beim Tabellenfünften TV Hüttenberg sind die Ludwigshafener gefragt, mit Wille und Leidenschaft, mit heißem Herz und kühlem Kopf aufzutreten. Tanja Kuttler aus Meckenbeuren und Maike Merz aus Oberteuringen leiten die Partie, die von SportDeutschland.TV live übertragen wird.

Erfolgsgarant Mappes

„Hüttenberg, das ist nicht nur Dominik Mappes. Das ist mehr …“, urteilt Eulen-Coach Michael Biegler vor der Nachholpartie beim TVH, der das Hinspiel zum Saisonauftakt 26:21 gewonnen hat. Überragender Spieler damals: Dominik Mappes, der nach zwei Jahren am Eulen-Regiepult nach Hüttenberg heimkehrte. Dass der TV Hüttenberg mit 38:28 Punkten Platz fünf ziert, ist vor allem Regisseur Mappes zu verdanken, der auch enorme Abschlussqualität besitzt, und der wohl beste Mittelmann der Zweiten Liga ist. In der kommenden Spielzeit ist der 27-Jährige wieder erstklassig am Ball: Mappes wechselt zum Aufsteiger VfL Gummersbach.

Verantwortung für den Ball

„Das ist eine Mannschaft, die sehr kampfstark ist, die hoch im 3-2-1 verteidigt und einen Großteil ihrer Tore über Gegenstöße macht“, sagt Trainer Biegler, der bei der 21:32-Niederlage in Gummersbach mehr als eine ganze Mannschaft ersetzen musste. Da fehlten Pascal Bührer, Alexander Falk, Max Haider, Christian Klimek, Jannek Klein, Jan Remmlinger, Žiga Urbič und Hendrik Wagner, nach wenigen Minuten schied auch noch Yessine Meddeb verletzt aus. Neun Ausfälle. „Wenn Qualität fehlt, kann man das nur versuchen durch Einsatz wettzumachen“, betont der Trainer, der in der täglichen Arbeit mit der Rumpftruppe nicht müde wird, Passqualität, Überzeugung im Abschluss, Verantwortung für den Ball einzufordern.

Intensive Arbeit mit den Verletzten

Michael Biegler sieht seine auf zwölf Spiele angelegte Mission auch darin, seinem Nachfolger eine intakte Mannschaft zu übergeben. Dazu bedarf es auf der einen Seite der nötigen Punkte, auf der anderen arbeitet der Coach auch sehr intensiv mit den verletzten Spielern, die in dieser Runde nicht mehr helfen können, aber möglichst fit und voll belastbar in die Saisonvorbereitung einsteigen sollen.

Klare Worte – klare Analyse

Bieglers Einsatz, sein Engagement für Mannschaft, Spieler und Verein anerkennt und lobt die Geschäftsführerin. Dass sich das nicht in Ergebnissen und Punkten ablesen lässt, bedauert Lisa Heßler. Sie sagt: „Michael Biegler tut uns mit seiner Erfahrung gut. Die Ergebnisse spiegeln nicht wider, mit wie viel Enthusiasmus und Hingabe er Professionalität vorlebt. Er lebt Handball! Er ist sehr kompetent in der Analyse und Weitergabe. Er ist sehr differenziert in seiner Analyse. Die Spieler sind sehr dankbar, für den Input, den sie bekommen.“ Die Umsetzung ist (noch) das Problem. Und natürlich auch das Personalproblem. Erst nach dem Abschlusstraining heute Abend wird klar sein, wer bei der Dienstreise in Hüttenberg auf der Platte stehen kann. Vier Tage später, am Sonntag, 22. Mai, 16 Uhr, folgt das Heimspiel gegen VfL Eintracht Hagen.

(Fotos: Harry Reis)