Das Wappen der Stadt Ludwigshafen zeigt in Rot einen gesenkten goldenen Anker. Den Rettungsanker im Abstiegskampf der 2. Handball-Bundesliga werfen wollen die Eulen Ludwigshafen am Samstag im „Endspiel“ gegen Bundesliga-Anwärter TV Hüttenberg. 30 Jahre nach dem Aufstieg in die 2. Liga droht den Eulen der Absturz in die Drittklassigkeit. Am letzten Spieltag treffen sie am Samstag (18 Uhr) in der Friedrich-Ebert-Halle auf den Tabellenzweiten TV Hüttenberg. Der TVH kämpft, punktgleich mit dem Liga-Dritten GWD Minden, um den zweiten Aufstiegsplatz. Den ersten Aufstiegsplatz hat sich der Bergische HC als Meister gesichert. Hüttenberg hat mit + 78 das gegenüber Minden (+ 61) eindeutig bessere Torverhältnis. Minden ist am letzten Spieltag zu Gast in Ferndorf. „Es geht für beide Mannschaften um alles. Jeder bei uns muss bereit sein, 120 Prozent zu geben“, sagt Eulen-Trainer Johannes Wohlrab vor dem Wiedersehen mit seinem Ex-Verein.
Die Lage vor dem letzten Spieltag
Zwei Mannschaften müssen absteigen. Der Abstieg von Schlusslicht HSG Konstanz (6:60 Punkte) in die 3. Liga steht fest. Seinen ersten Punkt holte die HSG zum Rückrundenstart in Ludwigshafen. Neben den Eulen kämpfen vier weitere Mannschaften noch um den Klassenverbleib. Auf Platz 13 steht Bayer Dormagen mit 29:37 Punkten und einer Tordifferenz von - 5. Dormagen spielt am Samstag beim sorgenfreien Tabellensiebten HSG Nordhorn-Lingen. Auf Platz 14 stehen die Eulen mit 28:38 Punkten und der Tordifferenz von - 18. Die Schlappe von Dormagen hat mit minus 7 dazu beigetragen die Ausgangsbasis im Falle eines „Ziel-Foto-Entscheids“, sprich Punktgleichheit, zu verschlechtern! Auf Platz 15, punktgleich mit den Eulen, folgt der VfL Lübeck-Schwartau (Tordifferenz - 22). Lübeck erwartet den Tabellenfünften aus Coburg. TuS N-Lübbecke, mit 28:38 Zählern gleichauf mit den Eulen und Lübeck, ist Tabellen-15. mit einer Tordifferenz von - 45. Lübbecke ist zu Gast beim Tabellenachten VfL Eintracht Hagen. Auf Rang 17, dem zweiten Abstiegsplatz, steht mit 27:39 Punkten der VfL Hamm-Westfalen. Die Tordifferenz des VfL steht bei - 14. Zu Gast bei den Westfalen sein wird am Samstag TuSEM Essen.

Der verbale Doppelpass
Das Spiel in der mit 2350 Zuschauern ausverkauften Friedrich-Ebert-Halle leiten Marvin Cesnik und Jonas Konrad aus Gummersbach. Dyn überträgt - wie alle Spiele der 1. und 2. Handball-Bundesliga - live und auf Abruf. Am Mikrophon in der Ebert-Halle sind Zwei, die den verbalen Doppelpass beherrschen: Reporter Karsten Knäuper und Co-Kommentator Thorsten Laubscher. Der einstige Halbrechte zittert um „seine“ Eulen. Die Einlaufkinder kommen am Samstag von der E- und F-Jugend der JSG Grethen/Maxdorf. Für eine attraktive Halbzeit-Show sorgen will die Zumba-Crew des TUS Oggersheim.

Hier spricht Philipp Grimm
Philipp Grimm, zehn Jahre Linksaußen der Eulen, ist seit seinem Karriereende 2017 Teammanager. Er ist im Regelfall einmal in der Woche aktiv im Training dabei, steht im Austausch mit Cheftrainer und Co-Trainer, arbeitet, wenn er vor Ort ist, mit den Außen Alex Falk, Theo Straub, Kian Schwarzer und Tim Schaller. Nach der Mittwochseinheit ergriff Grimm, ganz im Stile des Kapitäns glorreicher Tage, das Wort. Es war eine kurze, emotionale Rede des 40-Jährigen. „Ich habe mir am Wochenende viele Gedanken gemacht – auch wegen Hüttenberg, die Zweiter sind, aufsteigen können. Sie haben 21 Minuspunkte, 20 davon auswärts. Sie haben zehnmal auswärts verloren, fünfmal mehr als wir daheim …“ Und: „Wir schauen nicht auf Hüttenberg, nicht nach Hamm oder sonst wo, wir schauen nur auf uns!“ Philipp Grimm sprach auch die Verabschiedungen von Max Haider, „Sebi“ Trost, Mex Raguse und Oskar Knudsen an: „Wir werden am Samstag auch wieder Spieler verabschieden. Haut euch alle noch einmal für einen ganz besonders rein, der hier in achteinhalb Jahren Großes geleistet hat – euer Kapitän. Er kam 2017, ist aufgestiegen, hat dreimal mit den Eulen den Klassenerhalt in der Bundesliga geschafft, hat Zweite Liga gespielt. Max Haider hat einen erfolgreichen Abschluss verdient.“

Um jedes Tor kämpfen
„Auf dem Papier ist der TV Hüttenberg der Favorit. Aber wir spielen zuhause, da ist es egal wer der Favorit ist“, sagt Eulen-Trainer Johannes Wohlrab, der 2023 aus Hüttenberg nach Ludwigshafen kam. „Ich kenne die Hüttenberger Mannschaft sehr gut, kenne auch ihr 3-2-1, weil ich es eingeführt habe“, sagt Wohlrab. „Wir sind in der Verantwortung, die Halle anzustecken. Ich glaube zu 100 Prozent, dass wir den Klassenerhalt schaffen“, betont Wohlrab. Auf Schützenhilfe mag er sich im Kampf gegen den Abstieg nicht verlassen, möchte auch keine „Wasserstandsmeldungen“ aus den Hallen in Nordhorn, Lübeck, Hagen und Hamm. „Unser Ziel ist, das Spiel zu gewinnen! So lange es läuft, gilt’s in jedem Angriff ein Tor zu erzielen und bei jedem Gegenangriff ein Tor zu verhindern“, sagt der Coach, der um die Bedeutung der Tordifferenz bei Punktgleichheit weiß.
Kühlen Kopf bewahren
„Beide Mannschaften stehen unter Druck“, sagte Wohlrab, dessen Nachfolger Stefan Kneer zum Zweitliga-Trainer des Jahres gekürt wurde. „Wichtig ist, wie wir sofort in die Zweikämpfe reinkommen und dass wir keine einfachen Tore wie in Dormagen kassieren“, sagt der Eulen-Trainer, der Plantreue einfordert: „In den Heimspielen gegen Hagen und Essen haben wir zu keiner Phase den Kopf verloren. Das muss der Weg sein.“

Eisel: Zwei Punkte als Geburtstagsgeschenk
Das 28:35-Waterloo von Dormagen, einen Tiefschlag im „Klassenkampf“, sieht Marc-Robin Eisel, so weh es auch tut, aufgearbeitet. „Es gibt in jeder Saison zwei, drei Spiele in denen gar nichts geht. Dormagen war so eins. Da braucht es keiner großen Analysen, denn bei uns hat es an allem gefehlt“, sagt der Mittelmann: „Wir haben den ersten Matchball vergeben. Aber wir haben zuhause immer noch unsere Stärken. Wir haben immer dann geliefert, wenn wir mussten. Wie müssen - wie gegen Hagen und zuletzt gegen Essen - alles auf der Platte lassen“, sagt Eisel. Er feiert am Freitag, am Vortag des „Endspiels“, seinen 26. Geburtstag und hat nur einen Wunsch: „Aktuell wünsche ich mir nur diesen Sieg als Geburtstagsgeschenk!“

Danke TWL!
Die Technischen Werke Ludwigshafen (TWL), bewährter und treuer Partner der Eulen, stellen am Samstag beim Zweitligaspiel der Eulen gegen den TV Hüttenberg ihren Parkplatz in der Industriestraße 3 für Besucher des Eulen-Spiels zur Verfügung. Die Eulen-Geschäftsführung sagt im Namen der Fans: Danke, TWL!
Inklu-Kids zu Gast
Mit Lotto Rheinland-Pfalz, dem bewährten und geschätzten Partner, freuen sich die Eulen, die Inklu-Kids aus Deidesheim als Gäste beim Saisonfinale begrüßen zu dürfen. Die Inklusions-Kids sind eine inklusive Fußballmannschaft der TSG Deidesheim. Kinder zwischen 6 und 14 Jahren dürfen hier völlig unbeschwert Fußball spielen und nebenbei Freundschaften schließen. Eine wunderbare Idee …
Fotos: Harry Reis