30 : 28
(13 : 13)

TV 05/07 Hüttenberg

Böhne (1.- 35., Siebenmeter 47.), Shamir (ab 35.) - Kuntscher (5/1), Schreiber (3), Haack (3) - Rüdiger (6/2), Philipp Schwarz (4) - Reichl (1) – Zörb, Theiß (4), Klein (4), Paul Ohl – Nicht eingesetzt: Lasse Ohl, Spandau

Die Eulen Ludwigshafen

Urbič (1. - 43., 45. - 55.), Mats Grupe (43. - 45., ab 55) - Leun (3), Eisel (3), Trost (1) - Falk (4), Schwarzer (8) - Haider (1) – Stüber, Straub, Magnus Grupe (2), Romdhane, Waldvogel (2), Schaller (4/3), Simon Schwarz – Nicht eingesetzt: Knudsen
Spielverlauf: 1:0 (1. Minute), 2:3 (4.), 5:6 (9.), 7:8 (18.), 10:8 (21.), 10:10 (23.), 12:12 (29.), 12:13 (29.), 13:13 (Halbzeit), 13:18 (38.), 14:18 (39.), 14:19 (40.), 17:19 (43.), 17:20 (43.), 18:21 (45.), 20:22 (47.), 20:23 (49.), 25:23 (53.), 25:26 (55.), 28:26 (58.), 29:26 (59.), 30:26 (59.), 30:28 (Ende)
Siebenmeter: 5/3 - 4/3
Rote Karten: Haider (43.)
Zeitstrafen: 1/4
Zuschauer: 1450 (ausverkauft)
Schiedsrichter: Seidler/Seidler

Alarmstufe 1 nach Niederlage in Hüttenberg

27.12.2024 09:28 // hk

Die Angriffsflaute, nur noch zehn Treffer in den letzten 22 Minuten, kostete die Eulen Ludwigshafen zum Hinrunden-Ausklang in Hüttenberg zwei wertvolle Punkte: Die Eulen, nach 38 Minuten mit 18:13 in Führung, nach 49 Minuten mit 23:20 vorne, in der 55. Minute mit 26:25 nochmals knapp in Front, unterlagen dem TV Hüttenberg am zweiten Weihnachtsfeiertag vor 1450 Zuschauern im ausverkauften TVH-Sportzentrum 28:30 (13:13). Zur Halbzeit der Saison haben die Eulen 15:19 Punkte. Der Abstand auf Platz 17, den ersten Abstiegsplatz, kann am Freitagabend auf zwei Zähler zusammenschmelzen. Das heißt im Klartext: Abstiegsgefahr! Alarmstufe 1!

Ein Ständchen für Stefan Mayer

Die Unterstützung der Eulen in Hüttenberg fiel geringer aus als gedacht, erhofft und erwartet: Der Fan-Bus des Fanclubs Rheintal-Eulen #17 rollte nicht nach Hüttenberg, die Fahrt fiel nach einem organisatorischen Missverständnis zum Leidwesen von Fans und Mannschaft leider aus. Auf der Tribüne aber saßen Daumen drückend die aus Norwegen angereisten Eltern von Torhüter Oskar Knudsen. Auf der Platte fehlten den Eulen weiterhin Top-Torjäger Mex Raguse und Abwehr-Ass Mihailo Ilic. Der TVH musste ohne Tristan Kirschner und Paul Kompenhans klarkommen. Die kleine, aber lautstarke Ludwigshafener Fan-Kolonie, privat in Autos oder im Camper angereist, überraschte Stefan Mayer, den Seniorchef des Busunternehmens, das die Eulen-Mannschaft chauffiert, mit einem Geburtstagsständchen in der Halle. An Heiligabend hatte Stefan Mayer seinen 73. Geburtstag gefeiert.

Žiga Urbič mit 100. Parade

Das Spiel – fehlerhaft auf beiden Seiten. Stark die Torhüter: Hüttenbergs Simon Böhne hatte in den ersten 30 Minute sechs Paraden. Mit dem abgewehrten Siebenmeter Tim Schallers verhinderte Böhne in der 30. Minute die Pausenführung der Eulen. Die wussten in Žiga Urbič einen starken Rückhalt. Bis zur Pause hatte der 27-Jährige sieben Paraden. In der 14. Minute meisterte Urbič einen Siebenmeter von Tim Rüdiger. Es war der sechste Siebenmeter, den Urbič in der laufenden Runde abwehrte, seine 100. Parade in dieser Spielzeit. Das Angriffsspiel der Eulen aber war zunächst gegen die offensive Deckung des TVH zu langsam, leicht durchschaubar. Zu oft folgte angesichts des drohenden Zeitspiels ein erzwungener Abschluss. Mit Mauni Grupe auf Mitte kam nach dem 8:10-Rückstand mehr Tempo ins Spiel. Grupe und Nici Waldvogel (2 von 5) egalisierten binnen 60 Sekunden – 10:10 nach 23 Minuten. Nach 30 Minuten hieß es 13:13.

Teufelskerl Urbič verletzt

Die Eulen legten nach dem Seitenwechsel einen Traumstart mit einem 5:0-Lauf hin: Pass Eisel, Kian Schwarzer sorgte für das 14:13, Durchbruch Sebastian Trost 15:13, Max Haider nach Trost-Zuspiel zum 16:13, Tempogegenstoß Schwarzer 17:13, nach Finn Leuns Pfostentreffer veredelte Alexander Falk den Nachschuss: 18:13. Erst in der 39. Minute gelang dem TVH durch Niklas Theiß ein erster Treffer in der zweiten Halbzeit. Postwendend aber das 19:14 durch den formstarken Schwarzer – der Linksaußen traf vom Kreis. Dann eine Fehlentscheidung: Das Stürmerfoul gegen Falk war keins, wenig später kassierte er auch noch eine Zeitstrafe (41.). Die Hüttenberger waren nach 43 Minuten auf 17:19 heran, Leun antwortete mit dem 20:17, doch in der gleichen Minute quittierte Max Haider nach Foul an Johannes Klein eine sehr umstrittene Rote Karte. „Ich weiß nicht, ob man die geben muss“, haderte Eulen-Coach Wohlrab in seiner alten Heimat. Die Eulen aber schafften es in der Phase den Drei-Tore-Vorsprung zu wahren, obwohl Leun (3 von 6) und Sadok Ben Romdhane beste Chancen ausließen. Großartig wie Urbič in der 49. Minute einen Kempa von Theiß vereitelte, im Gegenzug erhöhte „Mauni“ Grupe auf 23:20. Aber der TVH wendet das Blatt mit einem 5:0-Lauf: 25:23 nach 53 Minuten. Ohne Fortune im Abschluss: „Sebi“ Trost (1 von 6), der wie Eisel vier Tore vorbereitet hat. Die Eulen aber geben nicht auf: Der überragende Schwarzer verkürzte, Marc-Robin Eisel (3 von 8) glich mit einem Steal aus: 25:25 – noch sechs Minuten. Dann die 13 Parade von Teufelskerl Urbič, einmal mehr gegen Theiß, Falk (4 von 5) brachte die Eulen wieder in Führung: 26:25 (55.). Aber Urbič blutet, eine Platzwunde an der Hand. Er muss raus, die Wunde wurde im Gießener Krankenhaus mit zwölf Stichen genäht. Mit einem neuerlichen 5:0-Lauf zwischen der 56. und 59. Minute entscheiden die Hüttenberger das Spiel in der hektischen Schlussphase. Beim Stand von 26:26 – Zeitspiel Leun, dadurch Ballverlust und das 27:26 durch Theiß. Eisel hat die Ausgleichschance, scheitert aber an Yahav Shamir. Den folgenden Tempogegenstoß nutzt Rüdiger: 28:26. Eulen-Coach Wohlrab setzt nun nochmals auf den siebten Feldspieler, doch Schwarzer scheitert an Shamir. „Wir hätten auch heute, wie schon in Essen, gewinnen können. Ich hatte in der entscheidenden Phase die Chance, das war mein Ball, den darf ich nie verwerfen“, haderte Kian Schwarzer. Die Niederlage aber konnte auch Kreisläufer Freddy Stüber nicht fassen oder wirklich erklären: „28 Tore - damit kann man eigentlich leben. Aber in der entscheidenden Phase tun wir uns im Angriff schwer, machen zwei technische Fehler, haben zwei Fehlwürfe. Dann ist die Halle da und man sieht, warum die daheim ungeschlagen sind. Wir haben bis kurz vor Schluss unser bestes Auswärtsspiel gemacht, sind jetzt aber nur um eine Erfahrung, aber nicht um Punkte reicher.“

Wohlrab „mega geknickt“

„Hüttenberg war die etwas glücklichere Mannschaft“, sagte Johannes Wohlrab nach der Niederlage. „Ich bin wirklich mega geknickt, die Niederlage war absolut unnötig“, sagte der Eulen-Trainer, der auch „ein paar externe Faktoren“ für die Niederlage verantwortlich machte, dem Schiedsrichtergespann mit Blick auf die Zeitstrafen (1:4 plus Rot für Haider) anlastete „nicht mit der gleichen Linie unterwegs gewesen zu sein“. Wohlrab: „Wir hätten hier mindestens einen Punkt verdient gehabt, eher zwei …“

Fotos: TV Hüttenberg