31 : 27
(11 : 13)

Die Eulen Ludwigshafen

Grupe (Urbič bei Siebenmetern 36., 51., 57.) - Klein (4), Trost, Raguse (6) - Falk (6), Schwarzer (10/5) - Haider (3) - Meyer-Siebert, Leun, Manfeldt-Hansen, Eisel (1), Bergner (1), Ilic - Nicht eingesetzt: Herbel

TuS Vinnhorst

Hannemann (Kristoferssen bei Siebenmetern 45., 55.) - Hild (3), Kolodziej (4/1), Siegler (5) - Buntic (1), Gertges - Timm (1) – Mazic (1), Ruddat (2), Durmaz, Müßner, Lungela (5/3), Schröder (2), Mileta (3)
Spielverlauf: 1:0 (2. Minute), 2:3 (9.), 4:3 (12.), 4:4 (13.), 7:7 (21.), 10:10 (27.), 11:11 (28.), 11:13 (Halbzeit), 11:14 (31.), 14:16 (33.), 15:17 (35.), 17:17 (37.), 18:18 (39.), 20:18 (42.), 21:20 (44.), 23:20 (47.), 24:21 (48.), 26:23 (54.), 28:24 (57.), 30:26 (59.), 31:27 (Ende)
Siebenmeter: 6/5 - 5/4
Rote Karten: Durmaz (27.)
Zeitstrafen: 5/6
Zuschauer: 1495
Schiedsrichter: Dinges/Schmack

Heimsieg zum Saisonauftakt

05.09.2023 10:18 // hk

1495 Zuschauer sehen am Montagabend den 31:27 (11:13)-Heimsieg der Eulen Ludwigshafen gegen TuS Vinnhorst. Die tolle Atmosphäre bei dem spannenden Kampfspiel begeistert vor allem auch die Neuzugänge. „Bombastisch“, schwärmt Mex Raguse.

Pausenführung für den Gast

Zur Halbzeit führt der Gast aus Vinnhorst mit zwei Toren: 13:11. Das ist auch ein Verdienst des ehemaligen Eulen-Schlussmanns Stefan Hanemann, der sieben Würfe abwehrt, einen Siebenmeter von Kian Schwarzer pariert. Der Linksaußen ist mit fünf Treffern bester Eulen-Werfer vor der Pause, am Ende hat er zehn Treffer auf dem Konto. Dass er aber auch vier Würfe vergeigt, nervt den extrem selbstkritischen Neuzugang. Auf der Tribüne sitzt Papa Christian, Weltmeister 2007. Er darf zufrieden sein. Und auch ein bisschen stolz! Eulen-Keeper Mats Grupe kommt in den ersten 30 Minuten auch auf sieben Paraden, zweimal aber nutzen die Gäste abgewehrte Bälle im Nachschuss. Die Eulen tun sich schwer gegen die gut organisierte, knallharte Deckung, zumal Schwarzer und Falk Aluminium treffen. Mex Raguse eröffnet nach 62 Sekunden den Torreigen, Vinnhorst ist zunächst gut auf den Halblinken eingestellt, durchkreuzt auch den Plan Raguses über den Kreis zum Ziel zu kommen durch konsequentes, hellwaches Verteidigen (5.), dann pariert Hanemann nach Raguses Zuspiel gegen Max Haider (8.). Als der Kapitän auf die Strafbank muss, kommt Tom Bergner zum ersten Pflichtspieleinsatz für die Eulen (12.). Er bereichert die Mannschaft nach langer Verletzungspause bei seinem Comeback mit Wucht und Konsequenz, erarbeitet zwei Siebenmeter, macht ein Tor. Weil Jannek Klein, hart attackiert, zunächst im Abschluss ohne Erfolg bleibt, lässt ihn Coach Wohlrab auf der Bank durchatmen, und bringt erstmals den coolen Finn Leun (14.). Alex Falk (11.) und Kian Schwarzer (16.) scheitern am Torgestänge, Hanemann pariert Schwarzers Siebenmeter (14.) und Matthias Hild sorgt mit dem 5:4 für die erste Führung des Aufsteigers (16.). Nach rüdem Foul an Klein sieht Tolga Durmaz drei Minuten vor der Pause Rot, unbeeindruckt davon aber führt Vinnhorst zur Halbzeit 13:11.

Schattenmann „Sebi“ Trost

Nach dem Seitenwechsel schafft es der Gast immer weniger, immer seltener die Kreise von Mex Raguse einzuengen. Er trifft (6 von 9), er führt Regie und bringt vor allem immer wieder Schwarzer ins Spiel. Aus dem Spiel nehmen die Eulen ab Minute 36 TuS-Regisseur Falk Kolodziej, als Eulen-Coach Joh Wohlrab in der Abwehr auf 5:1 umstellt und „Sebi“ Trost auf den Spielmacher der Gäste ansetzt. Der Schachzug geht auf: Schattenmann Trost stellt Kolodziej in den Schatten, das Spiel der Eulen gewinnt nun auch im Abschluss an Qualität. Jannek Klein, immer wieder hart attackiert, lässt sich nicht zermürben und macht seine Tore (4 von 8). In der 39. Minute trifft auch der Kapitän erstmals: Max Haider sorgt für das 18:18 und wird zu einem entscheidenden Faktor für die Wende (3 von 5). Zu der trägt auch Žiga Urbič bei, der in der 36. Minute auf die Platte beordert wird und beim Stand von 16:17 einen Siebenmeter Kolodziejs abwehrt. „Žiga kommt und hält einen ganz wichtigen Siebenmeter“, lobt Trainer Wohlrab. Er hatte am Vortag seinem „Bauchgefühl“ nachgegeben und Grupe ins Tor gestellt. Der dankt es mit 14 Paraden. Alex Falk (6 von 8) holt 20 Minuten vor dem Ende die die Führung zurück: 19:18. Sensationell Haiders Abschluss zum 20:18, der mit langem Arm doch noch zum Wurf kommt. Dazu kommen die Paraden von Mats Grupe, der in der 41. Minute klasse gegen den freien Marko Buntic hält. Und die Eulen haben in dieser Phase auch das nötige Spielglück, so bei Lungelas Lattenschuss in der 43. Minute. Mit Teufelskerl Grupe im Rücken gelingt die Absetzbewegung: 23:20 durch Raguse nach perfektem Klein-Pass in der 47. Minute, nach 48 Minuten heißt es 24:21 durch Schwarzer, den Raguse gekonnt in Szene setzt.

Starker Mats Grupe

„Wir haben das Spiel in der zweiten Halbzeit in der Abwehr verloren“, bilanziert Davor Dominikovic, der Trainer der Gäste, der die „individuelle Qualität“ als ausschlaggebend für den Erfolg der Eulen erachtet und Mats Grupe als einen entscheidenden Faktor für den Heimsieg der Ludwigshafener ausmacht. „Wir haben uns in der ersten Halbzeit im Abschluss schwergetan. Wenn wir dann ins Laufen kommen, wird’s für jede Abwehr schwer“, sagt Grupe, der sich von der eigenen Abwehr super unterstützt sah und 14 Paraden hatte. „Die Atmosphäre - vor allem in der zweiten Halbzeit - war bombastisch“, schwärmt Mex Raguse, der sich als Top-Verstärkung präsentiert. „In der ersten Halbzeit haben wir zu viele Bälle verworfen“, sagt Raguse. „Ich habe gesagt, schaltet den Kopf aus, gebt Vollgas“, unterstreicht der nach dem Heimsieg erleichterte neue Trainer, der den Schlüssel zum Erfolg in der Umstellung auf 5:1 sieht, als Trost dem Spiel der Gäste quasi den Stecker zog.

Sonderlob für die Neuen

Ein Sonderlob für alle Neuen hatte Kapitän Haider parat. „Wir haben in der Vorbereitung sieben Wochen erzählt was hier abgeht“, sagte Haider. Am Montagabend nun haben sie alle gesehen, warum die Ebert-Halle Ebert-Hölle heißt. Begeistert von der Stimmung zeigte sich auch Tom Berger, das personifizierte Kämpferherz. Dass alle Neuen so stark spielten, dass der junge Mihailo Ilic sich so gut einfügte, nannte Haider „vom Kopf her eine große mentale Leistung“. Die wird auch am Sonntag (17 Uhr) gefordert sein. Dann gastieren die Eulen beim Aufstiegsaspiranten SG BBM Bietigheim.

Fotos: Harry Reis

Video der Pressekonferenz nach dem Spiel