Des Trainers klare Ansage: Arbeiten, arbeiten!

15.08.2022 10:49 // hk

Die Eulen Ludwigshafen haben beim 23. Sparkassen-Cup alle drei Spiele verloren. In der Partie um Platz sieben unterlagen sie am Sonntag dem gastgebenden Zweitliga-Rivalen ThSV Eisenach 22:29 (12:19). Tröstlich: Nach schwachem Start - 2:7 nach elf Minuten und dem Einbruch nach dem 7:9 in der 16. Minute – endete die zweite Halbzeit unentschieden (10:10). Das Endspiel des Turniers, das in Bad Hersfeld, Gensungen und am Finaltag in Eisenach ausgetragen wurde, gewann MT Melsungen 27:25 gegen TSV Hannover-Burgdorf. Dritter wurde TBV Lemgo-Lippe, im „kleinen Finale“ mit 36:28 gegen HC Elbflorenz Dresden erfolgreich. Das Spiel um Platz 5 entschied der HC Erlangen nach Siebenmeterschießen gegen den VfL Gummersbach für sich.

Salger mit guter Quote

Die Eulen vermochten auch am letzten Turniertag den Ausfall der Stammkräfte Pascal Durak, Max Haider, Christian Klimek, Julius Meyer-Siebert und Jan Remmlinger nicht wettzumachen. Stefan Salger kam nach seiner Rückenverletzung erst nach 42 Minuten für Jannek Klein, der auf gutem Weg ist. Salger warf fünfmal, traf viermal. Eisenach, Aufstiegs-Geheimtipp, setzte sich nach dem 11:8 (20.) bis zur Pause auf 19:12 ab. Die Eulen hatten in den ersten 30 Minuten nur eine Parade. Das wurde nach 37 Minuten besser: Žiga Urbič wehrte sieben Bälle ab. „Das war zu wenig“, konstatierte Žiga Urbič nach der deutlichen Niederlage. „Wir haben unser Level nicht erreicht. Wir müssen jeden Tag fokussiert arbeiten, trainieren, um unser Ziel zu erreichen“, sagte der Torhüter.

Zwei Gänge hochschalten

„Wir hatten uns mannschaftsintern vorgenommen, am Ende des Spiels kaputt zu sein. Diese Einstellung war da! Wir haben auch einige Dinge mit Weitsicht angezettelt, probiert …“, sagte Trainer Michel Abt schon mit Blick auf das Duell um Punkte im September in Eisenach. „In der zweiten Halbzeit belohnen wir uns oft nicht in der Abwehr. In der Summe haben wir nicht genug Paraden. Wir dürfen jetzt im Training nicht drosseln, sondern müssen eher zwei Gänge hochschalten“, sagt der Coach, der im Auftritt nächsten Samstag (18.30 Uhr) beim Jubiläum der TG Waldsee gegen den Zweitliga-Rivalen SG BBM Bietigheim die Generalprobe vor der 1. Runde im DKB-Pokal in Pforzheim sieht.

Happiger Saisonstart

„Wir haben ein ganz, ganz schwieriges Auftaktprogramm, da dürfen wir nicht gleich in einen Krisenmodus verfallen“, sagt Michel Abt, der darauf setzt „Aufbruchstimmung“ erzeugen zu können. In der Tat: Das Programm ist gleich happig! Zum Start kommt Bundesliga-Absteiger HBW Balingen-Weilstetten, dann folgen die Auswärtsaufgaben in Eisenach, Potsdam und Bietigheim.

Lob für Jannek Klein

Freude bereitet hat dem Trainer Jannek Klein auf halbrechts, der sich nach zwei Meniskusoperationen und einem halben Jahr Pause gut in Schuss zeigt. Klein geht voran! Mit Lion Zacharias, 19 Jahre junge Leihgabe der Rhein-Neckar Löwen, haben die Eulen einen guten Siebenmeterschützen dazu gewonnen, der drei seiner vier Siebener nutzte. Zacharias‘ Talent ist deutlich erkennbar, die wenigen Minuten als Linksaußen nutzte Zacharias zur Eigenwerbung. Kollege Enes Keskic hatte sich formverbessert gezeigt, vor allem anfangs hellwach in der Deckung gearbeitet und seine drei Chancen genutzt. Der ThSV Eisenach, mit 2:10-Punkten in die letzte Saison gestartet, wechselte dann den Trainer: Misha Kaufmann übernahm und wurde nach sensationellen 45:19-Punkten und Platz drei in Liga zwei als Erfolgstrainer gefeiert. „Das System Kaufmann“ soll auch in der neuen Runde fruchten.

Handball ist auch Kopfsache

„Wir wollten auf jeden Fall alles auf dem Feld lassen, schnell nach vorne und nach hinten spielen, wir wollten alles rauspowern. Wir haben uns aber gegen die unangenehme 5:1-Abwehr der Eisenacher schwergetan, hatten ein paar technische Fehler. Das tut schon weh, geht einem durch den Kopf. Dann fehlen schon mal fünf Prozent“, ließ Sebastian Trost die 60 Minuten Revue passieren. In der zweiten Halbzeit sah er das Spiel der eigenen Mannschaft auch durch das bessere Zusammenwirken von Block und Torhüter verbessert. Auch Trost war schwer ins Spiel gekommen, zeigte nach dem Wechsel aber auch im Angriff, dass er spielerische Lösungen zu finden weiß und warf dann auch zwei blitzsaubere Tore.

Fan-Bus rollt nach Eisenach

Auf Wiedersehen in Eisenach heißt es am 10. September. Dann gastieren die Eulen im ersten Auswärtsspiel 2022/23 in der Stadt unterhalb der Wartburg. Dann rollt auch der Fan-Bus aus Ludwigshafen an. Dass der voll werden wird, freut Peter Ackermann, den beherzten Vorsitzenden des Fan-Clubs Rheintal-Eulen #17, wie Bolle.

Statistik
ThSV Eisenach: Töpfer (26. Jepsen bei einem Siebenmeter, 31. - 44.) - Saul (4), Ulshöfer (1), Grgic (1) - Tokic (1), Snjader (2) - Walz (1) – Schneibel (2), Hangstein (12/4), Weyhrauch, Meyer, Reichmuth (1), Sousa (2), Donker, Hübke, Krauß (2), Marquardt

Eulen Ludwigshafen: Ašanin (23. Urbič) - Klein (2), Neuhaus (2), Eisel (2) - Falk (2), Keskic (3) - Manfeldt Hansen – Trost (2), Zacharias (4/3), Bührer (1), Friedmann, Salger (4)

Spielverlauf: 2:0 (2. Minute), 7:2 (11.), 7:5 (14.), 9:7 (17.), 11:8 (20.), 15:8 (23.), 18:11 (29.), 19:12 (Halbzeit), 20:14 (35.), 22:15 (40.), 23:17 (44.), 28:20 (57.), 29:22 (Ende) - Siebenmeter: 4/4 - 5/3 - Zeitstrafen: 6/4 - Zuschauer: 400 - Schiedsrichter: Hurst/Krag (Berlin/Frankfurt).