Das wahre Gesicht zeigen

27.11.2020 08:00 // hk

Neues Spiel, neues Glück? Darauf baut, darauf setzt Gunnar Dietrich, der Kapitän der Eulen. Der Ludwigshafener Handball-Bundesligist trifft am Samstag (18.30 Uhr) in der Friedrich-Ebert-Halle auf GWD Minden. Thomas Hörath (Zirndorf) und Timo Hofmann (Bamberg) leiten die Partie, Sky überträgt live. Der Gast hat infolge der Corona-Pandemie erst sechs Spiele austragen können und hat 3:9 Punkte auf dem Konto. Die Eulen haben 3:15 Punkte. Die zweiwöchige Quarantäne des GWD-Teams endete am Mittwoch, bereits seit vergangenen Samstag konnte Frank Carstens mir seiner Mannschaft wieder trainieren.

Kein billiges Alibi suchen

Die 11:29-Schlappe in Wetzlar hat den Eulen sehr weh getan. Das war nicht nur eine Niederlage, das war blamabel, das war ein Tiefschlag, der nachwirkte. Die Erwartungshaltung von Trainer Ben Matschke an seine Jungs am Samstag ist eindeutig: „Aufstehen! Und stehen bleiben!“ Die Videoanalyse nach Wetzlar – das war aus Eulen-Sicht ein Horrorfilm in zwei Akten! „Das war eine Leistung, die den Eulen ganz und gar nicht gerecht worden ist“, sagt Kapitän Dietrich. Dass die gut gestartete Mannschaft nach dem Rückstand ab- und eingebrochen ist, will Gunnar Dietrich nicht auf die Stunden vor dem Spiel entflammte Diskussion um die Spielstätte Ebert-Halle festmachen, die Unruhe nicht als Alibi für ein fast kollektives Versagen heranziehen. „Ich glaube nicht, dass die Debatten um die Halle etwas mit der Niederlage zu tun hatte, da würden wir es uns zu einfach machen“, betont der Spielführer. Schwer erklärbar aber auch für den Routinier, wieso das Team nach dem starken Start, nach der 3:0-und 4:2-Führung, dermaßen einbrechen konnte. „Wir haben dann alle einen Schritt weniger in der Abwehr gemacht, nicht mehr richtig verschoben, im Angriff nicht mehr die richtigen Lösungen gefunden, freie Chancen nicht genutzt, dann kamen die technischen Fehler dazu und Wetzlar zu einfachen Toren“, sagt der 34 Jahre alte Kapitän. „Diese Niederlage war schwer zu verdauen. Gut, dass wir das Wochenende hatten, um das zu verarbeiten. Wir wollen den Fokus nach der Analyse auf Minden legen“, betont der Halblinke. Dass die Eulen zumindest auch die drei Dezember-Heimspiele in der Ebert-Halle austragen können, registriert Dietrich „mit Erleichterung“. „Dann muss man sehen, wie es im neuen Jahr weiter geht …“, orakelt der Abwehrchef. Den Gegner kennt er, um die Qualität von Rambo, Meister und Kollegen weiß er. Dietrich: „Wir müssen aber auch Punkte holen. Und Minden ist ein Gegner, gegen den das möglich ist, wenn wir alles investieren!“

Azat Valiullin ist Papa geworden

Seit Donnerstag hat Ben Matschke mit Ausnahme der beiden Linksaußen Jonathan Scholz (Faserriss in der linken Wade) und Jannik Hofmann (Reha nach schwerer Knieverletzung) den Kader wieder komplett auf der Platte. Rechtsaußen Alexander Falk kommt wohl nach seiner Knieverletzung noch nicht zum Einsatz, im Training aber spielte er in der Abwehr bereits wieder mit, war auch beim Wurftraining zugange. „Das sieht gut aus – ich glaube, er spielt in zwei Wochen wieder“, sagt der Coach. Vater eines Jungen geworden ist diese Woche Azat Valiullin und gut gestimmt wieder ins Training eingestiegen. Das hat auch Falk-Ersatz Daniel Wernig nach ausgestandener Grippe aufgenommen. Gorazd Škof, zuletzt durch eine Knieverletzung merklich behindert, ist wieder fit und seit Donnerstag wieder auf der Platte. Gute Torhüterleistungen – unerlässlich gegen den Gast. „Die erste Sechs ist sehr routiniert. Mit Juri Knorr haben sie einen Shooting-Star, mit Carsten Lichtlein einen sehr routinierten Torwart, der mit Malte Semisch ein starkes Gespann bildet“, urteilt Matschke. Er will am Samstag das wahre Gesicht seiner Mannschaft sehen!