32 : 27
(18 : 11)

Bergischer HC

Rudeck (38. Diedrich) - M‘Bengue (3), Babak (1), Morante Maldonado (6) - Fuchs (5), Massoud (1) - Seesing (2) – Beyer (6/6), Babarskas (2), Wasielewski (2), Vidarsson, Gislason (3), Scholtes (1) – Nicht eingesetzt: Fraatz

Die Eulen Ludwigshafen

Urbič (23. Siebenmeter Grupe, 52. Siebenmeter Knudsen) - Leun (2), Eisel (2), Trost (5) - Falk (2), Schwarzer (5) - Stüber (4) – Ilic (3), Straub, Haider, Schaller (3/3), James, Waldvogel (1) – Nicht eingesetzt: Schwarz
Spielverlauf: 4:0 (4. Minute), 4:1 (4.), 7:1 (8.), 9:3 (12.), 10:7 (16.), 12:9 (20.), 16:10 (27.), 18:11 (Halbzeit), 19:13 (34.), 20:16 (36.), 22:16 (41.), 26:22 (50.), 28:24 (54.), 30:24 (56.), 32:27 (Ende)
Siebenmeter: 6/6 - 3/3
Rote Karten: Ilic (52.)
Zeitstrafen: 2/3
Zuschauer: 2831
Schiedsrichter: Jan Lier/Manuel Lier

Abstieg droht: Eulen knapp über dem Strich

27.04.2025 11:57 // hk

Der Bergische HC macht mit einem 32:27 (18:11)-Heimsieg gegen die Eulen Ludwigshafen in der Uni-Halle Wuppertal den Wiederaufstieg in die Handball-Bundesliga perfekt. Den Eulen indes droht der Absturz in die Drittklassigkeit! Die Mannschaft von Trainer Johannes Wohlrab steht vor den letzten fünf Schicksalsspielen mit 24:34 Punkten auf Platz 16, punktgleich mit dem VfL Hamm-Westfalen, der Platz 17, den ersten Abstiegsplatz belegt. Die Eulen haben eine Tordifferenz von minus 17, Hamm, das am Sonntag 27:32 in Minden verlor, hat eine Tordifferenz von minus 20. Der BHC feiert den direkten Wiederaufstieg, 2831 Zuschauer sorgen in der Uni-Halle Wuppertal für eine entsprechende Kulisse. „Ihr kommt da raus“, gibt Markus Pütz, der den BHC zusammen mit Arnor Thor Gunnarsson als Trainer führt, den Eulen gute Wünsche mit auf den Heimweg in die Pfalz. Die Saison jetzt einfach ausklingen zu lassen ist nicht Anspruch und Selbstverständnis der „Bergischen Löwen“, versichert Pütz: „Wir wollen jedes Spiel gewinnen. Wir wollen jetzt auch Meister werden.“ Den Eulen kann die Ansage im Abstiegskampf helfen; denn der BHC trifft in vier seiner fünf restlichen Spiele auf Mannschaften, die ums sportliche Überleben kämpfen. So spielt der BHC noch in Ferndorf, in Lübeck, gegen Hagen und in Dessau. Für die Eulen geht es am Freitag (20 Uhr) daheim gegen VfL Eintracht Hagen weiter. Am Samstag, 17. Mai (18 Uhr), steht mit großer Fan-Unterstützung die Partie in Coburg an. Am Sonntag, 1. Juni (17 Uhr), sind die Eulen in Dormagen. Das Saisonfinale gegen den TV Hüttenberg ist am Samstag, 7. Juni (18 Uhr), in Ludwigshafen.

Der Appell: Aufgeben ist keine Option!

Kreisläufer Max Haider, der am Samstag seinen 29. Geburtstag feierte, hatte sich diesen Abend gewiss ganz anders vorgestellt. Beim triumphalen 32:23-Hinrundensieg gegen den BHC gab der Kapitän sein Comeback. Er beendet wegen seiner Rückenproblematik im Sommer nach acht Jahren im Eulen-Dress seine Karriere. Das Laufbahnende will er ganz bestimmt nicht als Absteiger erleben. Erstmals im Kader der Eulen war am Samstag Roy James aus dem HLZ-Drittliga-Team. Der 29-Jährige kam in der 18. Minute zu seinem Zweitliga-Kurz-Debüt in der Abwehr. „Die Enttäuschung über die Niederlage sitzt tief – bei uns allen. Aber genau jetzt zeigt sich, wer wirklich zusammensteht. Wir werden kämpfen, noch härter arbeiten und gemeinsam alles dafür geben, um gestärkt zurückzukommen. Aufgeben ist für die Eulen keine Option. Wir brauchen jetzt jeden einzelnen – Mannschaft, Fans und Partner“, appelliert Geschäftsführer Domenico Marinese.

BHC überrollt schlafmützige Eulen

Der BHC startet mit höllischem Tempo und zerlegt die Eulen-Abwehr in den Anfangsminuten: schnelle Beine, klarer Kopf, platzierte Abschlüsse. Die Eulen: kopflos, widerstandslos, harmlos. Nach 41 Sekunden verwandelt Noah Beyer den ersten seiner sechs Siebenmeter: 1:0. Auf der Gegenseite scheitert Sebastian Trost an Torhüter Rudeck, den Gegenzug nutzt Julian Fuchs zum 2:0, Ex-Nationalspieler Djibril M’Bengue lässt mit sattem Sprungwurf das 3:0 folgen. Gerdas Babarskas markiert in der 4. Minute das 4:0, ehe Freddy Stüber nach Trost-Zuspiel das erste Tor für die Gäste gelingt. Sie liegen nach sieben Minuten mit 1:7 zurück, die kleine Fan-Gruppe aus der Pfalz ist geschockt.

Zur Pause klar im Hintertreffen

In der 8. Minute nimmt Johannes Wohlrab die erste Auszeit und stellt um: Alexander Falk wechselt zwischenzeitlich von Rechtsaußen auf halbrechts, seine Position übernimmt Theo Straub. Falk macht es gut, erarbeitet sofort einen Siebenmeter, den Tim Schaller nutzt. Nach der ersten Parade von Žiga Urbič in der 14. Minute kommen die Eulen besser ins Spiel, die Chance auf zwei Tore heranzukommen geben sie aber mehrfach aus der Hand. In der 16. Minute verkürzt Falk, der BHC führt „nur“ noch mit drei Toren (10:7). „Sebi“ Trost trifft die Latte, verkürzt in der 20. Minute auf 9:12 aus Eulen-Sicht. Sein Pass auf Straub aber geht daneben – 13:9 statt 12:10. Es folgt ein zweiter Einbruch: Der BHC setzt sich ab, führt zur Pause quasi uneinholbar 18:11.

Es geht um jedes Tor

„Wir verpennen den Start, liegen 7:1 zurück. Das darf uns nicht passieren! Wir haben in der zweiten Halbzeit nochmal alles reingeworfen. Für uns geht im Abstiegskampf um jedes Tor. Ich bin froh, dass wir uns nicht abschießen gelassen haben“, sagt Alex Falk nach der Niederlage beim Tabellenführer. Die Eulen kämpfen sich immer mal wieder auf vier Tore heran, mehr aber ist nicht drin. Wenn es eng zu werden droht, antwortet der BHC mit seinem Klassepersonal: Eloy Morante Maldonado, der Zweitliga-Torschützenkönig werden kann, trifft siebenmal, er ist der treffsicherste im top besetzten Rückraum. Kaum zu stoppen Rechtsaußen Julian Fuchs mit fünf Treffern. Am Ende heißt es 32:27. Die zweite Halbzeit haben die Eulen quasi 16:14 gewonnen. Ein Zahlenspiel, kein Trost!

Mihailo Ilic trifft und sieht Rot

Stark bei den Eulen ist einer, der mit dieser Explosivität im Abschluss auf der Zielgeraden zu einem Hoffnungsträger wird: Mihailo Ilic. Er trifft mit drei Hammerwürfen zum 20:24, 21:25 und 22:26. Er beweist: Er kann auch Angriff! In der 52. Minute aber sieht das Eigengewächs Rot. „Die Rote Karte war etwas unglücklich“, gesteht Ilic, eine echte Alternative auf Halblinks. „Mihailo hat ein super Spiel gemacht“, schwärmt Kollege Falk, der auch sein Intermezzo auf Halbrechts gut meistert: „Es hat Spaß gemacht. Ich spiele überall da, wo ich der Mannschaft helfen kann, damit wir nicht absteigen. Das erwarte ich auch von jedem von uns!“ Mit seiner Art zielorientiert Handball zu spielen und zu arbeiten, hilft Falk auch ein stückweit die Halbrechts-Problematik zu lösen und Finn Leun auch zu entlasten.

Wohlrab: Wir schaffen es!

„Entscheidend waren die ersten acht Minuten, die haben wir komplett verschlafen. Dann haben wir uns reingekämpft. Schade war die Rote Karte für Mihailo, der im Flow war. Ich dachte da, wir könnten sogar nochmal rankommen. Gut, dass es am Ende nur minus 5 sind. Das Torverhältnis kann im Abstiegskampf entscheidend sein“, sagt Eulen-Trainer Johannes Wohlrab, erleichtert, „dass wir nicht komplett unter die Räder gekommen sind“. „Wir müssen einen kühlen Kopf behalten, die Ruhe bewahren“, erklärt der Coach, der einen Gegner sah, der „wie vor einer Hornisse gestochen startet“. Was nach dem 1:7-Auftaktschock geschah, wie seine Mannschaft dann auftrat, macht dem Trainer Mut: „Die Mannschaft hat Moral gezeigt. Man hat gesehen, dass wir nie aufgeben, dass wir dran glauben! Das ist die Grundvoraussetzung, dass wir es schaffen werden. Davon bin ich zu 100 Prozent überzeugt.“

Um Ergebniskorrektur bemüht

Die Entscheidung Žiga Urbič statt Mats Grupe das Tor hüten zu lassen begründet Joh Wohlrab mit Stärken von Urbič bei freien Würfen. Nach schwachem Start hinter einer Abwehr ohne rechten Zugriff kommt Urbič auf sieben Paraden. Christopher Rudeck und Lukas Diedrich auf der Gegenseite sind mit addiert neun Paraden nur unwesentlich besser. Die Eulen haben bei vier Aluminiumtreffern aber einfach auch zu viel verballert: „Sebi“ Trost 5 von 14, Marc-Robin Eisel, der trotz Verletzung auf die Zähne beißt, für Mannschaft und Verein alles gibt, 2 von 7, Finn Leun 2 von 5. Hilfreich für das Torverhältnis, dass die Eulen bis zum Abpfiff um Ergebniskorrektur bemüht waren: Kian Schwarzer 5 von 5, Freddy Stüber 4 von 5, Mihailo Ilic 3 von 3, Tim Schaller mit drei verwandelten Siebenmeter warten mit guten Quoten auf.

„Das tut weh“

„In der zweiten Halbzeit haben wir gute Ansätze gezeigt, aber leider wieder zu viele individuelle Fehler gemacht. Wie schon in den letzten Spielen haben wir in den entscheidenden Momenten, in denen wir den Anschluss schaffen können, den entscheidenden Schritt verpasst. Das tut weh – aber wir werden uns davon nicht entmutigen lassen. Jetzt heißt es: noch enger zusammenrücken, noch härter arbeiten und den Glauben an uns nicht verlieren. Wir geben nicht auf“, betont Geschäftsführer Marinese.

Fotos: Bergischer HC

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