„Wir wollen besser spielen“

02.03.2021 10:00 // hk

Da kommt ein Bundesliga-Schwergewicht: Am Donnerstag (19 Uhr) treffen die Eulen Ludwigshafen in der Friedrich-Ebert-Halle auf die HSG Wetzlar. Die künftige Mannschaft von Eulen-Coach Ben Matschke hat das Hinspiel 29:11 gewonnen. Sky überträgt die Partie live, die von den Brüdern Christian und Fabian vom Dorff aus Kaarst geleitet wird. Matschke weiß bis auf Jannik Hofmann, der nach seiner schweren Knieverletzung noch im Aufbautraining ist, den kompletten Kader zur Verfügung. Die HSG Wetzlar ist Tabellenachter mit 20:16 Punkten. Die Eulen belegen Rang 18 mit 8:28 Punkten.

Es geht um Konstanz

Die jüngste 25:26-Niederlage im „Vier-Punkte-Spiel“ gegen TuSEM Essen hatte Tiefschlag-Wirkung und bedurfte sorgfältiger Aufarbeitung und auch der Seelenmassage. Diese Niederlage in einem Schlüsselspiel im „Klassenkampf“ hat Spuren hinterlassen, weiß Matschke. „Das Spiel nervt. Wir wollten gewinnen, da war die Fallhöhe schon groß“, sagt der Coach. Die guten Trainingsleistungen in den Tagen vor dem so wichtigen Heimspiel vermochte sein Team gegen die Essener nicht auf die Platte zu bringen. Die 11:29-Demütigung aus dem Hinspiel in Wetzlar spielt nach Matschkes Auffassung am Donnerstag aber keine Rolle. „Man muss auch die Umstände mit einrechnen …“, sagt der Coach beim Blick zurück. Just am Spieltag war publik geworden, dass die Ebert-Halle Impfzentrum werden sollte und die Eulen heimatlos zu werden drohten. Da kam Unruhe auf. Plötzlich war ein Spiel nur noch Nebensache und nach dem Rückstand brachen alle Dämme. Zum Glück kam es dann mit der Halle doch ganz anders, die Eulen sind weiter in der Ebert-Halle daheim! „Wir wollen besser spielen. Da geht es um Konstanz“, betont der Trainer vor der kniffligen Hausaufgabe.

Homogenes Gäste-Team

Vor der HSG, seit 2012 von Kai Wandschneider trainiert, haben die Eulen Respekt. „Das ist eine noch immer relativ junge Mannschaft mit vielen Spielern im ,Mittelalter‘, eine Mannschaft, die noch immer in einem Entwicklungsprozess ist. Sie ist sehr ausgeglichen besetzt und sehr homogen“, urteilt Ben Matschke. „Und wenn ein Klassetorwart wie Till Klimpke mal keinen so guten Tag erwischt, kommt eben Tibor Ivanisevic“, weiß der Eulen-Coach. So war das auch zuletzt gegen HC Erlangen, als Wetzlar schon 12:19 zurück lag und beim 28:28 noch einen Punkt holte. Da spielte die HSG mit großer Moral dann doch noch ihre Klasse aus. Matschke zieht den Hut vor Rechtsaußen Kristian Björnsen, weiß um das Mentalitätsmonster Anton Lindskog, den es im Sommer nach Flensburg zieht. In Linksaußen Maximilian Holst hat die HSG einen exzellenten Siebenmeterschützen im Team. Der Rückraum besitzt Torhunger: Olle Schefvert Forsell, Lenny Rubin, Magnus Fredriksen oder Stefan Cavor stehen für Torgefahr. Der Norweger Fredriksen ist als Regisseur eine gesetzte Größe und macht es dem 2019 von den Eulen zur HSG gewechselten Alexander Feld schwer, Spielanteile zu bekommen.

Niederlage aufgearbeitet

Respekt ja, Angst nein! Dies der Auftrag an die Mannschaft um Kapitän Gunnar Dietrich. „Es geht um das Wie! Es geht darum, wie wir uns präsentieren, wie wir das Spiel angehen“, betont Ben Matschke. Mit dem Druck, mit der Favoritenrolle in der Partie gegen TuSEM, wussten die Eulen nicht umzugehen. Das hat sich gerächt. Das ist aufgearbeitet und verarbeitet.