Unsere Hallensprecher

10.10.2020 10:00 // kk

Wenn kurz vor dem Spiel die Halle dunkel wird, begrüßt Thomas Stüber gewohnt lautstark Mannschaft und Eulen-Fans mit den Worten: Hier ist Ludwigshafen… Hier ist die Eberthölle… UND WIR SIND DIE EULEN!!!

Nervös ist „Stübi“, wie er von den meisten Fans genannt wird, dabei aber nicht, im Gegenteil. „Es ist einfach ein geiles Gefühl, wenn man die Rote Wand hinter sich weiß, auch wenn es gegen die Rhein-Neckar Löwen leider nur 500 waren.“

Auch aus dem Radio werden viele Thomas Stüber kennen, denn hauptberuflich ist der 27-jährige Studioleiter Rhein-Neckar Pfalz im Standort Ludwigshafen bei unserem Medien Partner RPR1. Erste Handballerfahrungen aushilfsweise als Hallensprecher sammelte Thomas bereits 2014 in der 2. Handballbundesliga der Frauen bei den Trierer Miezen. Als Sportreporter für RPR1 ist er u.a. beim Fußballbundesligisten Mainz 05 aktiv und auch beim 1. FC Kaiserslautern, SV Sandhausen und den Adlern Mannheim.

Als er nach Ludwigshafen kam, kannte er die Eulen noch nicht, das hat sich dann aber sehr schnell geändert. „Ich habe die ersten Spiele in der Eberthalle gesehen und es war einfach schön. Die Stimmung, klein aber laut, das ist einfach toll und dazu kommt noch diese familiäre Atmosphäre“, erzählt uns Thomas und man merkt ihm seine Begeisterung und die absolute Identifikation mit „seinen“ Eulen an. Zu Beginn seiner Tätigkeit hat er das Eulen-Fan-Radio moderiert und kommentiert und war spätestens seit diesem Zeitpunkt eine echte Eule.

Als Hallensprecher hat Thomas Stüber 2017 begonnen, als er zunächst ausgeholfen und für Thomas Repp die Urlaubsvertretung übernommen hat. In der Saison 2018/2019 half er kurz vor Saisonende in einer sportlich eigentlich aussichtslosen Situation bei zwei Spielen, die gewonnen, bzw. nicht verloren wurden, erneut aus, war beim Derby-Sieg in der SAP Arena mit dabei, ebenso beim Wunder 2.0 und bekam so als Glücksbringer Maskottchen-Status bei den Eulen. Das war auch Kai Dippe aufgefallen, der Thomas direkt als zweiten Sprecher ins Spiel brachte und der seit der letzten Saison das Hallensprecher-Duo mit Thomas Repp bildet. Wenn beide bei den Heimspielen in der Eberthalle dabei sind, wechseln sie sich unten auf der Platte ab, aber wenn z.B. die Familie von Thomas dabei ist, die in der Umgebung von Trier wohnt und deshalb selten vorkommt, ist es kein Problem für die beiden, die Rollenverteilung kurzfristig zu tauschen. Auch die Pressekonferenzen und der Fan-Talk werden regelmäßig im Wechsel moderiert.

Stübi kann natürlich auch von einer kleinen Panne direkt bei seinem ersten Spiel berichten, bei dem er ausgeholfen hat, weil Thomas Repp im Urlaub war: „Damals war der Ablauf noch etwas anders, den ich aber leider falsch verstanden habe. Erst sollten die Aufstellungen vorgelesen werden, die Spieler gefeiert und danach kommen alle zusammen in die Halle. Ich hatte verstanden, dass ich einen Namen vorlese und der Spieler rauskommt. Ich stehe alleine unten, die Halle stockdunkel, Spotlight auf mich und ich brülle den Namen von Gunnar Dietrich ins Mikro, aber er kam nicht und sollte auch nicht kommen. Ich habe flehende Blicke nach oben zur Technik geworfen und Gott sei der Dank hat der Kollege schnell geschaltet und weiter gemacht.“

Auch Thomas Stüber ist mit gemischten Gefühlen in die neue Saison gegangen, war aber begeistert vom Derby gegen die Rhein-Neckar Löwen und seinem ersten Einsatz als Hallensprecher seit mehr als einem halben Jahr Zwangspause: „Es ist schade und bitter für die Eulen und natürlich auch uns, dass bei einem Spiel, wo man wahrscheinlich 5.000 Karten verkaufen könnte, nur 500 Zuschauer in die Halle durften, denn gerade unsere Fans sind immer ein riesiger Faktor, die wichtige Impulse von außen setzen und mit der Atmosphäre ein Spiel drehen können. Schon wenn ich vor dem Spiel die Aufstellung vorlese merke ich den positiven Druck, den sie ausüben können. Und es war unfassbar, dass die 500 Fans Lärm und Stimmung für 2.000 gemacht haben. Ein Beleg dafür ist, dass auch ich jetzt nach dem Spiel heiser bin. Es war wirklich der helle Wahnsinn. Von mir geht ein riesiges Kompliment an die Fans, die dabei gewesen sind, denn sie haben eine nur zu 20 Prozent gefüllte Eberthalle zur ausverkauften Eberthölle gemacht. Genau so wichtig war aber, dass sich alle diszipliniert verhalten und an die Vorgaben gehalten haben. Auch wenn das Spiel verloren wurde, bin ich dankbar, dass ich dabei sein durfte.“

Mannschaft und Eulen-Fans freuen sich weiterhin auf Spiele mit „Stübi“, seine vertraut lautstarke Stimme und viele weitere gemeinsame Momente in der Eberthölle.