Interview mit Philipp Grimm

24.10.2018 17:43 //

In der spielfreien Zeit haben wir mit unserem Teammanager Philipp Grimm ein kurzes Interview geführt. Grimm, der als Linksaußen zehn Jahre das Trikot der Eulen trug, spricht über die personelle Situation, die kommenden Spiele sowie die herausragende Leistung der Fans.


Philipp, wie bewertest du die aktuelle Situation der Mannschaft?

Aufgrund der angespannten Personalsituation, mit vier von sieben verletzten Rückraumspielern, sind wir im Moment sehr dünn besetzt. Diese Miesere muss in diesem Ausmaß aktuell kein anderer Bundesligist verarbeiten. Dadurch ist unsere Stellung nicht optimal. Die Tabelle mag nun anders aussehen, doch wir sind voll im Soll, denn wir hatten noch keine Partie, die wir gewinnen mussten. Mit etwas mehr Matchglück und Kaltschnäuzigkeit hätten wir, beispielsweise in Minden oder gegen die Füchse aus Berlin, den einen oder anderen Punkt mitnehmen können. Doch das wären Bonuspunkte gewesen. Hier ist es unser Ziel, in der Zukunft zuzugreifen und auch diese Zähler mitzunehmen. Ich sehe uns da auf einem guten Weg.

Wie ist die Stimmung in der Mannschaft und wie gehen die verletzten Spieler mit der Situation um?

Die Stimmung ist nach wie vor super, sie wurde sogar noch intensiver. Die verletzten Spieler waren natürlich zunächst ernüchtert, so ein Ausfall trifft selbstredend sehr hart. Doch sie wollen dem Team unbedingt helfen: Azat beispielsweise will, so schnell es geht, wieder zurück auf die Platte. Doch hier hilft falscher Aktionismus nicht, wir müssen den Jungs die Zeit geben, sich zu erholen. Ich bin guter Dinge, dass die Verletzten positiv an die Sache gehen und sich beispielsweise im Kraftraum physisch weiterentwickeln können. Durch diese sehr schwierige Situation ist der Zusammenhalt noch stärker geworden. Und genau das ist unser großes Plus!

Nächste Woche kommt Bietigheim, dann folgt das nächste Heimspiel gegen Leipzig. Wie sind deine Erwartungen?

Gegen Bietigheim ist es wahrscheinlich die einzige Partie, in der wir nicht Underdog sind - zuhause müssen wir das Spiel gewinnen. Wenn ich mir die Entwicklung der Jungs anschaue, bin ich mir sicher, dass wir die ersten zwei Punkte in der Eberthölle behalten. Leipzig sehe ich zu Unrecht im unteren Teil der Tabelle. Doch auch dort sind die Verletzungssorgen aktuell groß. Dennoch sehe ich für unsere Jungs eine gute Chance, auch hier zu punkten. Einen riesigen Anteil daran werden unsere Fans haben. Ich habe schon in meiner aktiven Zeit bewundert, wie außergewöhnlich die Unterstützung war. Die letzten zwei Bundesliga-Jahre haben gezeigt, dass wir, gerade auswärts, eine einmalige Unterstützung haben! Wir konnten uns den Namen Eberthölle verdienen, diese Stimmung müssen wir jetzt beibehalten. Denn das sind die 1-2%, die am Ende über knappe Begegnungen, wie beim Spiel in Lemgo, entscheiden.

Warum schaffen die Eulen am Ende der Saison das „Wunder 2.0“?

Jeder Spieler ist bereit, sich für den anderen einzusetzen und würde sofort in die Breche springen. Ich sehe bei jedem Einzelnen noch enormes Entwicklungspotential. Von manchen Spielern erwarte ich einen großen Sprung. Ich bin mir sicher, dass wir nach der Winterpause stärker zurückkommen und dann die Punkte holen werden, die wir zum Klassenerhalt brauchen. Die Typen, die unserer Mannschaft ihren Charakter verleihen, werden sich das nicht nehmen lassen, denn sie haben es sich verdient, ein weiteres Jahr erstklassig zu spielen.