Als Mann des Abends gefeiert, vom eigenen Trainer als „überragender Spieler mit grandioser Wurfquote“ gelobt, durfte Alexander Falk den 34:31 (16:16)-Sieg vor 2270 Zuschauern gegen den TV Hüttenberg besonders genießen. Der Rechtsaußen machte 12 Tore bei 14 Würfen, das 29:25 acht Minuten vor dem Ende gelang ihm nach genialem Zuspiel Pascal Bührers vom Kreis. Überaus treffsicher mit einer 100-Prozent-Quote: Max Haider. Der Kapitän warf achtmal und traf achtmal. Megastark!
Der siebte Feldspieler wirkt
Fünf Kopflos-Minuten machte Hüttenbergs Trainer Johannes Wohlrab für die Niederlage verantwortlich. „In der ersten Halbzeit haben wir ein richtig gutes Spiel gemacht. Die Eulen haben in den ersten zehn Minuten kaum Lösungen gefunden“, bilanzierte der TVH-Coach, hoch zufrieden mit der lange wirkungsvollen 3-2-1-Abwehr. Seine Sieben sah der Hüttenberger Trainer „in der zweiten Halbzeit fünf Minuten ein bisschen kopflos“ und monierte die vielen Gegentreffer über die Außen: „Das war spielentscheidend.“ Von einem Spiel von „zwei Mannschaften auf Augenhöhe“ sprach Eulen-Trainer Michel Abt, zufrieden, dass die Eulen wieder über 30 Tore erzielten. „Wir hatten immer Lösungen“, befand Abt und freute sich, „dass unsere Waffe mit dem siebten Feldspieler“ wieder griff.

16:16 zur Pause
Die erste Halbzeit war wie eine Blaupause des Hinspiels: Die kernige, offensive Abwehr der Hüttenberger ließ die Eulen bisweilen regelrecht abprallen. Im Umkehrschluss dauerte es bis zur 15. Minute, ehe Matej Ašanin einen ersten Wurf der Gäste parierte. Der TVH führte zu dem Zeitpunkt 9:7. In Niklas Theiß und Hendrik Schreiber wussten die Hüttenberger abschlusssicheres Rückraum-Personal auf der Platte. Beim Stand von 13:12 für die Mittelhessen scheiterte Lion Zacharias mit seinem Siebenmeter am eingewechselten Finn Rüspeler. Wohl brachte Max Haider die Eulen eine Minute vor Ende der ersten Halbzeit nach Top-Zuspiel Pascal Bührers auf 14:15 heran, doch Alex Falk leistete sich dann einen ersten Fehlwurf. Das nutzte Routinier Timm Schneider auf der Gegenseite: 16:14. Aber die Eulen hatten Antworten: Haider verkürzte nach Zuspiel von Jannek Klein, Falk egalisierte im Gegenstoß. Der fünfte Treffer bei sechs Versuchen – 16:16. Es folgte Ašanins fünfte Parade.
Žiga Urbič hält und trifft
Weit wirkungsvoller als Jung-Spielmacher Ian Weber zeigte sich der treffsichere Alt-Meister Timm Schneider. Es blieb eine enge Partie, in der Matej Ašanin wohl in der 33. Minuten einen Siebenmeter Webers abwehrte, aber drei Minuten später den Platz zwischen den Pfosten für Žiga Urbič räumte, der sofort eine Parade hatte. Nach Foul an Haider aber donnerte Marc-Robin Eisel den Siebenmeter an die Latte. Den Fehlschuss beantwortete der Gast mit dem 20:19 durch David Kuntscher. Letztmals beim 21:20 durch Weber in der 41. Minute führte der TVH, dann sorgte vor allem der wild entschlossene Max Haider, ganz Kapitän, für die Wende: 21:21 Haider nach genialem Pass von Sebastian Trost, der selbst ohne Fortune im Abschluss blieb (drei von elf). Kurz drauf - Siebenmeter auf der Gegenseite, Kuntscher geht zum Strich, Ašanin kommt und pariert. Haiders Doppelschlag verschafft Luft – 22:21, 23:21. In der 46. Minute nutzt Žiga Urbič die Chance, trifft ins verwaiste Hüttenberger Tor: 25:22. Dann das Duell der Nummer 97 (Urbič) gegen die Nummer 97 (Kuntscher): Urbič pariert, Michel Abt forciert die Offensive mit dem Einsatz des siebten Feldspielers, zumeist mit Kasper Manfeldt Hansen als zweitem Kreisläufer neben Haider. Und Falk trifft nach Belieben, klasse eingesetzt zumeist von Bührer, Trost und Jannek Klein, der mit couragierten Durchbrüchen für das 30:27 und das 31:28 sorgt, als es noch einmal eng zu werden droht. Sechs Tore, gute Zuspiele – Klein, der Kämpfer mit Auge, überzeugte! Nervenstark Lion Zacharias, der zwei Minuten vor dem Ende den Siebenmeter nach Foul an Manfeldt Hansen zum 32:29 nutzt. Den Schlusspunkt mit seinem zwölften Treffer setzt Alex Falk, der 123 Tore auf dem Konto weiß und nun zweitbester Torschütze der Eulen ist. Dahinter folgt Lion Zacharias (120/38). Bester Werfer der Eulen ist Jannek Klein mit 135 Treffern.

Aus der „Ebert-Hölle“ auf den „Betze“
„Wir freuen uns, dass wir die zwei Punkte geholt haben. Hüttenberg hat uns das Leben schwer gemacht, wir hatten dann wichtige Paraden von Žiga“, kommentierte Torjäger Klein. Auch Alex Falk wusste die Leistung des Torhüters zu würdigen. Falk: „Žiga hilft uns extrem, hält gleich mal drei von außen …“
Für Jannek Klein heißt’s am Samstagabend „Betze“ statt „Ebert-Hölle“: Der Linkshänder wird mit seinem Papa und 13 Freunden aus dem hohen Norden im Gäste-Fan-Block dem HSV im Spiel bei den Roten Teufeln die Daumen drücken. In der „Ebert-Hölle“ genoss der 24-Jährige die super Stimmung beim 1-Euro-Spiel. Klein: „Alle in Rot … Die rote Wand, das hat schon Spaß gemacht. Das war ein Faktor!“
Alex Falk und Michel Abt sagen Dankeschön
„On fire“ war Alex Falk bei seinem grandiosen Auftritt gegen die Hüttenberger. Beim Fan-Talk im Foyer der Halle, wo die Teamkameraden Cocktails zur Bereicherung der Mannschaftskasse verkauften, dankte der Mann des Abends für die tolle Performance: „Vielen Dank für die geile Unterstützung! Das war fantastisch, was ihr da abgezogen habt.“ „Ein großes Dankeschön“ sagte auch Michel Abt bei der Pressekonferenz den Fans: „Es war richtig geil. Es lohnt sich, wieder zu kommen …“
Fotos: Harry Reis
Hier der Link zum Video von der öffentlichen Pressekonferenz im Foyer.