Die Eulen Ludwigshafen haben ihre kleine Erfolgsserie am Samstagabend vor 2063 Zuschauern mit dem 30:24 (13:13) -Heimsieg gegen Zweitliga-Schlusslicht HC Oppenweiler-Backnang fortgeschrieben. „Über 2000 Zuschauer, danke für die tolle Unterstützung“, sagte Trainer Michael Haaß. Für 2025/26 war’s Rekordbesuch. Aus den letzten drei Spielen holte seine Mannschaft 5 Punkte, hat jetzt 11:19 Zähler und damit fünf Punkte Vorsprung vor der HSG Krefeld Niederrhein auf Abstiegsplatz 17. Normalerweise möchte der Eulen-Coach nach Siegen einfach nur froh sein. Nach dem Sieg gegen Oppenweiler war er aber auch erleichtert. Denn seine Jungs hielten dem Druck stand, als Favorit in das Muss-Spiel gegangen zu sein. Haaß: „Ich bin stolz, wie die Mannschaft das gelöst hat.“ Am Dienstag (19.30 Uhr) schon geht’s weiter mit dem Nachholspiel gegen die HSG Nordhorn-Lingen. „Eine Spitzenmannschaft“, bezeugt „Micha“ Haaß Respekt.
13:13 zur Pause
Es lief gegen den HCO in der ersten Halbzeit lange nicht gut für die Eulen. So führte das Schlusslicht dank des überragenden Mittelmanns Timm Buck nach elf Minuten 6:3, nach 22 Minuten 10:6. Žiga Urbič hielt die Eulen mit neun Paraden in den ersten 30 Minuten im Spiel. In der 26. Minute traf der Eulen-Schlussmann zum 9:11. Nach Freddy Stübers 10:11 (27.) sorgte der merklich formverbesserte Finn Leun für das 11:12 (28.), dem überzeugend arbeitenden Mihailo Ilic gelang im Nachschuss das 12:13 (28.). Für das 13:13 sorgte Friedrich Schmitt kurz vor der Pause. Die Eulen bekamen das Spiel nach der Auszeit in der 22. Minute in Griff. Dann kam Matteo Menges…

Traumstart in die 2. Halbzeit
Mit einem 7:1-Lauf nach der Halbzeitpause setzten sich die Eulen bis zur 37. Minute auf 20:14 ab. Das war die Vorentscheidung. Sensationell dabei der Steal Theo Straubs zum 20:14. Straub machte 3 von 4 und war ein wichtiger Faktor für den Heimerfolg. Mit 17 Paraden, dabei ein gehaltener Siebenmeter, war Žiga Urbič der Mann des Abends, zumal er auch noch ein zweites Mal ins gegnerische Tor traf.

Starke Menges-Heimpremiere
Matteo Menges, der 21 Jahre junge Rückraumspieler, kam vor knapp drei Wochen aus Coburg, debütierte beim 32:32 in Potsdam und hatte seine Aktie am 31:30-Sieg in Ferndorf. Gegen Oppenweiler kam er in der 22. Minute beim Stand von 6:10 und wurde zu einem entscheidenden Faktor für die Wende. Menges ist ideenreich, trickreich, schnell und abschlussstark. Er machte bei vier Würfen drei Tore. Großartig sein Tempogegenstoß zum 14:13 in der 31. Minute – das war ein Türöffner. „Matteo hat ein sehr gutes Spiel gemacht“, lobte Trainer Haaß den Neuzugang, der klug Regie führte. Lennart de Hooge, 18 Jahre alter Jung-Profi, durfte sich in der 58. Minute über seinen ersten Treffer in der 2. Liga freuen. „Das erste Tor, das ist schon ein besonderes Gefühl“, sagte der Halblinke.

„Gut für den Kopf“
„Es war ein Heimspiel. Wir wollten zwei Punkte, wir haben zwei Punkte …“, sinnierte Žiga Urbič. „Žiga hat uns sehr geholfen“, sagte Marc-Robin Eisel in einem Spiel der besonderen Momente. So traf Friedrich Schmitt (6 von 13) in Minute 46 die Torlatte, aber zwei Minute später mit einem Hammer zum 22:18. Linkshänder René Zobel (2 von 5), gut gestartet, dann in einem kleinen Tief, kam in der Schlussphase überzeugend zurück. Der Routinier zeigte vor allem auch beim 28:22 welche Wurfkraft er zu entwickeln weiß. Klasse seine Kreisanspiele, die Freddy Stüber (3 von 4) zum 5:6 und Lars Röller zum 27:20 zu nutzen verstanden. „Gut für den Kopf“, sagte Röller, der 2,04-Meter-Turm, der 2 von 2 verbuchte, seinen persönlichen Aufwind bestätigte. Produktiv als Abfangjäger, pfiffig mit Rückhandzuspielen auf Schlitzohr Straub fügte sich Finn Leun auf Halbrechts wirkungsvoll ein. Seinen Rückhandpass nutzte Straub zum 8:11 – ein Treffer Marke Tor des Monats. Den Schlusspunkt zum 30:24-Endstand setzte Tim Schaller (4 von 5) mit einem famosen Konter.

OB Steinruck trägt die Nummer 8
Verabschiedet als OB haben die Eulen in der Halbzeitpause Jutta Steinruck, die ihren Amtssessel am Jahresende räumt. Ihren Eulen bleibt „die Jutta“ aber mit viel Herz verbunden. Im Namen der Eulen sagte Geschäftsführer Domenico Marinese Danke: „Wir wissen, dass sie uns weiter die Treue hält!“ Die 8 auf ihrem neuen Trikot, von Marinese überreicht, symbolisiert die acht Jahre im OB-Amt. Jutta Steinruck: „Ich sage Danke für viele tolle Abende. Eulen geben niemals auf - das war auch mein Motto. Und dann rief sie beim Stand von 13:13 optimistisch: „Heute gewinnen wir!“

DRK-Ortsgruppe Bad Bergzabern zu Gast
Lotto Rheinland-Pfalz und die Eulen begrüßten am Samstag eine 15-köpfige Ehrenamtler-Gruppe des DRK Ortsverbands Bad Bergzabern als Gäste. „Eine super Sache und eine schöne Anerkennung unserer Arbeit“, sagte der stellvertretende Einsatzleiter Ralf Schaubhut.
Fotos: Dennis Weissmantel / Ralf Moray / Lisa Schuster
