„Ich mache lieber null Tore und wir gewinnen …“ Kreisläufer Max Haider, der aus neun Versuchen sechs Tore markiert, ist enttäuscht. Wieder verloren – 27:30 (11:14) gegen MT Melsungen. Mitgehalten, wieder dran gekommen und doch verloren. „Nackenschläge, Nackenschläge, Nackenschläge“, sagt der 24-Jährige beim Blick zurück auf die letzten Spiele, die letzten Tage mit dem Corona bedingten Spielausfall in Hannover. Aber Haider, das ist auch ein Kämpfer. „Wir wären nicht die Eulen, wenn wir nicht bis zuletzt alles rausholen würden“, sagt das Kraftpaket, wohlwissend um die Bedeutung der nächsten Partie am Ostersamstag (20.30 Uhr) daheim gegen den HSC 2000 Coburg. „Wir brauchen Punkte“, sagt Haider. Der Auftrag ist klar. Der Aufsteiger hat 23 Spiele ausgetragen, eins mehr als die Konkurrenten im Klassenkampf, und ist mit 8:38 Punkten Tabellenletzter im 20 Mannschaften starken Feld. Die Eulen haben 9:35 Punkte und sind Neunzehnter. Punktgleich mit den Eulen auf Rang 18 steht Neuling Tusem Essen. Nach dem Sieg gegen Tusem hat die HSG Nordhorn-Lingen als Tabellensechzehnter 12:32 Punkte. HBW Balingen-Weilstetten auf dem ersten Nicht-Abstiegsplatz hat 13:31 Punkte auf dem Konto.
Lob für den Kapitän
Trainer Ben Matschke ist überzeugt davon, dass seine Jungs mit „den ganz vielen Nackenschlägen“ umzugehen wissen. „Jeder weiß um die Situation. Wir haben gerade viel Stabilität in unserem Spiel“, sagt der Coach. Er macht Fortschritte aus zum trüben Herbst, als es einige deftige Niederlagen setzte. Die Mannschaft lernt. Sie reift. Zuletzt fehlten Kleinigkeiten, um zu siegen, um zu punkten. „Aber auch gegen Coburg wird es ein enges Spiel“, sagt Matschke und lobt seinen Kapitän, der das gerade richtig gut macht, mit Überzeugung Handball spielt, mit Mentalität voran geht. „Wir müssen uns endlich mal belohnen“, sagt Gunnar Dietrich, der Kapitän.
Das Vier-Punkte-Spiel
„Es ist ein Vier-Punkte-Spiel“, sagt Pascal Bührer beim Blick voraus auf das kommende Heimspiel gegen Coburg. „Wir müssen punkten, wir werden alles reinhauen“, versichert der 25-Jährige, dem nach dem Ausfall von Spielmacher Dominik Mappes eine Schlüsselrolle zukommt. Er ist als Steuermann gefragt, als Ballverteiler, aber auch als Torschütze. Drei Tore hat Bührer gegen Melsungen geschossen, sich extrem engagiert. „Wenn ich sehe, was Pascal alles kann“, sinniert sein Trainer und erwartet noch mehr Klarheit im Spiel des Regisseurs, konzentrierte Abschlüsse, kluge Pässe. So sind technische Fehler zu vermeiden, so verhindert der Ballverteiler, dass die Mannschaft ins Zeitspiel kommt. Die vielen technischen Fehler der Mannschaft – sieben in der ersten Halbzeit – waren spielentscheidend. So geriet das Team auf die Verliererstraße. Haider und Bührer wissen das! Haider hat gegen MT viel Einsatzzeit. Christian Klimek kommt erst spät als zweiter Kreisläufer, als Matschke die Aufholjagd mit dem siebten Feldspieler forciert. „Klimo ist Vater geworden, er hat in der Nacht kaum geschlafen“, erklärt der Coach, warum der Routinier erst spät aufs Parkett gekommen ist. Am Freitag um 7.23 Uhr ist Lyan Maurice in Speyer geboren. Finley Lewis hat nun ein Brüderchen. Mutter Kelly und das Baby sind wohlauf, meldet der glückliche Vater. Das neue Glück wird „Klimo“ sicher beflügeln!
Dominik Mappes ersetzen
Pascal Bührer ist nach dem Ausfall von Dominik Mappes, der im Derby bei den Rhein-Neckar Löwen verletzt worden ist, besonders gefragt und gefordert. „Es tut schon gut, mehr zu spielen“, sagt Bührer: „Ich spiele unfassbar gerne! Natürlich ist es sehr schade für Dominik und ich hoffe auch, dass er bald wieder dabei sein kann. Ich hänge mich voll rein, um ihn gut zu ersetzen.“ Der Blick geht nach vorne. „Jede freie Minute regenerieren, Video schauen, sich auf Coburg vorbereiten …“