Lennart de Hooge, 18 Jahre altes Talent aus dem HLZ Friesenheim-Hochdorf, hat einen bis 30. Juni 2027 laufenden Profivertrag beim Handball-Zweitligisten Eulen Ludwigshafen unterschrieben. de Hooge, Halblinks und auf Mitte daheim, feierte in der letzten Saison ein Kurz-Debüt in der 2. Liga und kam in der laufenden Saison bisher zu drei Einsätzen, zählte zudem zweimal zum Zweitliga-Kader der Eulen. „Es ist schon schön, wenn man so die Wertschätzung des Vereins erfährt“, sagt Lennart de Hooge, der am 26. Oktober 2007 in Mannheim geboren ist. Der besondere Charme der Personalie: Lennys Vater Peter de Hooge spielte neun Jahre für die TSG Friesenheim in der 2. Liga.

Sprungbrett HLZ
„Nach Tilo Müller haben wir mit Lenny ein weiteres, vielversprechendes Talent an die Eulen gebunden. Lenny wird in der Jugend-Bundesliga und mit dem HLZ in der 3. Liga reifen, soweit es die Schule zulässt auch mit den Profis trainieren. Wir sind überzeugt, dass dieser ehrgeizige Junge seinen Weg machen wird“, sagt Eulen-Geschäftsführer Domenico Marinese.

Erst Tilo, jetzt Lenny
Christian Deller, der Sportliche Leiter der Eulen, sieht in Lennart De Hooge „einen hoch talentierten Spieler, der unheimliches Potenzial besitzt“. „Ich freue mich, dass wir nach Tilo Müller jetzt mit Lenny einen weiteren Spieler aus dem HLZ mit einem Vertrag ausstatten konnten. Das ist ein klares Signal für die Talente im HLZ“, sagt Deller.

„Macht Spaß, mit Lenny zu arbeiten“
„Ein großes Talent mit guten Anlagen und großem Ehrgeiz und einer super Dynamik. Es macht Spaß mit Lenny zu arbeiten. Ich freue mich auf die weitere Zusammenarbeit“, betont Eulen-Cheftrainer Michael Haaß. „Je früher man ihn an den Profibereich heranführt, umso besser“, sagt der Coach.

„Da geht einem das Herz auf“
Im dritten Jahr arbeitet Malte Metz, der Nachwuchs-Cheftrainer des HLZ, mit Lennart de Hooge zusammen, den er als hoch talentierten Spieler und als einen ganz besonderen Menschen schätzt. „Da kriegt man schon Gänsehaut, wenn man hört, dass Lenny einen Profivertrag bekommt. Es freut mich ganz besonders, wenn man um den Aufwand weiß, den er betrieb, um aus Kaiserslautern nach Hochdorf zu kommen, mit dem Bus, mit dem Zug. Er kam auch für eine Stunde, um beim Perspektivtraining in Ludwigshafen dabei zu sein. Er hat alle Strapazen auf sich genommen, ihm war und ist nichts zu viel. Es freut mich deshalb doppelt, dass er den Vertrag bekommen hat“, attestiert Metz: „Wir alle wissen, dass Lenny noch viel, viel lernen muss, um ein gestandener Zweitliga-Spieler zu werden. Das darf er auch, er spielt noch A-Jugend, er hat seine ,Waffe‘ und hat in der Bundesliga gezeigt, was er kann. Er ist dabei auch noch ein feiner Mensch, jung und cool. Da geht einem das Herz auf!“
Ein Fan von Udo Jürgens
Lennart de Hooge begann beim TuS Dansenberg mit dem Handball, spielte zunächst aber lieber Fußball. Und fing dann doch Feuer für das Spiel mit dem kleineren Ball. „Ich habe gemerkt, gespürt, dass man besser wird, wenn man viel macht“, sagt der gerade 18 gewordene Gymnasiast, der die 12. Klasse des Hohenstaufen-Gymnasiums in Kaiserslautern besucht, 2027 Abitur machen wird. 2023 kam er aus Dansenberg ins HLZ nach Hochdorf und verfolgt seither das Ziel, Handball-Profi zu werden, wie es sein Vater war. „Mein Vater und meine Mutter haben mich in den letzten Jahren oft und viel gefahren“, sagt Lenny de Hooge dankbar. Jetzt ist er 18, hat den Führerschein und kann selbst fahren. Über den fachlichen Austausch mit seinem Vater ist Lenny froh – Diskussionen inklusive. Lennys sportliches Vorbild aber ist Michael Jordan. Als Hobby nennt der Mann, der bei den Eulen das Trikot mit der Nummer 30 trägt, zu allererst den Handball, dann die Treffs mit Freunden. Überraschend in seinem persönlichen Steckbrief der musikalische Favorit: „Alles von Udo Jürgens!“

Papa De Hooge und neun Eulen-Jahre
„Schön, dass sich die Mühe gelohnt hat. Lenny musste ja fast täglich nach Hochdorf oder Ludwigshafen“, sagt Peter de Hooge. Das Eltern-Taxi ist nun Vergangenheit, Papa und Mama sind entlastet. „Lenny freut sich, das er den nächsten Schritt macht, eine Perspektive bei den Eulen hat. Aber er ist ja noch Schüler in der 12. Klasse“, sagt Peter de Hooge und dämpft überzogene Erwartungen. Die de Hooges – eine Dansenberger Handballer-Familie. Peters Vater Friedrich spielte für den TuS Handball auf dem Großfeld. Peter wurde in der TuS-Jugend ausgebildet, trainierte mit 16 unter der Regie des Top-Trainers Thomas Woll, zählte mit 17 zum festen Stamm des Regionalliga-Teams. de Hooge, „Houtsch“ genannt, stieg mit den Dansenbergern 1991 in die 2. Bundesliga. Sein Lehrmeister: Thomas Woll. Dieser außergewöhnliche Trainer starb am 22. November 2021, gerade 60 Jahre alt. 1993, zwei Jahre nach dem Aufstieg in Liga 2, gab der TuS nach wirtschaftlichen Turbulenzen die Lizenz zurück, Peter De Hooge wechselte zum Erstligisten SG Leutershausen, 1994 zum Zweitligisten TSV Rintheim, 1995 folgte der Wechsel zu Frisch Auf Göppingen. Zwei Jahre später kam der Halblinke zur TSG Friesenheim. Gekommen, um neun Jahre zu bleiben. Die Karriere klang in Dansenberg aus. Bei seinem TuS engagiert sich der einstige Handball-Profi heute als Jugend-Koordinator.
Fotos: Ralf Moray, Bernhard Kunz, Harry Reis, Lisa Schuster
